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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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Latein gelernt hatte, um alle Worte zu verstehen.
    „Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum, benedicta tu in mu-lieribus“, begann er.
    Er wusste nicht, dass sein Vater vor der Tür stand und ihn hörte.
    Und er wusste nicht, dass dieses papistische Gebet für Lord Dain der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte.
    Vierzehn Tage später wurde Sebastian in eine Kutsche verfrachtet und nach Eton gebracht.
    Nach einer kurzen Befragung durch den Direktor wurde er in dem gewaltigen Schlafsaal zurückgelassen und der Gnade seiner Mitschüler ausgeliefert.
    Lord Wardell, der Älteste und Größte in seiner unmittelbaren Umgebung starrte Sebastian eine ganze Weile an, dann brach er in schallendes Gelächter aus. Die anderen Jungen taten es ihm prompt nach. Sebastian stand wie erstarrt und lauschte auf das, was in seinen Ohren wie das Heulen Tausender Hyänen klang.
    „Kein Wunder, dass seine Mutter fortgelaufen ist“, bemerkte Wardell zu den versammelten Knaben, als er wieder zu Atem gekommen war.- „Hat sie geschrien, als du geboren wurdest, Blecker-Mohr?“
    „Es heißt Blackmoor“, sagte Sebastian und ballte die Hände zu Fäusten.
    „Es heißt so, wie ich es sage, du Wanze“, unterrichtete Wardell ihn. „Und ich sage, deine Mama ist durchgebrannt, weil sie deinen Anblick nicht einen Moment länger ertragen konnte. Weil du wie ein schmutziger kleiner Ohrenkneifer aussiehst.“ Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und umkreiste den verwirrten Sebastian. „Was sagst du dazu, Blecker-Mohr?“
    Sebastian schaute in die Gesichter, die ihm verächtlich zugewandt waren. Phelps, der Stallbursche, hatte behauptet, er werde in der Schule Freunde finden. Sebastian, der nie zuvor jemanden gehabt hatte, mit dem er spielen konnte, hatte sich auf der langen einsamen Reise an diese Hoffnung geklammert.
    Jetzt sah er keine Freunde, nur spöttische Gesichter - und alle überragten ihn um einiges. Jeder einzelne Junge in dem weiten Rund war älter und größer als er.
    „Ich habe dir eine Frage gestellt, Ohrenkneifer“, sagte Wardell. „Wenn Höhergestellte dir eine Frage stellen, solltest du besser antworten.“
    Sebastian starrte seinem Peiniger geradewegs in die blauen Augen. „Stronzo“, lautete seine Antwort.
    Wardell versetzte ihm eine Kopfnuss. „Lass das Makkaroni-Kauderwelsch, Blecker-Mohr.“
    „Stronzo“, wiederholte Sebastian kühn. „Arschloch.“
    Wardell hob seine blassen Augenbrauen und blickte in die Runde seiner Kameraden. „Habt ihr das gehört?“, fragte er sie. „Es ist nicht genug, dass er hässlich ist wie die Nacht, er hat auch noch ein schmutziges Mundwerk. Was gibt es da zu tun, Jungs?“
    „Werfen wir ihn zu Boden“, erwiderte einer.
    „Ducken wir ihn unter“, schlug ein anderer vor.
    „Im Abort“, ergänzte ein weiterer. „Er hat schließlich mit Scheiße angefangen.“
    Dieser Vorschlag wurde mit johlender Begeisterung aufgenommen.
    Und einen Augenblick später hatten sie sich auf ihn gestürzt.
    Mehrere Male auf dem Weg in sein Verderben gaben sie Sebastian die Gelegenheit, alles zurückzunehmen. Er hätte nur Wardell die Stiefel lecken und ihn um Verzeihung bitten müssen, dann wäre er verschont worden.
    Aber das Ungeheuer hatte von ihm Besitz ergriffen, und Sebastian antwortete trotzig mit einem ganzen Schwall von Beschimpfungen, allen Schimpfwörtern, die er auf Englisch und Italienisch kannte.
    Trotz half ihm im Augenblick nicht viel. Was half, waren bestimmte Gesetze der Physik. Zwar war er klein, aber sein Körperbau war unausgewogen. Seine knochigen Schultern waren so zum Beispiel zu breit, um in das Loch im Abort zu passen. Wardell konnte daher nur seinen Kopf so lange hineindrücken und dort halten, bis er sich übergeben musste.
    Der Vorfall lehrte den Ohrenkneifer jedoch sehr zur Verärgerung Wardells und seiner Gefährten keinen Respekt. Obwohl sie danach einen erheblichen Teil ihrer freien Zeit der Aufgabe widmeten, ihn darin zu unterweisen, wollte Sebastian es einfach nicht lernen. Sie verspotteten sein Aussehen und dass er ein Mischling war, nur zur Hälfte englisch. Sie verfassten schlimme Lieder über seine Mutter. Sie hängten ihn an den Füßen aus dem Fenster, wickelten ihn in Decken und versteckten tote Nagetiere in seinem Bett. Wenn er allein und ungestört war - allerdings war man in Eton fast nie allein und ungestört weinte er aus Elend, Wut und Einsamkeit. Vor anderen fluchte und kämpfte er, auch wenn er stets verlor.
    Zwischen den

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