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Gezeiten der Liebe

Gezeiten der Liebe

Titel: Gezeiten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Roberts
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Salat.
    »Riecht himmlisch.« Ethan war ein wenig gehemmt, weil er es nicht gewöhnt war, daß jemand für ihn kochte – schon gar nicht eine Frau. Früher hatte sein Vater das Szepter in der Küche geschwungen, denn seine Mutter ... Die vier Männer hatten behauptet, daß sie, sollte sie sich ernsthaft als Köchin versuchen, ein Massensterben auslösen würde – wäre da nicht ihre ärztliche Kunst, mit der sie gottlob das Schlimmste verhüten könne.
    »Ich bin in etwa einer halben Stunde fertig. Hoffentlich macht es euch nichts aus, früher zu essen als gewohnt. Ich muß Aubrey noch nach Hause bringen und baden und mich dann für die Arbeit umziehen.«
    »Essen kann ich jederzeit, besonders wenn ich nicht selbst kochen muß. Außerdem wollte ich heute sowieso noch in der Bootswerkstatt arbeiten.«
    »Oh.« Sie blies sich die Ponyfransen aus der Stirn. »Das hättest du mir aber sagen sollen. Dann hätte ich mit dem Kochen früher angefangen.«
    »Ich hab’ Zeit.« Er nahm einen Schluck aus der Flasche. »Willst du auch was trinken?«
    »Nein, danke. Übrigens werde ich das Salatdressing benutzen,
das Phillip mitgebracht hat. Es sieht viel appetitlicher aus als die Mixtur aus dem Supermarkt.«
    Endlich hatte der Regen nachgelassen. Jetzt nieselte es nur noch, und wäßriges Sonnenlicht stahl sich zaghaft durch die Lücken zwischen den dunklen Wolken. Grace schaute zum Fenster. Bei solchem Wetter hoffte sie immer auf einen Regenbogen. »Annas Blumen gedeihen prächtig«, bemerkte sie. »Der Regen wird ihnen guttun.«
    »So brauche ich wenigstens nicht zum Schlauch zu greifen. Sie würde mir den Hals umdrehen, wenn die ganze Pracht durch meine Schuld einginge.«
    »Könnte ich gut verstehen. Sie hat sich solche Mühe gegeben, den Garten noch rechtzeitig zur Hochzeit herzurichten.« Während sie sprach, ließ sie die Fritten abtropfen und gab die nächste Fuhre in das brutzelnde Öl. »Die Hochzeit war wunderschön«, fuhr sie fort, als sie in einer Schüssel das Dressing für den Salat anrührte.
    »Ja, es hat alles ganz gut geklappt. Wir hatten Glück mit dem Wetter.«
    »Oh, an dem Tag hätte es einfach nicht regnen dürfen. Das wäre eine Sünde gewesen.« Sie sah alles noch deutlich vor sich: das satte Grün des Rasens, das funkelnde Wasser und die in allen Farben leuchtenden Blumen, die Anna gepflanzt hatte. Blumenarrangements vom Floristen ergossen sich aus Töpfen und Kübeln auf den weißen Läufer, über den die Braut zu Altar und Bräutigam geleitet wurde.
    Sie erinnerte sich noch genau an das herrlich gebauschte weiße Kleid, den hauchzarten Schleier, der die dunklen Augen der glückstrahlenden Braut kaum verhüllte. Auf den bereitgestellten Klappstühlen saßen Freunde und Verwandte, um die Zeremonie zu verfolgen. Annas Großeltern hatten geweint. Und Cam – der mit allen Wassern gewaschene, berühmt-berüchtigte Cameron Quinn – hatte seine Braut angesehen, als habe man ihm gerade die Schlüssel zur Pforte des Paradieses überreicht.

    Eine Hochzeit im eigenen Garten, dachte Grace überwältigt. Schlicht und doch feierlich, unerhört romantisch. Einfach vollkommen.
    »Sie ist die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe«, sagte Grace mit einem Seufzer, in dem eine winzige Spur Neid mitschwang. »So dunkel und exotisch.«
    »Sie paßt gut zu Cam.«
    »Sie sahen aus wie Filmstars – der reine Hollywood-Glamour.« Verträumt lächelnd gab sie den Salat in die Schüssel. »Als du mit Phillip den Walzer angestimmt hast, den ersten Tanz – so was Romantisches hab’ ich noch nie erlebt.« Sie seufzte erneut, dann zog sie die Salatschüssel zu sich heran. »Und jetzt sind sie in Rom. Ich kann’s mir kaum vorstellen.«
    »Gestern morgen haben sie angerufen, kurz bevor ich aus dem Haus ging. Sie sind im siebenten Himmel.«
    Sie lachte – ein leises, perlendes Lachen, das über seine Haut zu streichen schien. »Flitterwochen in Rom – wem würde es da nicht so gehen?« Versonnen schöpfte sie die Kartoffelstäbchen aus der Pfanne und schrie plötzlich unterdrückt auf, als Öl auf ihre Hand spritzte. »Mist!« Noch ehe sie die Finger zum Mund führen konnte, um den Schmerz zu lindern, war Ethan zur Stelle.
    »Hast du dir was getan?« Als er ihre stark geröteten Finger sah, nahm er sie bei der Hand und zog sie mit sich zum Spülbecken. »Am besten hältst du sie unter eiskaltes Wasser.«
    »Es ist nichts. Bloß eine kleine Brandblase. Das passiert mir ständig.«
    »Dann solltest du besser

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