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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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kann ich mir vorstellen. Aber es wird dir bald wieder gut gehen. Deine Mama hat dir eine Medizin gegeben, die du nicht vertragen hast, das ist alles. Das Gleiche ist mir auch einmal passiert. Habe mir die Seele aus dem Leib gekotzt. Aber kurz danach war ich wieder gesund und munter.“
    Der Blick des Jungen senkte sich, und er beugte sich seitlich über den Bettrand. Dain benötigte einen Moment, um zu begreifen, dass der Junge versuchte, seine Stiefel zu sehen.
    „Da muss man gar nicht hinschauen“, erklärte er. „Sie sind ruiniert. Das ist das zweite Paar an einem Tag.“
    „Du hast mich gequetscht “, verteidigte das Kind sich.
    „Und auf den Kopf gestellt“, pflichtete ihm Dain bei. „Das kann einem aufgewühlten Magen nicht bekommen. Aber ich wusste auch nicht, dass du krank bist.“
    Weil Jessica nicht hier war, um es mir zu sagen, fügte Dain im Geiste hinzu.
    „Egal, da du schließlich doch noch deine Zunge wiedergefunden hast“, fuhr er fort, „kannst du vielleicht auch deinen Appetit wiederfinden.“
    Ein weiterer ausdrucksloser unsicherer Blick.
    „Bist du hungrig?“, erkundigte Dain sich geduldig. „Fühlt sich dein Magen leer an?“
    Das brachte Dain ein langsames Nicken ein.
    Er sandte Phelps nach unten, dieses Mal, um Brot zu holen und eine Schüssel klare Brühe. Während Phelps fort war, machte sich Dain daran, das Gesicht seines Sohnes zu waschen. Es dauerte eine ganze Weile, da Seine Lordschaft unsicher war, wie viel Druck er anwenden durfte. Doch es gelang ihm, das meiste von dem Schmutz abzubekommen, ohne gleich die halbe Haut mit abzuschaben, und der Junge erduldete es, obwohl er die ganze Zeit wie ein frisch geborenes Fohlen zitterte.
    Dann, nachdem sein Sohn ein paar Stücke getoastetes Brot und eine Tasse Brühe zu sich genommen hatte und auch nicht länger wie ein frisch ausgegrabener Leichnam aussah, wandte Dain seine Aufmerksamkeit dem Kupferzuber vor dem Feuer zu.
    „Ihre Ladyschaft hat Kleidung für dich mitgeschickt“, sagte Dain
    und deutete auf einen Stuhl, auf den Phelps die Sachen gelegt hatte. „Aber vorher musst du dich waschen.“
    Dominicks Blick zuckte mehrere Male von den Kleidern zu dem Zuber und wieder zurück. Seine Miene wurde gequält.
    „Du musst dich erst waschen“, verlangte Dain fest.
    Der Junge stimmte ein schauerliches Geheul an, auf das ein irischer Todesgeist stolz gewesen wäre. Er versuchte, sich freizukämpfen und wegzulaufen. Aber Dain bekam ihn zu fassen und hob ihn vom Bett, ohne sich um das Gezappel, trommelnde Fäuste und tretende Füße und ohrenbetäubendes Kreischen zu kümmern.
    „Hör mit dem Theater auf!“, verlangte er scharf. „Willst du dich wieder krank machen? Es ist schließlich nur ein Bad. Du wirst daran nicht sterben. Ich bade jeden Tag, und ich bin nicht tot.“
    „Neieiein!“ Mit diesem mitleidheischenden Wimmern sank der läuseübersäte Kopf seines Sohnes an Dains Schulter. „Nein, Papa. Bitte nicht, Papa.“
    Papa.
    Dains Kehle wurde eng. Er strich mit seiner großen Hand über den schmalen Rücken des Jungen und tätschelte ihn sachte.
    „Dominick, du bist voller Ungeziefer“, sagte er. „Es gibt nur zwei Wege, es loszuwerden. Entweder nimmst du in der schönen Kupferwanne dort ein Bad ... “
    Sein Sohn hob den Kopf.
    „Oder du musst eine Schüssel Steckrüben essen“
    Dominick bog den Kopf zurück und schaute seinen Vater mit blankem Entsetzen an.
    „Es tut mir leid“, erklärte Dain und verkniff sich ein Grinsen. „Das ist das einzig andere Mittel dagegen.“
    Das Gezappel und das Geheule brachen jäh ab.
    Alles - sogar der sichere Tod - war Steckrüben vorzuziehen.
    So hatte Dain das als Kind gesehen. Wenn der Junge seine Reaktion auf Laudanum geerbt hatte, konnte man daraus vernünftigerweise ableiten, dass er ebenfalls Dains jugendlichen Widerwillen gegen Rüben geerbt hatte. Selbst heute noch war er kein Freund davon.
    „ Sie können jetzt das heiße Wasser kommen lassen, Phelps “, sagte Seine Lordschaft. „Mein Sohn wünscht zu baden.“
    Die erste Wäsche musste Dain selbst durchführen, während Dominick steif vor Empörung im Wasser saß, den Mund wie ein Märtyrer zusammengepresst. Als das geschafft war, wurde er mit einem
    flüchtigen Blick auf den Guckkasten belohnt, und ihm wurde gesagt, er dürfe damit spielen, sobald er sauber sei.
    Dominick entschied, die zweite Wäsche selbst zu übernehmen.
    Während er unter Phelps’ wachsamem Auge um den Zuber herum Pfützen produzierte,

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