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Ghostbound (German Edition)

Ghostbound (German Edition)

Titel: Ghostbound (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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das?“
    „Es ist für ihn nicht einfach nur ein Job, es ist eine Berufung. Er ist nicht des Geldes wegen Polizist geworden, sondern weil er an das glaubt, was er tut. Er ist absolut unbestechlich und hat kein Problem damit, auch großen Tieren ans Bein zu pinkeln.“
    „Dann verstehe ich jetzt auch, warum ihr so ein gutes Team wart.“
    „Ja“, antwortete Daniel leise. „Wir waren da ziemlich genau auf einer Wellenlänge.“
    Er schwieg, dann sprach er weiter. „Weißt du, was er privat für einen Wagen fährt? Einen Aston Martin V8 Roadster! Kostet in etwa das doppelte Jahresgehalt eines Detective Sergeants.“
    „Wow. Und was für einen Wagen bist du gefahren?“
    „Einen alten MG“, sagte Daniel stolz. „Baujahr 1969.“
    „Natürlich“, lachte Elizabeth. Ein Auto, das älter war als er selbst, passte genau zu ihm.
    „Eine rote Schönheit.“ Er zögerte. „Ich frage mich, was wohl aus ihm wird.“
    „Ich schätze, deine Familie bekommt ihn, oder nicht?“
    „Hm.“
    Es war Elizabeth schon wiederholt aufgefallen, dass Daniel nicht gerne über seine Familie sprach. Sie bohrte auch dieses Mal nicht weiter, sondern schloss einfach die Augen und genoss die sommerliche Wärme und das beruhigende Prickeln seiner Finger auf ihrer Hand.
    „Du musst das nicht tun, Liz. Niemand verlangt das von dir. Am allerwenigsten ich.“
    Es war Montagvormittag und Elizabeth stand daumennagelkauend vor dem Kleiderschrank, um ein passendes Outfit für die Beerdigung zu finden. Die Beerdigung ihres Freundes. Ihres toten Freundes, der im Augenblick hinter ihr stand und sie im Schrankspiegel besorgt beobachtete.
    Den ganzen Morgen schon schrammte Elizabeth nur haarscharf an einer Panikattacke vorbei. Nachdem sie Daniel letzte Nacht um halb zwölf mit Vehemenz weggeschickt hatte, war sie in einen unruhigen Schlaf gefallen, aus dem sie gegen sieben schreiend erwacht war.
    An den Albtraum konnte sie sich nur noch schemenhaft erinnern, auf jeden Fall aber hatte sie Daniel darin erneut sterben sehen. Das, zusammen mit der bevorstehenden Beerdigung, reichte aus, um sie in ein nervliches Wrack zu verwandeln.
    Als sie ihm nicht antwortete, sagte Daniel leise: „Dann tu mir wenigstens den Gefallen und trage kein Schwarz.“
    Stirnrunzelnd drehte Elizabeth sich zu ihm um.
    „Ich will dich einfach nicht in Trauer sehen, das ist alles“, erklärte er.
    „Oh.“ Sie griff in den Schrank, um ein kurzes, buntes Sommerkleid herauszuholen. „Wie wäre es dann damit? Ich bin sicher, deine Familie wäre beeindruckt. Und Detective Wood erst!“
    „Also mir würde es gefallen.“
    „Darauf wette ich“, murmelte Elizabeth und hängte es zurück.
    „Liz“, Daniel trat von hinten an sie heran und küsste ihre Schulter. „Ehrlich. Du musst nicht hingehen. Genau genommen gibt es für dich überhaupt keinen Grund, dort zu sein. Schließlich musst du ja nicht von mir Abschied nehmen.“
    „Wirst du denn dort sein?“
    „Ich denke schon.“
    „Dann werde ich auch hingehen“, sagte sie in einem Ton, der klar machte, dass die Diskussion damit beendet war.
    Am Ende entschied sie sich für eine Kombination bestehend aus einem knapp knielangen, dunkelgrauen Rock und passender Weste. Darunter trug sie eine Bluse in Aubergine. Kein Schwarz, aber doch dem Anlass angemessen.
    Es war ein bedeckter Tag, dennoch setzte Elizabeth, als sie das Haus verließ, die größte Sonnenbrille auf, die ihr umfangreicher Accessoire-Fundus hergegeben hatte.
    Daniel begleitete sie nicht im Taxi zum Highgate Friedhof. Zwar wirkte er sehr ruhig, als er sagte, sie sähen sich dort, aber Elizabeth kannte ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass das bei Daniel genau das Gegenteil bedeuteten konnte. Wenn er nach außen hin so extrem beherrscht war, sah es in ihm in der Regel umso aufgewühlter aus.
    Obwohl sie über eine halbe Stunde zu früh ankam, war sie bei Weitem nicht der erste Trauergast auf dem altehrwürdigen Friedhof. Highgate beherbergte die Gräber zahlreicher berühmter Persönlichkeiten, darunter viele bekannte Schriftsteller, und Elizabeth hatte längst vorgehabt, dem verwunschenen Friedhof einen Besuch abzustatten.
    Wenn der Grund meiner Anwesenheit hier doch nur eine Besichtigungstour wäre , dachte sie beklommen, als sie an verwitterten, mit Efeu überwucherten Grabsteinen und Monumenten vorbeistakste.
    Es hatten sich bereits über dreißig Personen um das offene Grab versammelt, viele davon in Polizeiuniform. Man hatte Stuhlreihen aufgestellt,

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