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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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das kein Irrtum. Mir ist eine Falle gestellt worden.«
    »Ach ja?«, kam die Antwort in einem Tonfall voller Skepsis. »Warum sollte jemand so was machen?«
    »Weil unsere Ermittlung die Person oder die Gruppe hinter der ganze Sache gefährdet.« Er überlegte einen Augenblick. »Nein, nicht gefährdet – wir müssen einen direkten Treffer gelandet haben. Müssen irgendwem eine Heidenangst eingejagt haben. Das Flugzeug zu manipulieren, mir eine Falle zu stellen, das sind riskante, verzweifelte Maßnahmen.« Er machte eine Pause und dachte nach. »Die Frage ist: Welchen meiner Rechner haben die infiziert. Ich weiß, dass es nicht mein persönlicher Rechner in der Hütte sein kann. Die gesamte Festplatte ist mit einem RSA-2048-bit-Schlüssel kodiert. Also müssen sie meinen Rechner oben in Los Alamos infiziert haben.«
    »Aber ist das denn nicht ein geheimes System?«
    »Das ist es ja gerade. Der Rechner ist Teil eines äußerst geheimen, isolierten Netzes. Aber aus Sicherheitsgründen ist der Inhalt jedes Rechners in seiner Gesamtheit nur den Netzwerk-Sicherheitsoffizieren und bestimmten anderen Mitarbeitern zugänglich. Das Netzwerk speichert automatisch alles und jeden in dem System und zeichnet jeden Tastenanschlag auf. Wenn also jemand an meinem Computer oben im Labor herumgefummelt hat, dann müsste es sich um einen Insider handeln – und es müsste aufgezeichnet sein.«
    Im letzten Lichtschein des Feuers sah er, dass Alida ihn musterte. »Also, was wollen Sie dagegen unternehmen?«
    »Mit Bill Novak sprechen. Dem Netzwerk-Sicherheitsoffizier. Er ist der Typ, der Zugang zu allen Dateien hat.«
    »Dann werden Sie also ein nettes Gespräch führen. Und er wird einem gesuchten Terroristen alles erzählen, was der wissen muss.«
    »Wenn Sie ihm Ihren Revolver an den Kopf halten, wird er’s tun.«
    Sie stieß ein harsches Lachen aus. »Sie Idiot, das ist eine Attrappe, die ist mit Platzpatronen geladen. Andernfalls hätte ich Sie aus dem Sattel gepustet.«
    Er zog den Revolver hinter seinem Gürtel hervor, inspizierte ihn und runzelte die Stirn. Er war tatsächlich mit Platzpatronen geladen. »Ich werde mir was ausdenken.« Er hielt inne. »Wie auch immer, wir gehen nach Los Alamos.«
    »Aber das liegt hinter dieser Bärenkopf-Wüste, über dreißig Kilometer entfernt.«
    »Sie wollten einen Plan, jetzt haben Sie ihn. Und Los Alamos ist der letzte Ort, an dem die nach mir suchen werden.«

35
    F ordyce blieb stehen, wischte sich den Schweiß von der Stirn und warf einen Blick auf sein GPS. Sie näherten sich einer Höhe von dreitausend Metern, die Ponderosakiefern wichen Fichten, der Wald wurde dichter. Die starken Halogenlichtstrahlen der Taschenlampen seiner Männer huschten zwischen den Baumstämmen umher und warfen harte Schatten, und die beiden Suchhunde bellten aus Frust über die Pause. Fordyce hielt die Hand hoch, lauschte, und jegliche Bewegung hinter ihm stoppte, die Männer verstummten. Der Hundeführer brachte die Hunde zum Schweigen.
    Fordyce kniete sich hin und inspizierte die Fährte. Sie war frischer, die krümeligen Ränder schroffer und ausgeprägter. Den ganzen Tag und den Abend hindurch waren sie der Fährte immer näher gekommen, und jetzt waren sie sehr nahe dran. Die Hunde waren aufgeregt und zerrten an ihren Leinen. Fordyce erhob sich, hielt Schweigen gebietend die Hand hoch und lauschte angestrengt. Durch das Rauschen des Windes in den Bäumen meinte er etwas anderes hören zu können – immer wieder den Laut verhaltener Schritte. Das Pferd ging seitwärts auf dem steilen Hang über ihnen.
    Es war fast vorbei.
    »Sie sind dort oben«, sagte er mit leiser Stimme. »Fünf Meter Abstand. Zugriff von der rechten Flanke. Los!«
    Und dann legten sie los: Die Hunde bellten laut, die Männer schwärmten aus und liefen mit gezückten Waffen den Hang hinauf. Sie waren erschöpft, aber die Nähe der Gejagten verlieh ihnen neue Energie.
    Fordyce zog seine 45er und schaute hoch. Er machte sich wieder Selbstvorwürfe. Er hätte es schon vor Tagen merken müssen. Gideon war ein Betrüger par excellence – und hatte ihn zum Narren gehalten, wie das noch nie jemandem gelungen war. Aber das alles war jetzt vorbei. Sobald sie Crew gefasst hatten, würden sie ihn zum Reden bringen, und das Komplott würde auffliegen.
    Ihn zum Reden bringen. Scheiß auf die Genfer Konvention – irgendwo da draußen befand sich eine Atombombe. Sie würden tun, was erforderlich war.
    Keuchend, aber noch immer laufend

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