Gezähmt von sanfter Hand
und seine Lippen zu einem amüsierten Lächeln verzog. »Gleich.«
Jetzt war Catriona an der Reihe, zuzuhören und die unverkennbare Absicht aus seinem tiefen, kehligen Säuseln herauszuhören. Verdutzt riss sie die Augen auf.
»Aber zuerst …«
Wenn sie in der Lage gewesen wäre, einen klaren Gedanken zu fassen, hätte sie empört geschrien, aber der Schock seiner Berührung, die intime Wärme seiner Handfläche, als er ihre Wange umfasste, verwirrten sie zutiefst. Seine Lippen vollendeten die Eroberung – sie fielen, geradezu anmaßend selbstsicher und siegesgewiss, über ihren Mund her und verschlossen ihn.
Die erste Berührung überwältigte Catriona so sehr, dass sie aufhörte zu atmen. Sie dachte nicht mehr daran, Luft zu holen, als sich seine Lippen träge auf den ihren hin und her bewegten. Sie waren weder warm noch kalt, und dennoch waren sie von leidenschaftlicher Glut erfüllt. Sie drückten sich fest auf ihren Mund, dann lösten sie sich wieder, um zart an ihren Mundwinkeln zu nippen. Fest und fordernd berührten seine Küsse Catriona tief in ihrem Inneren und erregten sie auf eine ungeahnte Art und Weise.
Sie bewegte sich in seiner Umarmung, und er schloss seinen Arm noch fester um sie. Sinnliche Hitze umhüllte sie – sie konnte sie selbst durch ihren dicken Umhang spüren, konnte fühlen, wie sie mit unsichtbaren Fingern nach ihr griff, wie sie sie umschloss und dann in ihren Körper eindrang. Und dort anschwoll und sich zu einem wahren Crescendo von Hitze und Erregtheit steigerte, die nach Erlösung und Erfüllung strebte. Sein heißer sinnlicher Hunger hatte sie angesteckt und eine Begierde in ihr geweckt, wie sie sie nie zuvor gekannt hatte. Zutiefst verwirrt und beunruhigt, versuchte Catriona mit aller Macht, ihr Verlangen zu unterdrücken, seine Existenz zu leugnen, dagegen anzukämpfen.
Aber es gelang ihr nicht. Sie musste sich wohl oder übel mit einer schmachvollen Niederlage abfinden – ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, was darauf folgte –, als die harte Hand, die ihren Kopf umschlossen hielt, plötzlich an ihrer Wange herabglitt. Der Fremde veränderte seinen Griff und drückte jetzt mit einem Daumen hartnäckig auf die Mitte ihres Kinns.
Ihr Unterkiefer erschlaffte, ihre Lippen öffneten sich.
Er drang ein.
Der Schock der ersten Berührung von Zunge an Zunge ließ Catriona buchstäblich bis in die Zehenspitzen erbeben. Sie wollte nach Luft schnappen, aber das war unmöglich. Das Einzige, wozu sie in der Lage war, war zu fühlen. Zu fühlen und die Realität jenes heißen sinnlichen Hungers wahrzunehmen, dieses überraschend heimtückischen, unglaublich starke Empfindungen wachrufenden, verführerisch natürlich erscheinenden körperlichen Bedürfnisses. Und sich verzweifelt gegen die Verlockung zu behaupten, die sie durchzuckte.
Und das alles, während der Fremde seine Unverschämtheit auf die Spitze trieb.
Catriona hätte nicht gedacht, dass es möglich wäre, aber er umschlang sie noch fester, presste seinen stahlharten Körper an ihr weiches Fleisch, als wollte er ihr seinen Stempel aufdrücken. Dreist neigte er den Kopf zur Seite und kostete genussvoll ihren Mund – als hätte er alle Zeit der Welt.
Dann verlegte er sich darauf, mit ihr zu spielen.
Er drang tiefer zwischen ihre Lippen und zog sich sofort wieder zurück, um sie auf raffinierte Weise dazu zu verleiten, bei dem sinnlichen Spiel mitzumachen. Die bloße Vorstellung, sich darauf einzulassen, schockierte Catriona bis ins Innerste – heiße Funken der Erregung durchzuckten ihren Körper. Währenddessen setzten seine Lippen und seine Zunge ihr verführerisches Spiel fort.
Schließlich reagierte Catriona zögernd. Doch statt der aggressiven Reaktion, die sie von ihm erwartet hatte, wurden seine Lippen etwas sanfter. Sie wurde mutiger und erwiderte den Druck seiner Lippen, die sinnliche Liebkosung seiner Zunge.
Ohne es auch nur zu merken, gab sie sich dem Kuss hin.
Ein Gefühl des Triumphes wallte in Richard auf, und er jubelte innerlich. Er hatte ihren beharrlichen Widerstand gebrochen; sie war jetzt sanft und hingebungsvoll, die reinste Magie in seinen Armen. Und sie schmeckte wie der süßeste Sommerwein. Das berauschende Gefühl stieg ihm direkt in den Kopf.
Und in die Lenden.
Während er in dem Kuss schwelgte, kämpfte Richard gegen den aufkeimenden Schmerz an, sorgsam darauf bedacht, sie nicht zu erschrecken und sie nicht wieder so weit zur Besinnung kommen zu lassen, dass sie erkannte,
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