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Ghostbound (German Edition)

Ghostbound (German Edition)

Titel: Ghostbound (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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Exorzismus dauert eben seine Zeit.“
    „Ist denn alles gut verlaufen?“
    „Tja, so wie es aussieht, bin ich nun hochoffiziell und unter Zeugen über die Regenbogenbrücke gegangen.“
    Seine Wortwahl brachte Elizabeth zum Schmunzeln. „Jayne hat dich also gesehen?“ Sie rollte sich Daniel zugewandt auf die Seite und stützte sich auf den Unterarm.
    „Ja, hat sie.“ Sein Blick wurde melancholisch. „Zum letzten Mal.”
    Natürlich, daran hatte sie noch gar nicht gedacht, aber damit der kleine Trick funktionierte, durfte Jayne ihren Onkel Danny niemals wiedersehen. Elizabeth rutschte näher an ihn heran und schob ihm mitfühlend eine Hand entgegen. „Tut mir leid“, flüsterte sie.
    Auch Daniel rollte sich nun auf die Seite und legte seine Hand auf ihre. „Schon gut. Es ist besser so.”
    „Erzählst du mir, wie es war?“
    „Bist du nicht müde?“
    Elizabeth schüttelte den Kopf. „Ich bin noch immer viel zu aufgeregt, um zu schlafen.“
    „Also, Worthing hat die Zeremonie im Schlafzimmer abgehalten, weil dort wohl die besten … Schwingungen dafür vorhanden waren. Er hat überall Kerzen aufgestellt und einen Kreis mit weißer Farbe auf dem Boden gezogen. Dahinein hat er ein kompliziertes Netz aus sich überschneidenden Linien gemalt.“ Daniel verzog das Gesicht. „Ich hoffe nur, die Farbe hat nicht den Holzboden ruiniert, sonst muss Kim noch für die Restaurierung aufkommen …“
    Bei der Vorstellung, was der Vermieter zu diesem seltsamen weißen Gebilde auf dem Schlafzimmerboden sagen würde, entwischte Elizabeth ein amüsiertes Schnauben.
    „Dann hat Worthing einige Kristalle, kleine Spiegel und Schälchen mit schwelenden Kräutern auf den Kreuzungspunkten der Linien aufgestellt. Als er damit fertig war, hat er Jayne geweckt und sie in die Mitte des Kreises gesetzt. So wie sie die Nase rümpfte, müssen die brennenden Kräuter ziemlich gestunken haben. Ich stand die ganze Zeit über an der Wand und Kim direkt neben mir. Mann, sie war so aufgeregt, sie konnte kaum stillstehen.“ Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. „Und dann fragte der Professor Jayne, ob sie mich sehen kann, woraufhin sie ohne zu zögern in meine Richtung zeigte. Kim drehte den Kopf und starrte mich an. Ich meine, natürlich hat sich mich nicht wirklich angestarrt, aber es war fast, als hätten wir Blickkontakt.“ Daniel hielt inne und sah grübelnd auf seine Finger, die mit Elizabeths Hand spielten. Sie spürte, dass es ein sehr emotionaler Augenblick für ihn gewesen war und wartete geduldig, bis er von sich aus weiter sprach. „Sie hat mir alles gesagt, was ihr auf dem Herzen lag“, sagte er schließlich. „Wirklich alles. Ich habe sie auf die Wange geküsst und ihr durch Jayne gesagt, wie viel sie mir bedeutet.“ Mit einem kleinen Lächeln sah er auf. „Ich glaube, sie hat mich gespürt, Liz. Sie hat mit den Fingerspitzen ihre Wange berührt, genau dort, wohin ich sie geküsst habe.“ Er machte eine weitere kurze Pause. „Nachdem wir uns dann mithilfe von Jayne voneinander verabschiedet hatten, begann Worthing irgendwelche lateinischen Formeln aus einem Buch vorzulesen und Kräuter zu schwenken. Er erwartete wohl, dass mich das dazu bringt, in den Kreis zu treten, denn er fragte Jayne, ob ich nun neben ihr stünde. Also tat ich ihm den Gefallen und habe mich bei der Gelegenheit auch von ihr verabschiedet. Als er dann noch mehr lateinisches Gefasel von sich gab, fand ich, es wäre an der Zeit zu verschwinden.“
    „Klingt, als hätte er das volle Programm abgezogen“, bemerkte Elizabeth.
    „Ja, er hat nichts ausgelassen. Oh, und er hat mich natürlich auch gesehen …“
    „Bitte?“
    „Als Jayne auf mich gezeigt hat, meinte er: Ah, ja. In der Tat, eine ganz erstaunliche Manifestation.“ Daniels Worthing-Imitation war nahezu perfekt.
    „Du bist in der Tat erstaunlich“, lachte Elizabeth. „Hast du denn während der Zeremonie irgendetwas gespürt?“
    „Das habe ich tatsächlich“, nickte Daniel mit ernster Miene.
    Erschrocken hob sie den Kopf. „Und was?“
    „Den massiven Drang, mich schnellstmöglich davonzumachen.“
    Als Antwort schüttelte sie nur den Kopf und verdrehte die Augen. Dann sah sie ihm forschend ins Gesicht. „Und wie geht es dir jetzt, Danny?“
    „Mir geht es gut, Liz“, versicherte er. „Ich konnte noch einmal mit Kim sprechen. Sie weiß jetzt, dass alles vergeben und vergessen ist, und sie ist sich sicher, dass ich hinübergegangen bin.“ Daniel lehnte sich zu Elizabeth

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