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Ghostbound (German Edition)

Ghostbound (German Edition)

Titel: Ghostbound (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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auf denen schon einige Leute, vermutlich Familienangehörige, Platz genommen hatten. Außerdem standen da noch fünf Barhocker mit Instrumenten. Auf einem der Barhocker hatte man ein großes Schwarz-Weiß-Foto von Daniel platziert. Und natürlich war da der Sarg, umgeben von Blumen und Kränzen, bei dessen Anblick und dem Gedanken daran, was er enthielt, sich Elizabeths Atmung so sehr beschleunigte, dass sie fast hyperventilierte.
    Sie blieb am Rand der Versammlung unter einem Baum stehen. Ihr Kopf schwamm durch die viel zu schnelle Sauerstoffzufuhr so sehr, dass sie nach dem Baumstamm greifen musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen.
    „Ich steh das nicht durch“, wimmerte sie.
    „Wenn ich das kann, kannst du das auch.“ Daniel stand plötzlich neben ihr und legte seine Hand in ihre.
    Wie gerne hätte Elizabeth zugegriffen und seine Hand fest umschlossen. Und nie mehr losgelassen. „Und du dachtest, mich bringt so leicht nichts aus der Fassung“, flüsterte sie beschämt. „Aber das alles hier macht es so real. Als wärst du wirklich tot.“
    „Liz?“ Daniel runzelte die Stirn.
    „Hm?“
    „Ich bin wirklich tot. Das da drüben in der Holzkiste bin wirklich ich.“
    „Ja, ich weiß!“ fauchte sie, woraufhin ein paar Trauergäste ihr pikierte Blicke zuwarfen. „Du weißt, wie ich das meine.“
    „Na komm, ich stelle dir meine Gäste vor“, erwiderte Daniel versöhnlich. Als er Elizabeths verdutzten Gesichtsausdruck sah, fügte augenrollend hinzu: „Kleiner Scherz.“
    „Möchtest du nicht lieber zu deiner Familie und deinen Freunden?“
    „Später. Für den Moment habe ich mehr als genug alte Geschichten und peinliche Anekdoten über mich gehört.“
    Langsam färbte Daniels Lässigkeit, egal ob echt oder gespielt, auf Elizabeth ab, und sie begann sich etwas zu entspannen. Vielleicht lag es aber auch an dem beruhigenden Gefühl, dass ihr die schwache, kühle Berührung seiner Hand in der ihren verlieh. Denn sie war der Beweis dafür, dass Daniel sich eben nicht dort drüben in dem Sarg und auch nicht in irgendwelchen für sie unerreichbaren Sphären befand. Er stand sicher und ganz real neben ihr.
    „Also, dort in der ersten Reihe, mit den kurzen blonden Haaren, ist meine Mutter, und das neben ihr ist mein Onkel Mitchell.“ Daniel zeigte auf eine kleine, zierliche Frau in einem schwarzen Kostüm. Ihr Gesicht war so blass, dass es fast grau wirkte. Ihre grünen Augen waren dunkelrot unterlaufen, die Gesichtszüge schienen in Trauer eingefroren. Ihr Bruder hatte tröstend einen Arm um ihre Schultern gelegt und hielt ihre Hand.
    „Und da“, Daniel zeigte in die entgegengesetzte Richtung, und seine Stimme war auf einmal ausdruckslos, „ist mein Vater.“
    Elizabeth konnte Mr Masons Gesicht nur im Profil erkennen. Es war ein großer, breitschultriger Mann, dessen Züge ebenfalls wie versteinert wirkten. Er stand alleine, sein Blick ging ins Leere. Es war offensichtlich, dass seine Eltern kein gutes Verhältnis zueinander hatten. Aber Elizabeth war doch erstaunt, dass noch nicht einmal dieser traurige Anlass, die Beerdigung ihres gemeinsamen Sohnes, es vermochte, die beiden dazu zu bringen, ihre Differenzen kurzfristig beizulegen und sich gegenseitig Trost zu spenden.
    „Die Augen hast du von deiner Mutter, aber die Statur von deinem Vater“, stellte sie flüsternd fest.
    „Das ist aber auch das Einzige, was ich von ihm habe“, murmelte Daniel.
    „Und deine Schwester?“
    „Noch nicht da“, sagte er knapp und zeigte auf einen uniformierten Schwarzen mit Halbglatze. „Das da neben Tony ist unser Chef, Detective Chief Inspector Richard Merton.“
    Bisher hatte Elizabeth Detective Wood noch nicht entdeckt, aber jetzt sah sie ihn neben dem untersetzten Mann stehen, auf den Daniel deutete. Auch Wood trug eine Polizeiuniform und hatte die Schirmmütze unter den Arm geklemmt. Beide unterhielten sich mit zwei weiteren Kollegen. Als hätte er ihren Blick gespürt, sah Wood kurz auf und nickte ihr zu.
    Unwillkürlich dachte Elizabeth, dass sie gerne die Chance gehabt hätte, Daniel in Uniform zu sehen. Sie hatte ihm bestimmt fabelhaft gestanden.
    Daniel deutete noch auf andere Freunde, Kollegen und Angehörige, aber Elizabeth hatte die Gesichter und Namen innerhalb von Sekunden vergessen. Es kamen immer noch mehr Trauergäste, und die Stuhlreihen füllten sich zusehends.
    Als ein alter Herr mit schlohweißem Haar zusammen mit einem Teenager herantrat

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