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Gezeiten der Liebe

Gezeiten der Liebe

Titel: Gezeiten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Roberts
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Ahnung von Motoren zu haben. Aber er war bestimmt beeindruckt von deiner Seemannssprache und deinem hübschen, frischen Gesicht.«
    Als Ethan nur verächtlich auflachte, zwängte Cam sich an ihm vorbei. »Dann versuche ich jetzt mal mein Glück.«
    Er kletterte nach oben und gab sich überzeugend den Anschein, als sei er überrascht, Jonathan in der Werkstatt vorzufinden. Dieser stand an Bord und sah sich gerade das Dollbord an. »Hey, Kraft, wie läuft’s?«
    »Gut wie immer.« Aufrichtig erfreut schüttelte Jonathan ihm die Hand. »Ich hab’ mich schon gewundert, als du im Sommer nicht zur San Diego-Regatta aufgetaucht bist.«
    »Ich hab’ geheiratet.«
    »Hab’ ich gehört. Meinen Glückwunsch. Und jetzt baust du also Boote, statt Rennen zu fahren.«
    »Streich mich lieber noch nicht ganz von der Liste. Ich trage mich mit dem Gedanken, im Winter einen Einmaster für mich zu bauen, sollte dann in der Werkstatt nicht mehr soviel los sein.«
    »Habt ihr viel zu tun?«
    »Allmählich spricht es sich herum«, sagte Cam locker. »Ein Quinn-Boot steht für Qualität. Kluge Leute wollen
immer nur das Beste – wenn sie es sich leisten können.« Er grinste. »Kannst du es dir leisten?«
    »Ich will auch einen Einmaster kaufen. Dein Bruder hat es bestimmt erwähnt.«
    »Ja, er hat es kurz angesprochen. Du willst ein leichtes, schnelles und stabiles Boot. In letzter Zeit haben Ethan und ich an einem Entwurf für das Boot gebastelt, das ich mir bauen will. Den könnten wir modifizieren.«
    »Was für’n Schwachsinn«, sagte Seth, allerdings so leise, daß nur Phillip ihn hören konnte.
    »Klar.« Phillip zwinkerte ihm zu. »Aber Schwachsinn Güteklasse A.« Er beugte sich zu Seth hinüber, als Cam und Jonathan sich über die Qualitäten von Einmastern bei Rennen verbreiteten. »Cam weiß, daß der Typ ihn zwar sehr mag, ihn aber auch als Konkurrenten betrachtet. Er hat Cam noch nie in einem Kopf-an-Kopf-Rennen geschlagen. Von daher ...«
    »Von daher würde er eine Stange Geld springen lassen, um sich von Cam ein Boot bauen zu lassen, das nicht einmal Cam schlagen könnte.«
    »Du hast es erfaßt.« Stolz stupste Phillip ihn gegen die Schulter. »Du bist ein echter Schnelldenker. Benutze deinen Verstand, dann wirst du nicht ewig Boote schleifen müssen. Aber jetzt, Kleiner, kommt der Meister.«
    Er richtete sich strahlend auf. »Ich würde Ihnen gern die Entwürfe zeigen, Jonathan. Wie wär’s, wenn wir in mein Büro gehen?«
    »Möchte schon mal einen Blick darauf werfen.« Jonathan stieg zu ihm hinunter. »Das Problem ist nur, daß das Boot bereits am ersten März seetüchtig sein muß. Ich brauche Zeit, um es zu testen und mich bis zu den Rennen im Sommer daran zu gewöhnen.«
    »Erster März.« Phillip spitzte die Lippen, dann schüttelte er den Kopf. »Könnte schwierig werden. Für uns steht Qualität an erster Stelle. Es dauert seine Zeit, das Boot eines
Champions zu bauen. Aber ich schaue mal auf unserem Terminplan nach«, fügte er hinzu und legte Jonathan im Gehen den Arm um die Schulter. »Wir werden sehen, was sich machen läßt. Der Arbeitsplan sagt mir allerdings, daß wir allerhöchstens im Mai das qualitativ hochwertige Produkt liefern können, das Sie haben wollen und auf das Sie ein Anrecht haben.«
    »Dann bleibt mir nicht mehr genug Zeit, um das richtige Gespür für das Boot zu entwickeln«, beschwerte sich Jonathan.
    »Glauben Sie mir, Jonathan, bei einem Quinn-Boot geht das ganz schnell. Im Handumdrehen«, fügte er hinzu und warf seinen Brüdern ein Wolfslächeln zu, bevor er Jonathan in sein Büro schob.
    »Er wird den Mai-Termin durchdrücken«, sagte Cam, und Ethan nickte.
    »Oder er wird April anbieten und dem armen Kerl dafür eine Sonderprämie abknöpfen.«
    »So oder so.« Cam legte die Hand auf Ethans Schulter. »Bis heute abend haben wir bestimmt einen neuen Vertrag in der Tasche.«
    Unter ihnen schnaubte Seth verächtlich. »Quatsch, er hat alles bis zum Mittagessen unter Dach und Fach. Der Typ ist ein Genie.«
    Cam spielte mit. »Allerhöchstens um zwei.«
    »Bis um zwölf.« Seth schaute zu ihm hoch.
    »Zwei Dollar?«
    »Klar. Ich kann das Geld gut gebrauchen.«
     
    »Weißt du was?« sagte Cam, als er seine Brieftasche zückte. »Bevor du hier aufgekreuzt bist, um mein Leben total zu ruinieren, hatte ich gerade ein Vermögen in Monte Carlo gewonnen.«
    Seth grinste spöttisch. »Hier ist eben nicht Monte Carlo.«
    »Was du nicht sagst.« Er reichte ihm die beiden

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