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Gezeiten des Krieges

Gezeiten des Krieges

Titel: Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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ich, das wurde alles in Bewegung gesetzt, lange bevor Sie oder ich eine Uniform angelegt haben. Aber das spielt ja auch keine Rolle, nicht wahr? Wir müssen uns mit dem beschäftigen, was hier und jetzt geschieht.«
    »Und was geschieht hier und jetzt?«, fragte Daniel.
    Er konnte nicht anders. Sein Pflichtgefühl ließ ihn nicht entkommen. »Ist es schl im m?«
    Der Legat zögerte. Dann: »Lordgouverneur Hidi? hat es gerade noch geschafft, die Industriezentren Nanlus zu halten. Die Dynastie-Garde hat während des Neujahrschaos zugeschlagen, aber Lady Kincaid hat sich ihr in den Weg gestellt. Sie hat einen Cockpittreffer einstecken müssen und ist schwer verletzt. Dann zog die Garde plötzlich ab. Keine Ahnung, warum. Sie ist mit allem Drum und Dran abgezogen, obwohl Nanlus gesamte Verteidigung kurz vor dem Zusammenbruch stand, und hat sich in Beilus Nordmassiv zurückgezogen.«
    »Ich habe Chang-an gesehen«, nickte Daniel. »Es gibt keine Spur von Zusammenhalt mehr.«
    »Gouverneurin Lu Pohl ...« Ruskov zuckte die Achseln. »Ich habe meine Zweifel, was sie betrifft. Sie hat bei sich im Weißturmdistrikt eine kleine Einsatzgruppe, die sie aus den überlebenden Miliztruppen zusammengestellt hat, die ich auf den Straßen hatte. Ich habe die Loyalität der Truppe noch nicht auf die Probe gestellt, indem ich sie abbeordert hätte. Vielleicht brauche ich sie noch da oben.«
    »Sie brauchen? Wozu?« Daniel überlegte, von wo der Legat einen möglichen Angriff erwartete. Aber das war es nicht. »Das Konservatorium?« Ihn überlief ein kalter Schauder. Es schmerzte ihn noch immer, dass er den Studenten nicht hatte helfen können. Dass er nicht einmal Evan Kurst hatte erreichen können. »Das hielte ich für einen Fehler.«
    »Es ist der eine Stachel in meinem Fleisch, um den ich mich sofort kümmern kann.« Der Legat ballte die Hände zu Fäusten, dass die Knöchel weiß hervortraten. »Ich werde nicht zulassen, dass er eitert. Ich habe nur wegen Lordgouverneur Hidi? so lange gewartet, und ich habe dafür bezahlen müssen. Wenn ich das Konservatorium wieder unter die Kontrolle der Republik bringe, wird sich ganz Chang-an möglicherweise so weit beruhigen, dass sich auch die Gouverneurin entspannt. Wir könnten die Ordnung wiederherstellen.«
    Daniel wusste, damit konnte er Recht haben. Vielleicht war es wirklich zu spät für eine friedliche Lösung. »Was wird aus mir?«
    Ruskov dachte nach, dann schüttelte er den Kopf. »Ich kann nicht über Sie richten, Daniel. Das muss ich weiseren Köpfen überlassen.« Er stand auf und beugte sich über den Schreibtisch. Seine Stimme wurde härter. »Aber ich kann Ihnen auch nicht vertrauen. Ich werde Sie hier auf dem Gelände vorerst unter Militärschutz behalten, bis ich sicherstellen kann, dass Sie eine faire Anhörung bekommen. Mehr k ann ich nicht für Sie tun.«
    Daniel nickte. »Dann wird das eben genügen müssen.«
    Insgeheim fragte er sich, wen Legat Ruskov wohl finden wollte, der bereit war, ihm eine faire Anhörung zu gewähren? Wer würde sich für kompetent erklären, über ihn zu Gericht zu sitzen?
    Und was würde aus ihm werden, falls dem Legaten etwas zustieß?
    Ein gespaltenes Haus
    Sir Ian Valstone, Ritter der Sphäre, und Elemente der 5. Hastati Sentinels haben in dieser Woche die Truppen der Konföderation von Algot vertrieben. Der Angriff, anfangs als bedeutende neue Offensive betrachtet, deren Ziel die funktionstüchtige HPG-Station des Systems war, scheint jetzt nicht mehr gewesen zu sein als eine Finte, um Präfekt Taos schwindende Mittel zu binden.
    Unsere Welt, Algot,
    2. August 3134
    Yiling (Chang-an), Provinz Qinghai, Liao Präfektur V, Republik der Sphäre
    4. August 3134
    »Sie haben ihn denen ausgehändigt!«, brüllte Evan Kurst, als er durch die Tür stürmte und in die vertrauliche Besprechung platzte, die Mai Uhn Wa angesetzt hatte.
    Normalerweise wurde der Taktikraum für die Nachbesprechung von Manöverübungen der Studenten benutzt. Er befand sich in einem Gebäude auf dem >Militärgelände< des Campus und kam während des üblichen Akademiebetriebs vielleicht zweimal pro Woche zum Einsatz, gegen Ende des Lehrjahres auch häufiger. Normalerweise, in MechKrieger-Kluft oder einen einfachen Overall gekleidet, empfand Evan den Raum als kalt, abweisend und karg. Ein Ort, an den man bestellt wurde, um sich die Leviten lesen zu lassen und selbst zu erklären, was man aus seinen Fehlern gelernt hatte.
    Heute roch es nach Kaffee und Zigarettenqualm. Der

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