Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01
dir?“
Langsam setzte Marisa sich auf, sie schien vergessen zu haben, dass ihr Oberkörper nackt war. Coyles Blick senkte sich wie von selbst auf ihre Brüste. „Der Rücken ist wieder wie neu.“ Ihre Stimme klang belegt.
Coyles Augen ruckten hoch. Als er sah, dass ihre Mundwinkel sich nach oben bogen, sackte er erleichtert zusammen. Erst jetzt erkannte er, wie groß seine Befürchtung gewesen war, dass sie ihm die Verführung übel nehmen könnte. „Das freut mich.“
„Wo hast du gelernt, so zu massieren?“
„In meiner Familie sind wir alle gut mit den Händen.“ Als er ihren Gesichtsausdruck sah, musste er lachen. „Ich bezog mich nur auf Massage, an dem anderen warst du schuld.“
„Wie bitte?“
Coyle beugte sich zu ihr vor, bis er beinahe ihr Gesicht berührte. Ihre Augen weiteten sich alarmiert. „Deine Haut war so weich und warm, ich konnte mich nicht zurückhalten. Ich musste dich schmecken.“ Ihre Wangen röteten sich, und ihre Brustwarzen zogen sich zusammen. Coyle schluckte hart und versuchte, sie nicht anzustarren. Es wurde eindeutig Zeit, die Sache mit dem Abstand in die Tat umzusetzen. „Und wenn du nicht möchtest, dass ich noch ganz andere Stellen an dir koste, solltest du dir lieber etwas anziehen.“
Mit einem erstickten Aufschrei riss sie ihr T-Shirt an sich und hielt es vor ihre Brüste. „Ich dachte, du könntest mich in der Dunkelheit nicht sehen!“
„Hatte ich nicht erwähnt, dass ich eine sehr gute Nachtsicht besitze?“
Marisa verzog den Mund. „Das musst du wohl praktischerweise vergessen haben.“
Mit einem Finger strich Coyle über ihre Wange. „Ich finde dich wunderschön, ich wüsste nicht, warum du dich für deinen Körper schämen solltest.“
Marisa sah ihn mit großen Augen an, dann zog sie mit einem Ruck das T-Shirt über ihren Kopf. „Also hatte die Dunkelheit doch etwas Gutes.“ Sie murmelte es so leise, dass er sie kaum verstand.
„Ich hätte dich auch bei hellem Sonnenschein schön gefunden.“
Wütend sah sie ihn an. „Sag jetzt nicht, du hörst auch noch gut.“
„Sehr gut sogar. Und riechen kann ich dich auch.“
„Na toll.“ Nach der ganzen Anstrengung und ohne die Möglichkeit zu duschen, roch sie bestimmt nicht gerade angenehm. Milde ausgedrückt.
Coyles Atem strich über ihr Ohr. „Du duftest zum Anbeißen.“
Seine raue Stimme sandte einen heißen Schauder über ihren Rücken. Fast wie von selbst lehnte ihr Körper sich in seine Richtung. Erst im letzten Moment schaltete sich ihr Verstand wieder ein, und sie löste sich abrupt von ihm. Mit Mühe stemmte sie sich in die Höhe und testete, ob sie ihren Rücken wieder ausreichend bewegen konnte. Erstaunlicherweise fühlte er sich besser an als seit langer Zeit. „Danke für die Massage. Sie scheint geholfen zu haben.“
Marisa konnte es in der Dunkelheit nicht richtig sehen, glaubte aber, seine Zähne aufblitzen zu sehen. „Jederzeit wieder.“
Hastig drehte sie sich von ihm weg, damit er die Röte nicht sah, die in ihre Wangen stieg. Die Vorstellung, noch öfter seine Berührungen zu fühlen, war alles andere als unangenehm. Aber das ging nicht, schließlich wusste sie so gut wie nichts über Coyle, und in wenigen Stunden würde sie sich vermutlich für immer von ihm verabschieden und ihn nie wiedersehen. Es beunruhigte sie, dass sie bei dem Gedanken einen bedauernden Stich verspürte. Erschrocken zuckte sie zusammen, als Coyle eine Hand auf ihre Schulter legte. Wie schaffte der Kerl es nur immer, sich so lautlos zu bewegen?
„Wir sollten weitergehen, wenn du dich dazu in der Lage fühlst.“ Der Humor war aus seiner Stimme gewichen.
„Was glaubst du, wie viel Vorsprung wir noch haben?“
Coyle blickte in das grüne Dickicht. „Eine, vielleicht zwei Stunden.“ Er ließ seine Hand an ihrem Arm hinabgleiten und drückte beruhigend ihre Hand, als er ihr Zittern spürte. „Das reicht, wenn wir nicht trödeln.“
„Okay.“ Erstaunlich, dass sie ihm blind vertraute. Hastig zog sie die Jacke über, die Coyle ihr reichte, und nahm dann den Erste-Hilfe-Kasten in Empfang. „Oh, ich wollte mir eigentlich noch einmal deine Wunden ansehen …“
„Mir geht es gut. Die Verbände halten noch.“
Marisa wollte widersprechen, doch sie presste nur ihre Lippen aufeinander. Es war klar, dass Coyle so schnell wie möglich aufbrechen wollte, um keine Zeit mehr zu verlieren. Peinlich berührt, dass sie sich, anstatt ihn zu verarzten, nur um ihr eigenes Vergnügen gekümmert hatte,
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