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Ghostbound (German Edition)

Ghostbound (German Edition)

Titel: Ghostbound (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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Schulterzucken an. „Glaub nicht. Er hat eigentlich nur gespielt. Aber er war in keiner Community.“
    „Eine Frage hätte ich noch Martin. Weißt du, ob bei dem Überfall etwas von Justins Sachen gestohlen wurde?“
    „Sein Arsenal-Schal ist weg.“
    „Was?“
    „Justin war Arsenal-Fan. Er hatte seinen Schal immer dabei. Er war sein Glücksbringer. Aber er war nicht unter den Sachen, die uns gebracht wurden.“
    „Sein Glücksbringer …“ Unbewusst griff Elizabeth zum Sonnenamulett. War das Zufall? Oder konnte das wirklich eine Verbindung sein?
    „Ich hab aber keine Ahnung, ob der Schal bei dem Überfall gestohlen oder einfach von den Bullen oder wem auch immer hinterher nicht eingepackt wurde.“
    „Das lässt sich sicherlich feststellen.“
    „Wenn Sie ihn finden, dann gehört er mir, klar?“ Ein weiterer Schuss aus den Augenwinkeln.
    „Natürlich. Danke Martin, du hast mir sehr geholfen. Alles Gute.“
    Ehe sie sich verabschiedete, ließ sich Elizabeth noch eine Wegbeschreibung zum Blackwater Park geben. Als sie schon fast zur Haustür hinaus war, drehte sich sie noch einmal um und sagte an Mutter und Sohn gewandt: „Manchmal hilft es, mit Verstorbenen zu sprechen, als wären sie noch bei uns. Wer weiß, vielleicht hören sie uns ja sogar.“

24
     
     
    „… doch es gibt besondere Menschen, die uns wahrnehmen können, sogenannte Medien. Ich denke, es gibt sogar mehr davon, als man glaubt.“
    Elizabeth schlich sich von hinten an Daniel heran, der auf der Rückenlehne einer Parkbank saß, die Schuhe auf der Sitzfläche. Seine Ellenbogen hatte er auf den Oberschenkeln abgelegt und den Kopf leicht nach rechts gedreht.
    „Nein, Liz ist zwar ein ganz besonderer Mensch, aber kein Medium im herkömmlichen Sinn. Dass sie mich sehen kann, ist eher so was wie eine glückliche Fügung.“
    „Eine sehr glückliche Fügung“, raunte Elizabeth ihm ins Ohr, was Daniel vor Schreck fast von der Bank rutschen ließ. Lachend kletterte sie neben ihm auf die Rückenlehne. „Jetzt weißt du, wie das ist. Aber glaube ja nicht, wir wären damit quitt. Es steht immer noch etwa fünfundzwanzig zu eins.“
    „Wenn du das sagst.“ Zwinkernd legte Daniel seine Hand auf ihre und stahl sich einen kleinen Kuss. „Was hat dich aufgehalten?“
    „Ich habe noch mit Martin gesprochen“, entgegnete sie und warf dabei Justin einen befangenen Blick zu. Im Gegensatz zu Daniel und ihr saß er, wie es sich gehörte, auf der Sitzfläche der Bank. Er war vornübergebeugt und hatte die Arme um seinen Bauch geschlungen, als plagten ihn Magenschmerzen. Seine Augen flackerten unstet von einem Punkt zum nächsten.
    „Alles in Ordnung mit ihm?“, flüsterte Elizabeth so leise, dass es nur für Daniel hörbar war. Als Antwort deutete er ein Kopfschütteln an. „Also, worüber habt ihr gesprochen?“, fragte sie in normaler Lautstärke und bemüht lockerem Ton. „Über das Gespenster-Einmaleins?“
    „Sozusagen“, erwiderte Daniel. „Die interessanten Themen haben wir uns aufgespart, bis du zu uns stößt.“
    „Sehr löblich.“
    Seit Elizabeth angekommen war, hatte Justin sie noch keines Blickes gewürdigt. Auch als er jetzt sagte: „Was hat Martin so erzählt?“, schienen seine Augen nach irgendetwas zwischen den Bäumen zu suchen.
    „Ich glaube, er macht sich Vorwürfe. Er denkt, wenn er an jenem Tag mit dir zusammen nach Hause gegangen wäre, hätte er dich beschützen können.“
    „Idiot. Sie waren zu dritt. Er hätte rein gar nichts machen können. Wahrscheinlich hätten sie ihn auch umgebracht.“
    „War die Tatwaffe ein goldfarbener Dolch?“, fragte Daniel, was Justin mit einem Nicken bestätigte.
    „Martin meinte, dein Arsenal-Schal würde fehlen, und er wäre dein Glücksbringer gewesen“, sagte Elizabeth, woraufhin Daniel interessiert aufsah. „Haben die Angreifer ihn mitgenommen?“
    „Keine Ahnung“, murmelte der Junge. „Schon möglich.“
    „Kannst du uns beschreiben, was genau geschehen ist?“, bat Daniel.
    Justin seufzte und verzog das Gesicht. „Ich war auf dem Heimweg von der Schule und hab wie immer eine Abkürzung über den Kirchenhof von St. Mary´s genommen. Als ich aus dem Tor kam, hat sich mir ein Typ in einem schwarzen Overall in den Weg gestellt und ein anderer hat von hinten einen Arm um meinen Hals und einen um meine Brust gelegt. Dann kam Warren, flüsterte Tut mir leid, und stach zu. Und das war´s.“ Er lachte freudlos auf.
    Es dauerte eine Sekunde, bis Daniel und Elizabeth auf

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