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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Welt – ohne Lebensmittel und ohne Wasser. Und Sie haben keinen Plan. Na toll.«
    »Im Bärenkopf gibt es angeblich ein paar alte Minen. Wir tauchen unter.«
    »Okay, wir übernachten in einer Mine. Und dann?«
    »Ich überlege.« Was hätte mein alter Kumpel Sergeant Dajkovic wohl in so einer Lage getan?, fragte sich Gideon im Stillen. Vermutlich sich hinlegen und hundert Liegestütze machen.
    Sie wanderten in den Bärenkopf, folgten dabei Elchpfaden, die auftauchten und wieder verschwanden, bis sie schließlich zum Rand einer kleinen Wiese neben einem trockenen Flussbett gelangten. Dahinter, auf halber Höhe des Hangs, sahen sie die dunklen Öffnungen mehrerer Minen, samt alten Grubenschachtgebäuden und Abraumhalden.
    »Hier übernachten wir«, verkündete Gideon.
    »Ich habe einen Mordsdurst.«
    Gideon zuckte mit den Achseln.
    Er sammelte von der Wiese mehrere Handvoll trockenes Gras und band alles zu einem festen Bündel zusammen. Sie stiegen zu dem nächstgelegenen Stollen hinauf. An der Öffnung lieh er sich Alidas Feuerzeug, entzündete das Bündel, und dann bewegten sie sich vorsichtig in den Gang hinein, während das Licht des Feuers über die holzverstärkten Wände und die Decke flackerte. Es war ein alter Hartgestein-Stollen, der geradewegs in den Hang hineinführte. Gideon hoffte, Hinweise auf Wasser zu finden, doch es war in der Mine ebenso trocken wie in dem Bachbett draußen.
    Den hintersten Teil der Mine bildete ein Bett aus weichem Sand. Alida setzte sich, zog eine Zigarette hervor und steckte sie sich an dem brennenden Grasbündel an. Sie inhalierte tief und stieß eine lange Rauchfahne aus. »Was für ein Tag. Dank Ihnen.«
    »Hm, darf ich …?«
    »Unglaublich. Sie entführen mich, nehmen mich als Geisel, sorgen dafür, dass auf mich geschossen wird, und jetzt schnorren Sie auch noch Zigaretten von mir.«
    »Ich habe nie behauptet, ohne Fehler zu sein.«
    Sie hielt ihm eine Zigarette hin. »Geben Sie mir mal die Satteltaschen.«
    Er reichte sie ihr, und sie löste die Verschlüsse, kramte darin herum und holte zwei Granola-Riegel heraus. Sie warf ihm einen hin und öffnete den anderen. Gideon nahm einen Bissen, wobei die Krümel seinen trockenen Mund verstopften.
    »Morgen suchen wir als Erstes Wasser«, sagte er, würgte und steckte den Rest des Riegels in seine Tasche.
    Sie saßen eine Weile schweigend im Dunkeln da und rauchten.
    »Das hier ist deprimierend«, sagte Alida. »Wir brauchen ein Feuer.«
    Sie standen auf, gingen nach draußen und füllten sich die Arme, so gut es ging, mit trockenen Stücken Eiche. Die Sonne war untergegangen, die Luft war inzwischen kühl, Sterne sprenkelten den Himmel. Von Zeit zu Zeit waren die fernen Rotorengeräusche von Hubschraubern zu hören, doch im Laufe der Nacht verklangen sie, und alles wurde still. Gideon machte ein kleines Feuer, wobei das trockene Holz kaum Rauch erzeugte.
    Alida zerrte an Gideons von den Handschellen wundgescheuertem Handgelenk. »Legen Sie sich hin. Ich will jetzt schlafen.«
    Er legte sich neben sie, auf den Rücken, so wie sie. Zehn Minuten sprach keiner ein Wort. Dann sagte Alida: »Scheiße. Ich bin zu aufgeregt, um schlafen zu können. In einem Moment drehe ich einen Film, und im nächsten bin ich an einen Terroristen gekettet, hinter dem das ganze verfluchte Land her ist.«
    »Sie halten mich doch wohl nicht wirklich für einen Terroristen? Hoffe ich.«
    Langes Schweigen. »Sie sehen nicht aus wie einer, das muss ich zugeben.«
    »Sie haben verdammt recht, und ich sehe nicht nur nicht wie einer aus. Es hat da ein absurdes Missverständnis gegeben.«
    »Woher wissen Sie eigentlich, dass es sich um einen Irrtum handelt?«, fragte sie.
    Gideon hielt inne. Fordyce’ Worte gingen ihm wieder durch den Kopf. Sie haben es fein hingekriegt, so zu tun, als würde Ihnen der Typ unsympathisch sein – und dann stellt sich heraus, dass Sie einer seiner besten Kumpel sind und dass Sie von Anfang an mit ihm unter einer Decke gesteckt haben. Und dann die verrückteste Anschuldigung von allen: Dieses ganze Zeug auf Ihrem Rechner – das sind ja beschissene dschihadistische Liebesbriefe.
    »Dschihadistische Liebesbriefe«, sagte er laut.
    »Wie bitte?«
    »Das hat der FBI-Agent gesagt, der versucht hat, mich festzunehmen. Dass ich auf meinem Rechner, Zitat Anfang, dschihadistische Liebesbriefe, Zitat Ende, habe.«
    Wieder langes Schweigen.
    »Wissen Sie«, fuhr Gideon fort, »Sie haben da eine sehr gute Frage gestellt. Natürlich war

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