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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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aus Furcht, Wut und zunehmendem Trotz. Er war jung, hager, mit extrem kurzen Haaren, nicht älter als zwanzig. Er hieß JACKMAN und trug die Abzeichen eines Stabsgefreiten. Aber die wichtigste Information stand ihm ins Gesicht geschrieben: Er war ein treuer Soldat, der nicht vor der Mündung einer Waffe einknicken würde, wenn das gegen sein Land wäre.
    Mit einiger Mühe zwang sich Gideon, es ruhiger angehen zu lassen, tief Luft zu holen und die Tatsache zu unterdrücken, dass jede Minute, die verging, Blaine mit den Pockenviren mehr Vorsprung verschaffte. Er brauchte die Hilfe dieses Mannes, und er hatte nur einen Versuch, sie zu bekommen.
    »Gefreiter Jackman, es tut mir leid, dass ich die Waffe gegen Sie gezogen habe«, sagte er. »Aber wir befinden uns in einer Notfallsituation. Diese Leute, die versucht haben, in dem Hubschrauber da abzuheben, haben aus dem USAMRIID ein tödliches Virus gestohlen. Es sind Terroristen. Und sie werden das Virus freisetzen.«
    »Es waren Soldaten«, erwiderte Jackman trotzig.
    » Verkleidet als Soldaten.«
    »Das behaupten Sie.«
    »Schauen Sie«, sagte Gideon. »Ich arbeite für NEST.« Er wollte nach seinem alten Ausweis greifen, merkte aber, dass er nicht da war, verloren irgendwann während der verzweifelten Jagd. Gott, er musste das hier schnell erledigen. »Haben Sie die Leiche auf dem Asphalt da drüben gesehen?«
    Jackman nickte.
    »Das war mein Partner. Special Agent Stone Fordyce. Die Drecksäcke haben ihn ermordet. Sie haben ein Behältnis mit Pockenviren gestohlen und werden diese dazu nutzen, einen Krieg anzuzetteln.«
    »Ich nehme Ihnen diesen Quatsch nicht ab«, sagte der Gefreite.
    »Sie müssen mir glauben.«
    »Ausgeschlossen. Sie können sagen, was Sie wollen. Es wird Ihnen nichts nützen.«
    Gideon war der Verzweiflung nahe. Er versuchte, sich zusammenzureißen. Er sagte sich, dass das hier eine Situation war, in der man sich mit Tricks und Kniffen durchschlagen musste, nicht anders als alle anderen, denen er begegnet war. Es war nur so, dass die Risiken dieses Mal unendlich viel größer waren. Es ging darum, herauszufinden, wie man diesen Mann erreichen konnte. Und zwar in Sekunden. Gideon sah in das verängstigte, aber absolut entschlossene Gesicht.
    »Nein, Sie geben alles.« Er reichte Jackman seine 9-Millimeter, mit dem Griff nach vorn. »Wenn Sie glauben, dass ich einer von den Guten bin, dann sollten Sie mir helfen. Halten Sie mich für einen der Bösen, legen Sie mich um. Es ist Ihre Entscheidung, nicht meine.«
    Jackman nahm die angebotene Waffe entgegen. Seine Miene verriet jetzt Unsicherheit, er kämpfte mit seinem starken Pflichtgefühl. Er inspizierte rasch die Pistole, ließ das Magazin herausspringen. »Hübscher Versuch. Aber da sind ja gar keine Patronen drin.« Er warf die Waffe beiseite.
    Verdammt!
    Es folgte ein prekäres Schweigen. Gideon geriet ins Schwitzen. Dann gab er in einer beinahe impulsiven Bewegung dem Mechaniker dessen Handwaffe zurück. »Legen Sie sie mir an den Kopf.«
    Jackman machte eine brüske Bewegung, nahm Gideon in den Schwitzkasten und drückte ihm die Waffe an die Schläfe.
    »Machen Sie nur. Erschießen Sie mich. Denn wenn die fliehen können, möchte ich gar nicht mehr erleben, was das für Folgen hat.«
    Jackmans Finger straffte sich um den Abzug. Es entstand ein langes, tickendes Schweigen.
    »Haben Sie mich verstanden? Die fliehen. Sie müssen sich entscheiden – sind Sie für mich oder gegen mich?«
    »Ich … ich …« Jackman zögerte verwirrt.
    »Schauen Sie mich an, beurteilen Sie mich, und treffen Sie verdammt noch mal Ihre Entscheidung.«
    Sie sahen einander an. Noch einmal kurzes Zögern – und dann hellte sich das Gesicht auf, die Entscheidung war gefallen. Jackman nahm die Waffe von Gideons Schläfe und steckte sie ins Holster zurück. »Also gut. Scheiße. Ich bin für Sie.«
    Gideon spähte durch das Fahrer-Periskop. Dann rammte er die Gangschaltung des Stryker in den Vorwärtsgang und ließ die Kupplung kommen. Das Fahrzeug ruckte nach hinten und prallte gegen einen Hummer, wodurch das schwere Fahrzeug mehrere Meter weit nach hinten geschleudert wurde.
    »Nein, nein, die Kupplung funktioniert anders herum!«, rief Jackman.
    Gideon riss die Gangschaltung nach hinten, und das Fahrzeug machte einen Satz. Er drückte das Gaspedal durch, aber der Stryker rollte nur sehr langsam nach vorn. Wegen seines großen Gewichts nahm er nur allmählich Tempo auf.
    »Kann die verdammte Karre denn nicht

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