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Ghouls in Manhattan

Ghouls in Manhattan

Titel: Ghouls in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tod schüttelte den Kopf. »Nein, Xorron war in diesem Fall wichtiger.«
    »Und jetzt?«
    »Ich denke darüber nach, wo er sein könnte.«
    Da lachte Lady X. »Du glaubst also nicht daran, daß er sich weiterhin in der Kanalisation aufhält?«
    »Das würde mich sehr wundern.«
    »Frag doch den Würfel.«
    Solo Morasso nickte. Sein Blick schweifte in die Ferne. Dabei schien es, als würde er direkt in ein schwarzes Loch starren. Sie befanden sich hier in einer Welt, wo es weder oben noch unten noch rechts und links gab.
    Nur die Kälte des Weltalls.
    Unwillkürlich dachte er an Asmodina, der er zwar seine Existenz zu verdanken hatte, die aber dennoch seine Feindin war. Sie hatte sich bisher aus dem Spiel herausgehalten, was Morasso wunderte. Denn die Teufelstochter hatte auch gewußt, wo sich Xorron aufhielt, allerdings nichts gesagt. Sie wollte Morasso einen Streich spielen. Und bestimmt hatte sie auch ihre Finger im Spiel gehabt, damit andere Dämonen nichts verrieten.
    Nun war die Mordliga vollständig, und Dr. Tod wollte zusehen, daß es auch so blieb. Deshalb mußte er danach trachten, Xorron zu finden, bevor irgend etwas geschah.
    »Ja«, sagte er, »ich werde den Würfel befragen.«
    Dr. Tod nahm ihn in die Hand. Bisher wußte er nicht, woher der Würfel genau stammte. Er hatte ihn jedoch als willkommene Hilfe und Geschenk gern entgegengenommen, vor allen Dingen, weil er so manipulierbar war. Durch ihn konnten Wünsche realisiert werden, und er besaß Eigenschaften, die manche vielleicht mit dem Wort Zauberei umschrieben hätten.
    Er sah ziemlich harmlos aus. Kaum jemand, der ihn nicht kannte, wäre auf den Gedanken gekommen, ihn mit Schwarzer Magie in Verbindung zu bringen.
    Weißlich blau schimmernd. Gar nicht mal groß und mit abgerundeten Kanten. Was sich innerhalb der Kanten befand, was da manchmal Schlieren zog und wallte, wußte auch Dr. Tod nicht. Und er würde sich hüten, den Würfel zu zerstören.
    Mit beiden Händen umfaßte er den Quader. Seine Finger waren dabei an den Spitzen gekrümmt, so daß sie eine Kante umfassen konnten.
    Er schaute auf die oberste Seite, konzentrierte seine Gedanken auf den Würfel und ging mit ihm eine Verbindung ein.
    Lady X und Tokata hielten sich zurück. Sie sagten kein Wort, sondern ließen Morasso in Ruhe.
    Dr. Tod hatte das Gefühl, in eine weißlichblaue bodenlose Tiefe zu blicken. Er sah keinen Grund, der Würfel selbst schien zu zerfließen, und es kostete ihn eine übermenschliche Anstrengung, seine Gedanken in einer Linie zu halten und dafür zu sorgen, daß sie nicht abglitten.
    Xorron!
    Er konzentrierte sich auf Xorron.
    Die Verbindung mußte hergestellt werden! Der Würfel sollte reagieren.
    Und er enttäuschte Solo Morasso nicht.
    Verschwommen nur, aber dennoch zu erkennen, entstanden Bilder. Sie sahen erst aus wie bei einer schlechten Filmkopie, verschwommen, verwaschen, dann wurden sie deutlicher.
    Konturen schälten sich hervor, zwar an den Seiten noch undeutlich, aber es war zu erkennen, daß es sich dabei um Lebewesen handelte, die eine menschliche Form hatten.
    »Xorron!« flüsterte Solo Morasso.
    »Siehst du ihn?« fragte Lady X.
    »Sei still!«
    Er konzentrierte sich noch stärker. Und nun sah er das Bild auch deutlicher. Je genauer und schärfer seine Gedanken wurden, um so klarer schälte sich das Bild hervor.
    Xorron und seine Meute hatten die Kanalisation in der Tat verlassen. Sie befanden sich nicht mehr in den unterirdischen Gängen, sondern über der Erde. Dr. Tod hatte eigentlich damit gerechnet, sie in den Straßen Manhattans zu sehen, doch er hatte sich getäuscht. Die lebenden Leichen und die Ghouls waren in ein Gebäude eingedrungen.
    In ein Gebäude mit zahlreichen Menschen.
    Opfer für sie…
    Dann verschwamm das Bild, bevor Dr. Tod noch Genaueres erfahren konnte.
    Irgendeine starke Magie mußte die Verbindung gestört haben. Eigentlich kam da nicht viel in Frage. Vielleicht das Kreuz dieses verdammten Geisterjägers. Morasso war sicher, daß sich Sinclair in der Nähe aufhielt.
    Er konnte gar nicht anders reagieren. »Weißt du, wo sie sind?« fragte Lady X.
    »Nicht mehr in der Kanalisation.«
    Die Pupillen der ehemaligen Terroristin wurden noch dunkler.
    »Interessant«, murmelte sie.
    »Gar nicht, verdammt. Xorron und seine Diener sind in ein Haus eingedrungen. Ich weiß allerdings nicht, wo das genau ist.«
    »Hat der Würfel versagt?«
    »So kann man es auch nennen. Eine starke Gegenmagie hat uns gestört.«
    »Sinclair!«

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