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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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verlangt.
    „Sobald Phelps und ich mit dem Essen fertig sind, brechen wir nach Athcourt auf“, teilte er Dominick mit. „Fühlst du dich kräftig genug, um zu reiten?“
    Der Junge nickte langsam und wendete die Augen nie von denen seines Vaters.
    „Gut. Ich werde dich vor mich auf mein Pferd setzen, und wenn du versprichst, vorsichtig zu sein, erlaube ich dir, die Zügel zu halten. Wirst du vorsichtig sein?“
    Diesmal kam das Nicken schneller. Und dann folgte: „Ja, Papa.“
    Ja, Papa.
    Und in dem finsteren öden Dartmoor von Lord Beelzebubs Herzen fiel süßer Regen, und ein Samen der Liebe keimte und schlug in der einst unfruchtbaren Erde Wurzeln.
    Zu dem Zeitpunkt, als Lord Dain gerade sein vernachlässigtes Dinner zu Ende aß, hätte Charity Graves eigentlich in Moretonhampstead eintreffen müssen. Stattdessen war sie in Tavistock, etwa zwanzig Meilen in der entgegengesetzten Richtung.
    Dem war so, weil Charity an der Hintertür, durch die sie zu entkommen plante, auf Phelps gestoßen war. Er hatte ihr gesagt, Lord Dain sei gekommen, seinen Sohn zu holen, und wenn Charity wisse, was gut für sie sei, würde sie schnell und lautlos verschwinden. Ehe Charity die erforderlichen Muttertränen und die Trauerklagen, weil sie ihr geliebtes Kind aufgeben solle, produzieren konnte, hatte Phelps ein kleines Päckchen gezückt.
    Das Päckchen hatte einhundert Sovereigns enthalten sowie vierzehnhundert weitere Pfund in Banknoten und einen Brief von Lady Dain. Darin wies Ihre Ladyschaft sie darauf hin, dass fünfzehnhundert Pfund bar besser als nichts seien und wesentlich angenehmer als ein Wohnsitz in New South Wales. Sie schlug vor, dass Miss Graves eine Passage nach Paris buchte, wo ihre Profession besser toleriert werde und wo ihr fortgeschrittenes Alter - Charity befand sich gefährlich nahe der gefürchteten dreißig - nicht als zu großer Nachteil angesehen würde.
    Da hatte Charity beschlossen, dass sie doch keine trauernde Mutter sei. Sie hielt den Mund und machte sich rar, so wie Phelps es vorgeschlagen hatte.
    Bis sie ihren Gig erreicht hatte, hatte sie eine einfache Rechnung angestellt. Zwanzigtausend Pfund mit ihrem Liebhaber zu teilen war eine ganz andere Sache als fünfzehnhundert zu teilen. Sie mochte Rolly gern, ja, aber nicht so sehr. Und daher war Charity, statt sich nordwestlich nach Moretonhampstead zu wenden, auf der Straße, die sie nach London bringen würde, nach Südwesten gefahren. Von Tavistock aus wäre ihr nächster Halt Plymouth, entschied sie. Und dort würde sie ein Schiff finden, auf dem sie nach Frankreich übersetzen konnte.
    Vor fünf Wochen war Roland Vawtry in eine Grube gestürzt, ohne es zu merken. Inzwischen war er sich bewusst, dass er am Grunde eines sehr tiefen Loches angekommen war. Was ihm entging, war, dass der Boden dieses Loches aus Treibsand bestand.
    Stattdessen sah er, dass er Charitys Vertrauen verraten hatte.
    Ja, sie war geradewegs nach Postbridge gekommen, zu dem Wirtshaus, von dem sie wusste, dass Vawtry dort war. Ja, sie hatte ihn rufen lassen, statt sich diskret ein eigenes Zimmer zu nehmen. Und ja, das hieß, dass die Gäste des Golden Hart wussten, dass er und das Flittchen zusammenhingen. Dennoch, da Vawtry einen falschen Namen verwendet hatte, blieb eine gewisse Chance, dass Dain die Wahrheit nicht entdecken würde.
    Diese Chance, so hatte Vawtry verspätet herausgefunden, war erloschen, als er in Panik geraten war und das Gör im Stich gelassen hatte.
    Der Junge würde gehört haben, wie Charity ihn „Rolly“ nannte, und, schlimmer noch, wäre in der Lage, ihn zu beschreiben. Dominick hatte das ganze Essen über den „Freund“ seiner Mama angestarrt, die Mahlzeit, die er Minuten später wieder von sich gegeben hatte.
    Charity, die wirklich geistesgegenwärtig war, hatte das Problem vorausgesehen. Sie hatte Vawtry gesagt, er solle den Jungen nehmen, weil es das sicherste und klügste war.
    Er war „Geld wert“, hatte sie zudem gesagt.
    Vawtry hatte all das überdacht, während er unter einem Haufen feuchten Heus kauerte, unentschlossen, in welche Richtung er fliehen sollte, und sich fragend, ob es ihm überhaupt gelingen konnte, unbemerkt den Hof zu überqueren und zu fliehen, wenn er zu einer Entscheidung gelangt war.
    Aber es waren keine Männer erschienen, die den Auftrag hatten,
    Roland Vawtry zu ergreifen - oder sonst wen. Es war auch kein satanisches Gebrüll aus Vawtrys kürzlich verlassenem Zimmer gedrungen.
    Schließlich hatte er seinen Mut

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