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Ghostwalker 03.5

Ghostwalker 03.5

Titel: Ghostwalker 03.5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ist ein Ghostwalker?“
    „Ein Geist der Wildnis. Menschen, die sich in einen Berglöwen verwandeln können und in den Wäldern leben. Meine Großmutter hat mir Geschichten von ihnen erzählt, aber ich habe ihr nicht geglaubt.“ Malila strich ihm über die Haare.
    „Sie kommen nur ganz selten in die Nähe von Menschen und mischen sich auch nicht in unsere Belange ein."
    "Aber sie hat mir jetzt schon drei Mal geholfen. Immer wenn ich mit ihr reden wollte, ist sie weggelaufen. Ich glaube, sie hat Angst vor mir."
    Malila lächelte. "Ich hatte eher das Gefühl, sie mag dich. Geh schon, folge ihr.“ Tenaya sah zu seinem Vater, der immer noch bewusstlos dalag. „Aber ich kann dich nicht mit ihm allein lassen!“
    Malila blickte ihn traurig an. „Es ist das Leben, das ich mir ausgesucht habe.
    Aber du hast noch die Möglichkeit, wegzugehen und dir ein anderes aufzubauen.
    Geh, mein Sohn. Ich werde dich immer lieben.“
    Nach kurzem Zögern umarmte Tenaya sie, ehe er in die Richtung lief, in die die Raubkatze verschwunden war. Von einem alten Miwok hatte er gelernt, Fährten zu lesen, und wandte diese Kenntnisse nun an, als er seinem Engel in den Wald folgte. Was er tun würde, wenn er die junge Frau fand, wusste er nicht, aber er war nicht bereit, sie einfach so gehen zu lassen. Nicht nur, weil sie ihn gerettet hatte, sondern auch weil er sich magisch von ihr angezogen fühlte.

    Es war unglaublich, wie hartnäckig Tenaya ihrer Spur folgte. Eigentlich müsste sie ihn schon längst abgehängt haben, aber er fand ihre Fährte stets wieder.
    Inzwischen taumelte er, dennoch gab er nicht auf. Von ihrem Ausguck auf einem Ast beobachtete sie, wie er immer näher kam. Die Schmerzen, aber auch die Entschlossenheit, sie zu finden, waren ihm ins Gesicht geschrieben. Sie musste dem ein Ende bereiten, bevor er sich noch mehr verletzte.
    Als er unter ihrem Ast hindurchging, sprang Hazel hinunter, prallte gegen seine Brust und riss ihn mit sich zu Boden. Sie hielt ihn mit ihrem Gewicht unten, achtete aber darauf, ihn nicht mit ihren Krallen zu verletzen. Als er lächelte, fletschte sie die Zähne und stieß ein dumpfes Grollen aus. Doch auch darauf reagierte er nicht wie erwartet, sondern schlang die Arme um sie und hielt sie fest. Warum hatte er keine Angst vor ihr? Sie war ein Berglöwe, eine Raubkatze, die von den Menschen normalerweise gefürchtet wurde. Doch Tenaya wagte sogar, sie zu berühren. Sie brauchte nur die Krallen ausfahren, um ihn zu verletzen, doch das schien ihm nicht bewusst zu sein. Oder es kümmerte ihn nicht. Vielleicht hatte Schmerz für ihn schon längst den Schrecken verloren, war etwas Alltägliches geworden. Hazels Herz zog sich vor Mitgefühl zusammen.

    "Verwandle dich, bitte." Seine Stimme war leise, seine dunklen Augen blickten sie flehend an.
    Eine Weile sah sie ihn nur an, dann gab sie widerwillig nach. Es war offensichtlich, dass er sie so lange verfolgen würde, bis sie mit ihm geredet hatte oder ihn seine Kraft verließ. Das konnte sie nicht zulassen. Hazel nahm wieder Menschengestalt an, und lag nackt auf ihm. Als sie aufstehen wollte, hielt er sie fest.
    Sein Blick glitt über ihr Gesicht, und sein Lächeln wurde wärmer. "Danke. Auch dafür, dass du mich dreimal gerettet hast."
    Hazel bemühte sich, das Gefühl seiner warmen Haut nicht zu beachten, die sich bei jedem Atemzug an ihrer rieb. "Das habe ich gern gemacht. Ich muss weg, bitte folge mir nicht mehr."
    Doch Tenaya ließ sie nicht los. "Wo willst du hin?"
    Eine Weile blieb sie stumm, nicht sicher, wie viel sie ihm verraten sollte. "Ich muss zu meinen Leuten zurück. Ich sollte gar nicht hier sein."
    "Wer bist du? Mein Schutzengel?"
    "Ich bin kein Engel, sondern ein Berglöwenwandler, und mein Name ist Hazel."
    Wieder versuchte sie, sich aus seinen Armen zu befreien. "Bitte, lass mich los, ich will dir nicht weh tun."
    "Ich glaube nicht, dass du das tun würdest." Als sie ihm widersprechen wollte, legte Tenaya die Hand an ihren Hinterkopf und zog sie zu sich hinunter. Seine Lippen trafen ihre in einem sanften Kuss. Nach einer Weile gab er sie frei.
    Ihr ganzer Körper prickelte, und das Herz schlug heftig gegen ihre Rippen. Die Wirkung, die der unerwartete Kuss auf sie hatte, zeigte ihr, dass mehr zwischen ihnen war, als sie wahrhaben wollte. Sie spürte seine Haut, und ihr wurde bewusst, dass sie völlig nackt auf ihm lag, während er noch seine Jeans trug. Mit einem bedauernden Seufzer stand Hazel auf; es hatte sich so gut angefühlt,

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