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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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Bad.“
    Auch dieser Raum war bis auf die Sanitärobjekte ganz in Holz gehalten. Farne wuchsen an jedem freien Platz und gaben dem Raum Frische. Unter der Decke war ein Behälter angebracht, von dem Rohre zu Dusche, Waschbecken und Toilette führten.
    „Was ist das, ein Wasserspeicher?“
    „Genau. Ich sammele das Regenwasser und verwende es im Bad.“
    „Sehr ökologisch.“
    Coyle zuckte mit den Schultern. „Das Wasser ist da, warum sollte ich es nicht nutzen?“ Aus einem Schrank holte er ein frisches Handtuch. „Hier. Komm einfach runter, wenn du fertig bist.“
    „Danke.“ Marisa wartete, bis Coyle die Tür hinter sich geschlossen hatte, bevor sie sich auf das Waschbecken lehnte und in den Spiegel sah. „Oh.“ Sie sah aus wie die Überlebende einer Explosion. Ihre verkletteten Haare hingen wirr in ihr verdrecktes Gesicht, ihre Augen waren blutunterlaufen. Blutverkrustete Kratzer zierten ihre Wange und ihr Kinn. „Wundervoll.“ Kein Wunder, dass die Berglöwen sie misstrauisch angesehen hatten. Und dieser Gedanke war so absurd, dass sie ernsthaft darüber nachdenken sollte, sich einweisen zu lassen.
    Mit eckigen Bewegungen zog sie die verdorbene Jacke aus und streifte sich das T-Shirt über den Kopf. Wenigstens war ihr Oberkörper etwas geschützt gewesen, wenn man von den Kratzern absah, die sich über ihren Arm zogen. Verdutzt sah sie die Wunde an. Es waren nur noch rote Streifen zu sehen, wieder war die Verletzung innerhalb kürzester Zeit geheilt. Wie war das geschehen? Im Jeep hatte sie keine Zeit gefunden, sich darum zu kümmern, und auch später im Wald … Sie stockte, als ihr einfiel, wie sie umgefallen und erst wieder aufgewacht war, als sie eine Berührung spürte. Hatte Coyle ihre Wunden versorgt, während sie geschlafen hatte? Die Erinnerung daran, wie er in ihrem Schlafzimmer über die Striemen geleckt hatte, sandte Wärme durch ihren Körper. Eigentlich sollte sie es widerlich finden, doch irgendwie … Kopfschüttelnd drehte Marisa den Wasserhahn auf. Egal, was er getan hatte, sie war dankbar, dass nichts entzündet war.
    Als das Wasser auch nach längerer Zeit noch kalt blieb, suchte Marisa den Warmwasserhahn, fand jedoch keinen. Schulterzuckend gab sie sich mit dem kalten Wasser zufrieden, alles war besser, als weiterhin schmutzig herumzulaufen. Sie fand ein kleines Stück Seife und schäumte ihre Hände ein. Ein himmlischer Pflanzengeruch stieg auf. Marisa atmete tief ein und lächelte. Sie musste unbedingt daran denken, Coyle nach den Inhaltsstoffen zu fragen, bevor sie wieder nach Hause ging. Ihre Hände verharrten in der Luft, und sie starrte sich im Spiegel an. Natürlich wollte sie zurück nach Mariposa, aber sie konnte sich nicht vorstellen, Coyle nie wieder zu sehen. Verdammt, sie machte es schon wieder kompliziert. Warum konnte sie nicht alles so nehmen, wie es kam?
    Mit mehr Kraft als nötig schrubbte Marisa ihre Hände, bis sie alle Spuren ihrer Flucht durch die Wildnis beseitigt hatte. Bei ihrem Gesicht war sie etwas vorsichtiger, um die Seife von den Kratzern fernzuhalten, doch nach einiger Zeit bemerkte sie, dass der Schaum nicht brannte, sondern im Gegenteil die Schmerzen linderte. Vielleicht sollte sie Coyle überreden, die Seife auf den Markt zu bringen, sie würde eindeutig ein Hit werden.
    Nachdem sie sich auch noch die Haare gewaschen und die Zähne mit der verpackten Zahnbürste geputzt hatte, die sie im Schrank fand, fühlte sie sich erfrischt und war bereit, Coyle erneut gegenüberzutreten. Allerdings mochte sie ihre schmutzigen Sachen nicht wieder anziehen und wickelte sich stattdessen in ein großes Handtuch, das von ihren Brüsten bis zur Mitte ihrer Oberschenkel reichte. Vielleicht konnte sie sich von Coyle etwas zum Anziehen leihen, bis sie ihre Kleidung gewaschen hatte.
    Marisa trat aus dem Badezimmer und blieb wie angewurzelt stehen, als sie Coyle auf dem Bett sitzen sah.
    „Ich habe dir frische Kleidung und eine Bürste mitgebracht.“ Er deutete auf ein kleines Bündel neben sich.
    „Kannst du jetzt auch noch Gedanken lesen?“ Gierig streckte Marisa ihre Hände danach aus. „Vielen Dank, genau das habe ich mir gewünscht.“
    Sie drückte die Sachen an ihre Brust und kehrte ins Badezimmer zurück. Rasch schlüpfte sie in die weite Stoffhose und den eng anliegenden weichen Pulli. Der tiefe Ausschnitt zeigte den Ansatz ihrer Brüste, aber das war ihr egal, solange sie noch halbwegs dezent gekleidet war. Es dauerte eine Weile, bis sie sämtliche Knoten

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