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Gezinkt

Gezinkt

Titel: Gezinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Ordnung.«
    »Ich bin Detective Mike Silverman vom Büro des Bezirkssheriffs.«
    Reverend Stanley Lansing nickte und betrachtete prüfend den Ausweis und die Dienstmarke, die ihm der fahrige, dünne Detective mit dem schwarzgrau gesprenkelten Haar entgegenstreckte.
    »Ist etwas passiert?«
    »Nichts, was Sie betrifft, Sir. Nicht direkt, meine ich. Ich habe mir nur gedacht, Sie könnten uns vielleicht bei einem kleinen Problem helfen.«
    »Ein Problem, soso. Na, dann kommen Sie doch bitte herein, Officer.«
    Die Männer gingen in das Büro, das sich an die First Presbyterian Church of Bedford anschloss, ein malerisches weißes Gotteshaus, an dem Silverman auf dem Weg zur Arbeit und zurück schon Tausende Male vorbeigekommen war, ohne je einen Gedanken daran zu verschwenden.
    Bis zu dem Mord von heute Morgen.
    In Reverend Lansings Büro war es muffig, und ein Staubschleier bedeckte die meisten Möbel. Er wirkte verlegen. »Ich muss mich entschuldigen. Meine Frau und ich waren letzte Woche in Urlaub. Sie ist immer noch droben am See. Ich bin zurückgekommen, um meine Predigt zu schreiben – und sie natürlich meinen Schäfchen am Sonntag zu halten.« Er lachte sarkastisch. » Falls sich überhaupt jemand in der Kirche einfindet. Merkwürdig, wie die Religiosität um Weihnachten herum immer ansteigt und zur Urlaubszeit einen Tiefpunkt erreicht.« Der Geistliche sah sich stirnrunzelnd in seinem Büro um. »Ich fürchte, ich kann Ihnen gar nichts anbieten. Die Sekretärin hat ebenfalls frei. Obwohl Sie, unter uns gesagt, nichts versäumen, wenn Sie ihren Kaffee nicht kosten.«
    »Danke, ich brauche nichts«, sagte Silverman.
    »Und was kann ich nun für Sie tun, Officer?«
    »Ich halte Sie nicht lange auf. Ich benötige religiösen Sachverstand bei einem Fall, den wir gerade bearbeiten. Ich wäre ja zum Rabbi meines Vaters gegangen, aber meine Frage hat mit dem Neuen Testament zu tun, und das ist mehr Ihr Gebiet als unseres, nicht wahr?«
    »Nun ja«, sagte der freundliche, grauhaarige Reverend, wischte sich die Brille am Revers seiner Jacke ab und setzte sie wieder auf. »Ich bin nur ein Kleinstadtpastor und wohl kaum ein Experte. Aber wahrscheinlich dürfte ich mich mit Matthäus, Markus, Lukas und Johannes besser auskennen als der Durchschnittsrabbi. Sagen Sie mir, wie ich helfen kann.«
    »Sie haben bestimmt schon vom Zeugenschutzprogramm gehört, oder?«
    »So wie in Goodfellas ? Die Sopranos ?«
    »Mehr oder weniger, ja. Das Bundesprogramm wird von den US-Marshals geleitet, aber wir haben im Bundesstaat unser eigenes Zeugenschutzsystem.«
    »Tatsächlich? Das wusste ich nicht. Aber es ist sicherlich vernünftig.«
    »Ich bin hier im Bezirk für das Programm zuständig, und eine der Personen, die wir beschützen, soll demnächst bei einem Prozess in Hamilton als Zeuge erscheinen. Unsere Aufgabe ist es, ihn sicher durch das Verfahren zu bringen, und nachdem wir – hoffentlich – eine Verurteilung erwirkt haben, besorgen wir ihm eine neue Identität und schaffen ihn aus dem Staat.«
    »Ein Mafiaprozess?«
    »Etwas in der Art.«
    Silverman durfte nicht genauer auf die Einzelheiten des Falles eingehen – dass der Zeuge Randall Pease, ein Schläger des Drogendealers Tommy Doyle, gesehen hatte, wie sein Boss einem Rivalen eine Kugel in den Kopf schoss. Obwohl Doyle dafür bekannt war, dass er rücksichtslos jeden umbrachte, der eine Bedrohung für ihn darstellte, hatte sich der wegen Körperverletzung, Drogen- und Waffenvergehen angeklagte Pease bereiterklärt, im Gegenzug für Strafmilderung gegen ihn auszusagen. Der Staatsanwalt hatte Pease aus Sicherheitsgründen in Silvermans Zuständigkeitsbereich verlegt, hundert Meilen von Hamilton entfernt. Es gab Gerüchte, dass Doyle alles tun und jeden Preis bezahlen würde, um seinen ehemaligen Handlanger zu töten, da Peases Aussage ihm die Todesstrafe oder eine lebenslängliche Haft einbringen konnte. Silverman hatte den Zeugen in einem sicheren Haus nicht weit vom Büro des Sheriffs untergebracht und ließ ihn rund um die Uhr bewachen. Der Detective schilderte dem Reverend in groben Zügen, was passiert war, ohne Namen zu nennen, und sagte dann: »Aber es gab einen Rückschlag. Wir hatten einen V-Mann, einen vertraulichen Informanten...«
    »Das ist ein Verräter, richtig?«
    Silverman lachte.
    »Das habe ich aus Law and Order. Ich schau es mir an, sooft ich dazu komme. CSI ebenfalls. Ich liebe Krimis.«
    »Jedenfalls hatte der Informant handfeste Informationen darüber,

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