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Gezinkt

Gezinkt

Titel: Gezinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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bringen, in die Arrestzelle. Ich lasse die beiden von unseren Medizinmännern durchchecken.«
    »Gut.«
    »Wir behalten sie ein, zwei Tage hier, dann schicken wir sie hinauf in das Camp von Ronanka Falls.«
    »Und lassen Sie jemanden zur Notaufnahme von Forest Hills hinüberfahren und die Ärzte überprüfen. Doyles Auftragskiller rechnet vielleicht damit, dass wir ihn dorthin schicken, und wartet.«
    »Habe ich bereits veranlasst«, sagte der Captain.
    »Wann wird Pease hier sein?«
    »Er müsste jeden Moment kommen.«
    »Ich lasse die Arrestzelle frei räumen.« Er legte auf und rieb sich wieder die Augen. Wie zum Teufel hatte Doyle herausgefunden, wo das sichere Haus war? Es war das bestgehütete Geheimnis der ganzen Dienststelle. Doch da bei dem Angriff niemand ernsthaft verletzt worden war, klopfte er sich im Geiste ein weiteres Mal selbst auf die Schulter. Seine Theorie wurde bestätigt. Der Schütze hatte Pease gar nicht zu töten versucht, sondern wollte ihn nur aufscheuchen und dazu bringen, dass er das Krankenhaus aufsuchte – wo er direkt Doyles Killer in die Arme laufen würde.
    Er rief den Leiter des Untersuchungsgefängnisses an und veranlasste, dass die derzeitigen Insassen der Arrestzelle vorübergehend in das städtische Polizeirevier verlegt wurden, dann bat er den Mann, die Wachen zu unterrichten und ihnen einzuschärfen, nur einen Arzt, den sie kannten, zu Pease und seinem Leibwächter zu lassen.
    »Schon erledigt. Wegen dem, was der Captain gesagt hat.«
    Silverman wollte eben auflegen, als sein Blick auf die Uhr fiel. Es war Mittag, Schichtbeginn der zweiten Wache. »Haben Sie dem Personal der Nachmittagsschicht die Lage erklärt?«
    »Oh, hab ich vergessen. Ich mach es sofort.«
    Silverman legte verärgert auf. Musste er denn an alles selbst denken?
    Er war auf dem Weg zur Tür und wollte zum Aufnahmebereich des Zellenblocks, um Pease und seinen Bewacher zu treffen, als sein Telefon erneut läutete. Der Sergeant vom Empfang sagte, er habe einen Besucher. »Ein gewisser Reverend Lansing. Er sagt, er müsse Sie unbedingt sehen. Ich soll Ihnen ausrichten, er hat die Nachricht entschlüsselt. Sie wüssten schon, was er meint.«
    »Ich bin sofort bei Ihnen.«
    Silverman verzog das Gesicht. Sobald der Detective heute Morgen hinter die Bedeutung der Bibelpassage gekommen war, hatte er vorgehabt, den Geistlichen anzurufen und ihm zu sagen, dass seine Hilfe nicht mehr benötigt würde. Aber er hatte es völlig vergessen. Verdammt... Na ja, er würde dem Mann eben irgendeine Freude machen – vielleicht Geld für die Kirche spenden oder ihn zum Lunch einladen, um ihm zu danken. Ja, Lunch wäre gut. Sie könnten sich über Fernsehkrimis unterhalten.
    Der Detective begrüßte Lansing am Empfangstisch und zuckte leicht zusammen, als er sah, wie erschöpft der Mann aussah. »Haben Sie letzte Nacht überhaupt geschlafen?«
    Der Geistliche lachte. »Nein. Genauso wenig wie Sie anscheinend.«
    »Kommen Sie mit mir, Reverend. Erzählen Sie mir, was Ihnen eingefallen ist.« Er führte ihn den Flur entlang in Richtung Aufnahme. Er würde sich einfach anhören, was der Mann zu sagen hatte. Das konnte nicht schaden.
    »Ich glaube, ich habe die Antwort.«
    »Erzählen Sie.«
    »Nun ja, ich dachte mir, dass wir uns nicht auf Vers fünfzehn allein beschränken sollten. Dieser ist nur eine Art Einleitung zu dem Gleichnis, das folgt. Ich glaube, das ist die Antwort.«
    Silverman nickte und rief sich in Erinnerung, was er in Noveskis Bibel gelesen hatte. »Das Gleichnis von dem Bauern?«
    »Genau. Jesus erzählt von einem reichen Bauern, der eine gute Ernte hat. Er weiß nicht, was er mit dem überschüssigen Getreide tun soll. Er überlegt sich, dass er größere Scheunen bauen und für den Rest seines Lebens genießen wird, was er sich geschaffen hat. Was aber passiert, ist, dass Gott ihn straft, weil er gierig ist. Er ist materiell reich, aber geistig verarmt.«
    »Okay«, sagte Silverman, der noch keine Botschaft erkennen konnte.
    Der Reverend spürte die Verwirrung des Polizisten. »Der entscheidende Punkt in der Geschichte ist Gier. Und ich glaube, das könnte der Schlüssel zu dem sein, was dieser arme Mann Ihnen mitteilen wollte.«
    Sie erreichten die Aufnahmerampe und schlossen sich einem bewaffneten Wärter an, der auf die Ankunft des gepanzerten Wagens mit Pease wartete. Wie Silverman erfuhr, waren die aktuellen Gefangenen noch nicht alle in dem Transportbus, der sie ins Stadtgefängnis bringen sollte.
    »Sie

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