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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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drehte sie sich um und wartete darauf, dass Coyle vorausging.
    „Es war ebenso für mich wie für dich.“ Seine leise Stimme klang samtig.
    „Wie bitte?“
    Coyle sah sie nicht an. „Ich brauchte die Berührung genauso wie du, um mich zu vergewissern, dass es dir gut geht.“ Damit ging er an ihr vorbei und ließ ihren kleinen Zufluchtsort hinter sich.
    Mit offenem Mund starrte Marisa ihm nach, bevor sie sich in Bewegung setzte und hinter ihm herlief, um ihn in der Dunkelheit nicht aus den Augen zu verlieren.
    „Habt ihr sie?“ Henry Stammheimer blickte auf die ausgedörrte Landschaft vor seinem Fenster und bemühte sich, seine Wut unter Kontrolle zu halten. War er denn nur von inkompetenten Idioten umgeben? Wie schwer konnte es sein, zwei unbewaffnete Menschen zu überwältigen und zu ihm zu bringen?
    Der Ärger hatte schon mit Ted Genry angefangen. Ursprünglich war es ihm wie ein Geschenk des Himmels erschienen, dass sein alter Studienfreund sich bei ihm gemeldet und behauptet hatte, er wüsste, wo ganz besondere Pumas lebten, und wäre bereit, ihm ein Exemplar für die Forschung zu besorgen.
    Natürlich hatte Stammheimer sofort zugegriffen, solch eine Gelegenheit konnte er sich nicht entgehen lassen, zumal er schon seit Jahren unentdeckte Spezies erforschte. Doch dann war der Kontakt abgebrochen, und Henry hatte sich gezwungen gesehen, Gowan damit zu beauftragen, das zugesicherte Exemplar zu ihm zu bringen. Wenn Ted glaubte, dass er ihn nach dem ganzen Ärger jetzt noch bezahlen würde, hatte er sich getäuscht. Sollte er ihn doch verklagen, wenn ihm das nicht passte.
    Gowan ließ sich am anderen Ende der Leitung Zeit mit seiner Antwort. „Sie haben in Mariposa einen Jeep gestohlen. Wir haben ihn verlassen mitten im Nirgendwo zwischen Midpines und Bear Valley gefunden. Von dort aus sind sie zu Fuß weiter, ich schätze, sie haben etwa eine Stunde Vorsprung.“
    „Wie kann das sein? Ich dachte, Ihre Viecher wären die schnellsten, die es gibt?“ Stammheimer wandte sich vom Fenster ab und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen.
    „Leoparden sind auf kurzen Strecken die schnellsten Raubkatzen, aber der Vorteil verliert sich, wenn sie jemanden durch halb Kalifornien jagen sollen, Doktor . Besonders, wenn ich in der Nähe bleiben muss, um sie nicht zu verlieren.“
    Henry runzelte die Stirn. Gowan klang herablassend, fast beleidigend. Das konnte er nicht dulden, wenn er nicht wollte, dass seine ganze Planung zusammenbrach. Dummerweise benötigte er den Großwildjäger noch, denn niemand sonst verfügte über so viel Erfahrung im Einfangen von Großkatzen. „Sorgen Sie dafür, dass die Flüchtigen sich nicht in einer Stadt verkriechen und mit anderen Leuten darüber reden, was sie gesehen haben.“
    „Seltsamerweise scheinen sie das nicht vorzuhaben, denn sie hätten längst die Gelegenheit dazu gehabt. Stattdessen ziehen sie sich tiefer in den Wald zurück.“
    Ein Lächeln kroch langsam über Henrys Gesicht. Er hatte geglaubt, auf das eine Exemplar angewiesen zu sein, weil Ted sich weigerte, ihm zu sagen, wo er weitere finden konnte. Doch vielleicht war das gar nicht mehr nötig. „Er will zurück zu seinen Leuten. Hören Sie gut zu, ich sage Ihnen, was Sie jetzt tun werden.“
    Coyle veränderte sich. Im Dunkeln war es ihr nicht aufgefallen, aber seit die ersten Sonnenstrahlen das Blätterdach über ihnen durchdrangen, war es offensichtlich. Je dichter und urtümlicher der Wald wurde, desto wohler schien er sich zu fühlen. Immer öfter verschmolz er fast mit der Landschaft, seine Bewegungen wurden weicher, weniger menschlich. Manchmal hob er den Kopf und lauschte auf etwas, das nur er hören konnte. Auch wenn es wundervoll anzusehen war, wie die Sonne Reflexe auf seine dunkelblonden Haare warf, war es trotzdem unheimlich, wie er sich immer weiter von ihr entfernte. Nicht körperlich, sondern geistig. Sie wusste weder, was er dachte, noch, wohin er sie brachte.
    Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. „Sind wir bald da?“ Marisa verzog den Mund, denn diese Frage klang wie die eines quengelnden Kindes.
    Coyle blieb stehen und sah über seine Schulter zurück. Bildete sie sich das ein oder standen seine Augen deutlich schräger als vorher? Er blinzelte sie an, als würde er sich erst jetzt daran erinnern, dass sie überhaupt existierte. Kein besonders angenehmes Gefühl, vor allem nach dem, was vorhin zwischen ihnen passiert war. Während Marisa ihn anstarrte, schienen sich seine Gesichtszüge zu

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