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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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ritten hinunter vom Bergkamm, überquerten eine weitere schmale Schlucht und ritten dann steil durch Gruppen von Douglasfichten, wobei riesige Felsbrocken und umgestürzte Bäume ihr Vorankommen behinderten. Sie querten Hänge und versuchten dabei, um Felsen und liegende Bäume herumzureiten.
    »Wir müssen das Pferd zurücklassen.«
    »Ausgeschlossen.«
    »Es hinterlässt eine zu deutliche Fährte, die Hunde werden der Geruchsspur folgen. Wenn wir es freilassen, lenkt es die Suchtrupps von uns ab. Außerdem wird das Gelände zu rauh für ein Pferd.«
    »Vergessen Sie’s.«
    »Wenn wir Sierra gehen lassen, findet er schneller Wasser. In diesem Teil der Jemez gibt es kein Wasser. Vor allem nicht im Juni.«
    Alida schwieg.
    »Er ist erschöpft. Er trägt zwei Reiter. Er kann nicht so weitermachen. Schauen Sie ihn sich an.«
    Wieder gab sie ihm keine Antwort. Das Pferd war tatsächlich erschöpft, pitschnass und ganz schaumig an den Sattelrändern und am Kummet.
    »Wenn die uns einholen, kann es durchaus sein, dass sie erst Sierra erschießen und die Fragen später stellen. Sie haben doch gesehen, was da unten passiert ist. Die Jungs sind derart scharf darauf, mich zu töten, dass ihnen ein kleiner Kollateralschaden egal ist.«
    Sie ritten jetzt einen kleinen Flusslauf hinauf, der in einem riesigen, gezackten Berghang mündete, der rings um sie herum steil aufragte. Es gab nur eine Möglichkeit: Sie mussten dort in gerader Linie hinauf.
    Alida brachte das Pferd zum Stehen. »Absitzen«, sagte sie.
    Sie saßen – aneinandergekettet und ungelenk – ab. Sie löste die Satteltaschen und warf sie Gideon hin. »Die tragen Sie.« Sie nahm Sierra das Zaumzeug samt Zügel ab, band beides am Sattelhorn fest und gab dem Pferd einen Klaps aufs Hinterteil.
    »Lauf«, sagte sie. »Hau ab von hier. Such dir selber was zu saufen.«
    Das verwirrte Pferd schaute sie mit aufgerichteten Ohren an.
    »Du hast mich richtig verstanden. Los!« Wieder versetzte sie ihm einen Klaps, und es trabte los, blieb noch einmal stehen und blickte verwundert zurück. Alida nahm einen Stock vom Boden und wedelte damit. »Hüa! Los! «
    Das Pferd wandte sich um und schritt im Passgang davon, den Canyon hinunter.
    Alida spuckte aus und drehte sich zu Gideon um. »Jetzt hasse ich Sie wirklich. «

34
    N ach einem langen, beschwerlichen Aufstieg den Berghang hinauf gelangten sie am späten Nachmittag oben auf den letzten Berggrat und blickten plötzlich auf eine unberührte Landschaft aus Bergen und Tälern, die weder von Straßen noch irgendwelchen Hinweisen auf menschliches Leben durchbrochen wurde. Sie machten Rast. Von Zeit zu Zeit hatte Gideon die Rotorengeräusche von Hubschraubern gehört, von denen einige ziemlich tief über sie hinweggeflogen waren. Doch der Wald war so dicht, dass sie sich in der Vegetation verstecken konnten.
    Es handelte sich um ein riesiges Gebiet namens Bearhead, der entlegenste Teil der Jemez Mountains. Gideon hatte zwar in den unteren Bereichen des Bärenkopfes geangelt, war aber noch nie tief in das Gebiet vorgedrungen. Die Sonne ging gerade unter und tauchte die Berge in ein tiefes Violett.
    »Wenn jemand da reingeht, könnte er für immer verschwinden«, sagte Alida und blickte mit zusammengekniffenen Augen in die dunstige Ferne.
    »Stimmt«, sagte Gideon. Er ließ die Satteltaschen fallen und räusperte sich. »Entschuldigen Sie, aber ich fürchte, ich muss pinkeln.«
    Sie schaute ihn an und hob in abschätziger Belustigung die Brauen. »Nur zu.«
    »Vielleicht sollten Sie sich umdrehen.«
    »Warum? Ich habe Sie nicht darum gebeten, uns zusammenzubinden. Machen Sie schon, mal sehen, was Sie vorzuweisen haben.«
    »Das ist doch lächerlich.« Er öffnete den Hosenschlitz und urinierte, wobei er sich, so gut es ging, von ihr wegdrehte.
    »Du meine Güte, Sie sind ja ganz rot geworden.«
    Sie stiegen eine Reihe steiler Hänge hinunter, wobei sie die Deckung einer Schlucht ausnutzten, bis sie sich auf einmal in dichtem Unterholz unter hohen Fichten und Tannen befanden. Sie bahnten sich ihren Weg, obwohl sie kaum sehen konnten, wohin sie gingen, stiegen steile Hänge hoch und runter. Es war eine schwere Tour, aber sie bot ihnen gute Deckung.
    »Also, was ist dein Plan, Abdul?«, fragte Alida schließlich.
    »Ich finde das gar nicht komisch.«
    »So wie ich das sehe, flüchten Sie vor den vereinten Strafverfolgungsbehörden der gesamten USA, die Sonne geht gerade unter, Sie haben kein Hemd, und wir befinden uns am Arsch der

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