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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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konnte, wie er sie überhaupt verletzt hatte. Und dann seine Zunge … irgendwie hatte sie nicht normal ausgesehen. Zu lang und irgendwie dünn. Gänsehaut überzog ihre Arme. Besser nicht darüber nachdenken, sicher hatte sie sich alles nur eingebildet. Die Erschöpfung spielte ihr einen Streich. Morgen würde sie feststellen, dass der Fremde ein ganz normaler Mann war, nur ein wenig nackter als diejenigen, die sie sonst zu Gesicht bekam. Kopfschüttelnd richtete sie sich auf. Darüber wollte sie erst gar nicht nachdenken, denn sonst … Zu spät, sein Anblick stand schon wieder deutlich vor ihren Augen. Der kräftige Körperbau, die straffen Muskeln in Armen und Beinen, die schlanke Hüfte und … Mierda! Nein, darüber würde sie wirklich nicht nachdenken. Er war ein Mann, stand anscheinend unter Drogen und verhielt sich sehr merkwürdig. Ganz zu schweigen davon, dass er sie sogar verletzt hatte. Anstatt also absurden Schwärmereien nachzuhängen, sollte sie lieber nachsehen, ob sie ihre Wunde verbinden musste. Für einen Moment dachte sie darüber nach, die Tür zum Schlafzimmer zu verschließen, entschied sich jedoch dagegen. Der Fremde war stark genug, sie aufzubrechen, wenn er es wollte. Nein, sie würde sich darauf verlassen, dass Angus sie warnte, falls der Kerl noch einmal auf dumme Gedanken kam.
    Sie ging ins Bad, schaltete das Licht an und schloss die Tür hinter sich. Doch als sie den Blick auf ihren Arm senkte, ließ sie sich fassungslos auf den Toilettensitz sinken. Was zum …? Die vier Striemen waren noch deutlich zu sehen, aber sie bluteten nicht mehr und schienen bereits den Heilungsprozess begonnen zu haben. Wie war das möglich? Sie hatte genau gesehen, wie das Blut daraus hervorgequollen war und dann … hatte der Fremde darübergeleckt. Vielleicht bewirkten die Drogen, die er intus hatte, eine schnellere Heilung? Genau genommen spürte sie auch keine Schmerzen mehr im Arm, seit seine Zunge sie berührt hatte. Sehr praktisch, so ein persönlicher Betäubungsmittelspender.
    Marisa presste die Hand vor den Mund, als ein hysterisches Kichern hervorzusprudeln drohte. Genug! Wenn sie jetzt nicht endlich etwas Schlaf bekam, war sie morgen zu nichts mehr zu gebrauchen. Sie musste sich nur ausruhen – dann würde sie auch nicht mehr Dinge sehen, die es gar nicht gab. Und falls doch, würde sie den Fremden vor die Tür setzen. Seltsame Männer waren das Letzte, was sie im Moment gebrauchen konnte.
    Nach einem weiteren verwunderten Blick auf ihren Arm stemmte Marisa sich hoch und wusch sich die Hände. Den Impuls, die Wunde zu waschen, unterdrückte sie. Was auch immer der Fremde gemacht hatte, es schien zu helfen, und das sollte sie nutzen. Ohne noch einmal in den Spiegel zu sehen, der ihr sowieso nur tiefe Augenringe und Falten zeigen würde, kehrte sie ins Wohnzimmer zurück und sah auf Angus hinunter, der sich anscheinend von dem ganzen Aufruhr nicht hatte stören lassen, sondern wieder eingeschlafen war. Der macht es richtig, dachte sie mit einem schiefen Lächeln und rieb sich müde die Schläfen. Bett, sofort. Ohne weitere irrsinnige oder dämliche Gedanken. Einfach nur schlafen. Sie schob ihre Beine auf den Fußhocker und zog die Decke über sich. Ihr Rücken protestierte, als sie sich zurücksinken ließ, doch darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. Morgen würde sie dann wieder in ihrem Bett schlafen und konnte alles andere vergessen. Morgen …
    Marisa erwachte, als etwas Feuchtes ihre Hand berührte. Schlaftrunken setzte sie sich auf. Was war jetzt wieder los? Irgendwelche Notfälle, um die sie sich noch nicht gekümmert hatte? Sie blinzelte, bis sie die Augen mehr als nur einen Millimeter aufbekam. Etwas stieß an ihr Bein, erst sanft, dann immer drängender. Mit einem Stöhnen sank sie in den Sessel zurück. Angus. Eine seiner schlechteren Angewohnheiten war, dass er morgens Futter wollte und sich draußen erleichtern musste. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Sie war kein Frühaufsteher, aber normalerweise bekam sie es hin, die Tür für ihn zu öffnen und die Fleischbrocken in seinen Napf zu füllen, während er draußen beschäftigt war. Danach konnte sie bei Bedarf wieder ins Bett schlüpfen, während Angus zufrieden auf dem Teppich vor ihrem Sessel döste. Erneut ein Stupsen, begleitet von einem klagenden Wimmern.
    „Okay, okay, ich komme schon.“ Marisa stöhnte auf, als sich ihre Rückenmuskulatur schmerzhaft zusammenzog. Anscheinend wurde es wieder Zeit für eine Sitzung

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