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Ghostbound (German Edition)

Ghostbound (German Edition)

Titel: Ghostbound (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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Elizabeths Fernseher richtiggehend bescheiden wirkte, und zappte durch die Musikkanäle.
    „Hey, Kleiner“, rief Wood. „Schalt die Kiste ab und komm essen.“ Leiser sagte er: „Diese blöden Musiksender sind morgen gesperrt, das verspreche ich euch.“
    Nachdem anstelle einer Reaktion von Riley nur noch weitere Musikschnipsel folgten, neigte Daniel den Kopf zur Seite, kniff konzentriert die Augen zusammen, als würde er nach etwas bestimmten lauschen und der Fernseher verstummte. Dafür schaltete sich die Stereoanlage ein, und angenehm leiser Blues war zu hören.
    Das Erstaunliche an dieser Aktion war, dass sich weder der Fernseher noch die Stereoanlage in Daniels Sichtfeld befanden. Daher sah er auch mächtig zufrieden mit sich aus, als er um den Tresen herum kam und sich hinter Elizabeth stellte. Sie konnte nicht sehen, was er tat, doch es kitzelte zwischen ihren Schulterblättern, und sie lehnte sich lächelnd zurück, bis sie auf seine Brust traf und ihre Kopfhaut zu prickeln begann.
    „Echt witzig, Mann!“, rief Riley. Er kam ums Eck getrottet und setzte sich Elizabeth gegenüber auf einen Barhocker.
    Unterdessen hatte Wood damit begonnen, das Curry und den Reis auf Teller zu verteilen und stellte diese nun vor jedem ab.
    Elizabeth stellte staunend fest, wie wohl sie sich in dieser Runde fühlte. So unterschiedlich und wild zusammengewürfelt sie alle sein mochten, und auch wenn sie einander erst seit kurzer Zeit kannten, so hatte das hier doch etwas sehr Familiäres und Vertrautes.
    „Passt auf die kleinen roten Stücke auf“, warnte Daniel. „Das sind Chilischoten direkt aus der Hölle.“
    Unter Woods gespannten Blick nahm Elizabeth eine kleine Portion Curry auf die Spitze ihres Löffels und hob ihn an ihre Nase. Eigentlich roch es ganz lecker, fand sie. Keine beißenden Dämpfe, die ihr die Tränen in die Augen trieben. Verstohlen sah sie in die Runde, um zu prüfen, ob die anderen bereits einen Bissen genommen hatten, doch alle Blicke waren auf sie gerichtet. Jeder schien auf ihren ersten Happen zu warten.
    Vorsichtig kostete sie die gelbliche Masse und bewegte das Curry mit der Zunge etwas im Mund hin und her. Sie verstand gar nicht, warum Daniel sich so anstellte, das schmeckte doch köstlich. Würzig, aber kaum scharf. Umgehend schob sie sich einen vollen Löffel Curry in den Mund … Und eine Feuerwalze rollte ihre Zunge hinunter ihn ihre Kehle und weiter bis in den Magen. Keuchend sprang sie vom Hocker. Mit beiden Händen Luft in den Mund fächernd, führte sie am Tresen einen kleinen Feuertanz auf.
    „Vorsicht bei den Chilischoten“, sagte Wood gleichmütig. „Die haben es in sich.“
    „Sag jetzt nicht, ich hätte dich nicht gewarnt“, meinte Daniel.
    „Du musst Reis essen“, rief Susan lachend. „Oder ein Stück Brot.“
    Mit hochrotem Kopf und tränenden Augen aß Elizabeth eilends zwei Löffel voll Reis. Sie fühlte sich wie ein Wasserkessel, der kurz davor stand, in die Luft zu gehen. „Das Zeug ist bestimmt in den meisten Ländern illegal“, krächzte sie.
    „Gut möglich“, nickte Wood lächelnd und schob sich demonstrativ eine gut gefüllte Gabel in den Mund.
    Natürlich konnte Riley da nicht zurückstecken und tat es ihm gleich. Ihm quollen beinahe die Augen aus den Höhlen und Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, doch es kam kein Mucks über seine Lippen. Tapfer schluckte er alles hinunter.
    Susan schüttelte schmunzelnd den Kopf, stocherte in ihrem Essen herum und pickte alle verdächtigen Stückchen heraus, die sie dann sorgfältig am Tellerrand aufreihte.
    Elizabeth folgte ihrem Beispiel, bis das Gericht auf ihrem Teller ungefährlich aussah. Dann startete sie einen neuen Versuch. Es hatte zwar noch immer eine beachtliche Nachschärfe, doch es war genießbar.
    „Riley“, sagte sie dann mit noch immer leicht krächzender Stimme. „Könntest du mir nach dem Essen bitte helfen, die Nummern von meinem alten Handy zu übertragen und die Mailbox abzuhören?“
    Der Junge brachte kein Wort heraus und nickte nur schwer atmend.
    Nachdem sie also gegessen und gemeinsam abgeräumt hatten, ging Riley mit Elizabeth in die Tiefgarage, um dort, abgeschirmt vor möglichen Ortungsversuchen, ihr Handy einzurichten. Wieder zurück im Apartment, zeigte er ihr, wie sie sich mit dem neuen Telefon in ihre bisherige Mailbox einwählen konnte.
    Danach zog sie sich auf die Dachterrasse zurück, zündete um sich herum ein paar Windlichter an und hörte dann die eingegangenen Nachrichten

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