Ghostbound (German Edition)
abgebrochen, als er wegging? Wohin ist er denn gezogen?“
„Keinen Schimmer. Rafid und ich waren nicht eng befreundet. Ehrlich gesagt konnten wir überhaupt nicht gut miteinander. Unsere einzige Verbindung war Ian.“
Elizabeths Handy klingelte, und sie zog es mit einer gemurmelten Entschuldigung aus der Tasche.
Es war Wood. „Hi, Elizabeth. Wo bist du?“
„Ich bin mit Riley bei Benjamin Haines.“
„Ist Danny bei euch?“
„Ja, ist er.“ Ihr Blick wanderte zu Daniel, der sie fragend ansah.
„Richard Merton rief mich eben an. Sie haben Frank Collins einkassiert, und er wird gerade im Yard vernommen. Ich habe das ungute Gefühl, dass es hinterher ein unterschriebenes Geständnis geben wird … Ich dachte, Danny könnte eventuell unsere Augen und Ohren bei dem Verhör sein.“
„Okay, ich sag´s ihm“, versprach Elizabeth.
„Danke. Und, äh, wäre es möglich, dass wir uns alle heute Abend noch für ein gegenseitiges Update treffen? Ich weiß, du bist verabredet. Aber vielleicht schaffst du es auf eine halbe Stunde ins Globe Pub bei dir um die Ecke?“
„Sollte kein Problem sein. Treffen wir uns um halb sieben?“
„Alles klar. Bis später.“
Elizabeth klappte das Handy zu, wandte sich in Rileys Richtung, sah dabei jedoch Daniel an. „Tony sagt, sie verhören gerade Frank Collins im Yard. Er wünschte wirklich, es gäbe eine Möglichkeit, dabei Mäuschen zu spielen …“
„Bin schon unterwegs“, nickte Daniel und verschwand.
Nun wandte sich Elizabeth tatsächlich an Riley. „Wäre es in Ordnung für dich, wenn wir uns um halb sieben mit Tony treffen, um uns gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen? Wird auch nicht lange dauern.“
„Kein Thema. Ich hab heute eh nichts mehr vor.“
Aus dem Nichts erschien Daniel erneut vor Elizabeth, sagte: „Entschuldige, aber so geht das nicht“, beugte sich blitzschnell zu ihr hinunter und holte sich einen Kuss ab. Dann war er sofort wieder verschwunden.
Völlig verdattert blinzelte Elizabeth ins Leere.
Ein Lächeln zurückhaltend räusperte sie sich, bevor sie sich wieder ihren Notizen widmete.
Riley grummelte etwas, dass sich verdächtig nach „Mann, muss Liebe schön sein …“ anhörte.
Benjamin sah verwundert zwischen Riley und Elizabeth hin und her. „Haben Sie sonst noch Fragen?“
Eine weitere Frage hatte Elizabeth tatsächlich, aber sie war sich nicht sicher, wie sie diese am besten formulieren sollte.
Ach, was soll´s, dachte sie. Schließlich sprechen wir hier ja mit einer Hexe. „Ben, du glaubst doch sicher an eine unsterbliche Seele, oder?“ Der Junge sah sie verwirrt an, dann nickte er zaghaft. „Und Ian glaubte doch bestimmt auch daran … Hältst du es da für möglich, dass sein Geist noch hier ist? Hast du eventuell irgendwelche seltsamen Beobachtungen gemacht?“
„Beobachtungen?“, fragte Benjamin skeptisch. „Welcher Art denn?“
„Ich weiß nicht. Elektrische Geräte, die verrücktspielen, Gegenstände, die sich wie von selbst bewegen … so was in der Art.“
„Machen Sie sich über mich lustig?“ Seine Augen wurden stechend, als wollte er in Elizabeths Kopf schauen, um sich ihrer Aufrichtigkeit zu vergewissern.
„Nein, Ben. Ganz sicher nicht.“
„Also, ich habe keine seltsamen Beobachtungen gemacht, okay? Und die anderen im Coven auch nicht. Darüber hätten sie mit Sicherheit etwas erzählt.“
„Du sagtest vorhin, dass es bei euch keine Blutopfer gibt“, brachte sich Riley wieder ins Gespräch ein, „und dass ihr mit Satan nichts am Hut habt. Das gilt aber nicht für alle Wicca-Coven, oder? Es gibt doch auch Orden, die sich der Schwarzen Magie und dem Bösen verschrieben haben.“
„Ja, schon“, gab Benjamin unwillig zu. „Aber die haben mit uns nichts zu tun.“
„Wäre es möglich, dass Ian Kontakt zu einem dieser Orden gehabt hat? Vielleicht wollte er ja seinen Horizont etwas erweitern.“
„Bestimmt nicht! Hin und wieder hatte er zwar echt finstere Stimmungen, aber so weit wäre er nicht gegangen.“
„Du weißt nicht zufällig, wie man mit einem dieser anderen Orden Kontakt aufnehmen kann?“, wollte Elizabeth wissen.
„Nein, aber Sans könnte es wissen. Sandra Headway, sie ist freifliegend, also keinem Coven zugehörig und vermutlich die erfahrenste und mächtigste Hexe in ganz London. Ich glaube, sie kennt so ziemlich alle Hexen in der Umgebung, egal ob organisiert oder freifliegend. Ihr gehört ein kleiner Laden in Camden Town. Er heißt Pandora´s Box. Ich kann
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