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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ließ sie ihn zögernd los und stand auf. Ihre Hände versteckte sie hinter dem Rücken, damit er nicht sehen konnte, wie sie sie zu Fäusten ballte, um ihn nicht festzuhalten.
    „Hast du dich denn schon genug erholt?“
    Griffin bewegte vorsichtig seine Arme und schnitt eine Grimasse. „Nein, aber es ist schon deutlich besser als vorher. Das muss reichen.“ Mit den Fingerspitzen strich er über ihre Wange. „Es kann sein, dass ich ein paar Tage fort sein werde.“
    Amber nickte. „Egal wann du kommst, ich werde auf dich warten.“
    „Danke.“ Sein Zeigefinger fuhr den Umriss ihres Mundes nach. „Vergiss nie, wie sehr ich dich liebe.“
    Amber wollte antworten, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. Griffin schien auch keine Antwort zu erwarten, denn er lächelte ihr nur noch einmal zu, trat vor die Hütte und verwandelte sich dann. Als er beinahe schwerfällig vom Boden abhob, steigerte sich ihre Angst um ihn um ein Vielfaches. Wie sollte er in diesem Zustand nicht nur den weiten Weg überstehen, sondern auch noch einen Kampf um Leben und Tod? Sowie er außer Sicht war, rannte sie los. Es war ihr egal, dass sie nicht Mitglied im Rat war, sie würde alles tun, um Finn und die anderen davon zu überzeugen, dass sie den Adlerwandlern helfen mussten.
    Als Amber die Tür von Finns Hütte öffnete, legte er gerade das Telefon auf den Tisch. Kearne und Coyle standen in eine Diskussion vertieft in der Mitte des Wohnzimmers. Bei Ambers Eintreten sahen sie auf. Verständnis lag in Coyles Augen, und Amber hatte Mühe, ihre Gefühle in Schach zu halten.
    „Gibt es schon eine Entscheidung des Rates?“
    „Amber …“
    Sie unterbrach Finn. „Ich möchte nur eine Antwort auf meine Frage. Ja oder nein.“ Ihre Fingernägel gruben sich in ihre Handflächen.
    Finn seufzte. „Wir werden ihnen helfen, weil wir nicht zulassen können, dass Wandler in die Hände von Menschen fallen, aber wir werden unser Lager währenddessen nicht unbewacht lassen. Wer weiß, wie viele andere Menschen noch unterwegs sind, die unsere Abwesenheit nutzen würden.“
    Amber neigte dankbar den Kopf. „Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet.“
    „Und ein Teil unseres Auftrags ist, Melvin zu suchen und dafür zu sorgen, dass er nicht wieder in die Hand der Verbrecher gerät.“
    Coyle mischte sich ein. „Ist Griffin noch hier?“
    Stumm schüttelte Amber den Kopf.
    „Mist, er hätte uns führen können.“ Finn blickte Amber durchdringend an. „Kannst du uns den Weg beschreiben?“
    „Natürlich.“ Als er erleichtert aufatmete, fügte sie hinzu. „Aber ich werde es nicht tun.“
    Völlige Stille breitete sich im Raum aus, nicht einmal Atmen war mehr zu hören. Schließlich erklang Kearnes Stimme. „Was?“
    Amber beachtete ihn nicht, sondern sah weiterhin Finn in die Augen. Er massierte sich mit zwei Fingern die Nasenwurzel und schien bereits zu ahnen, was sie sagen würde. „Ich werde euch führen. Und bevor ihr versucht, mir das auszureden, kann ich euch die Mühe ersparen. Entweder so oder gar nicht.“
    „Amber.“
    Sie wirbelte zu Coyle herum, von dem der Ausruf gekommen war. „Du würdest Marisa auch nie im Stich lassen! Ich kann euch versprechen, mich nicht in die Kämpfe einzumischen, aber ich muss dort sein.“ Bittend sah sie ihn an. „Ich würde verrückt werden, wenn ich hier warten müsste.“
    Coyle zog sie an sich. „Ich verstehe, warum du das tun willst, aber kannst du auch verstehen, dass wir dich schützen wollen?“
    Amber legte ihre Hände auf seine Arme. „Ja, aber das ändert nichts an meiner Entscheidung. Und wenn wir nicht erst dort eintreffen wollen, wenn alles vorbei ist, müssen wir jetzt aufbrechen.“
    Coyle schloss für einen Moment seine Augen, Sorge überzog sein Gesicht. Dann nickte er. „In Ordnung. Torik ruft bereits die Wächter zusammen.“
    „Danke.“ Sie küsste ihren Bruder auf die Wange. „Kehrst du gleich zu eurem Haus zurück, oder bleibst du noch hier im Lager?“
    „Ich komme mit zu den Adlern.“ Es lag ein so tödlicher Ausdruck in Coyles goldenen Augen, dass sie automatisch zurückzuckte.
    „Aber ich dachte, Marisa …“
    Coyle unterbrach sie und drückte warnend ihren Arm. „Ich bin immer noch Teil dieser Gruppe und werde alles tun, um sie zu schützen.“ Seine Augen glitten zu Kearne, der hinter ihr stand.
    Anscheinend wollte Coyle nicht, dass er von Marisas Problemen mit dem FBI erfuhr. Hätte Amber nicht so viel anderes im Kopf gehabt, hätte sie Marisa auch gar nicht

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