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Gifthauch

Gifthauch

Titel: Gifthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Terry
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verdammten Lokal gewesen ist. Keine Überlebenden. Küchenpersonal, Bedienung, Gäste.«
    Jill spürte, wie ihr etwas am Rückgrat herunterkroch und sich in ihrem Magen zusammenringelte. Etwas, das sich verdächtig wie ein Zitteraal anfühlte. Zweiundfünfzig Menschen.
    Sie schluckte und sagte: »Okay, was wollen –«
    »Die HRMU ist unterwegs, vermutlich dauert es noch fünfzehn Minuten, bis sie hier ist. Der Hubschrauber wird auf dem Platz hinter dem Krankenhaus landen.« Er zeigte hinter sich. »Die Leute werden den Tatort behandeln. Wir müssen abwarten, bis sie hineingehen und ihre forensischen Untersuchungen anstellen, soweit es möglich ist.«
    Gray reckte den Hals. Vor Zorn traten ihm fast die Augen aus dem Kopf. Sein marineblauer Anzug saß schlecht; er bauschte sich an den Schultern, und die Hosenbeine waren zu lang. Eine unansehnliche Röte zog über sein Gesicht. »Das Heimatschutzministerium sendet einen seiner Troubleshooter. Der Kerl heißt Derek Stillwater. Schon von ihm gehört?«
    »Der Name kommt mir bekannt vor.«
    »Er war in diesen Schlamassel vor ein paar Wochen verwickelt.« Gray hielt inne. »Deswegen wird eigentlich noch immer gegen ihn ermittelt.«
    »Ich dachte, er –«
    »Minister Johnston hat ihn wieder eingestellt, und wir haben ihn am Hals. Ich traue ihm nicht über den Weg. Sie sind ihm zugeteilt. Sagen Sie ihm, Sie seien Verbindungsagentin des FBI zum Heimatschutzministerium. Aber Ihre eigentliche Aufgabe besteht darin, ihn im Dunkeln tappen zu lassen und dafür zu sorgen, dass er uns nicht in die Quere kommt.«
    »Ich soll den Babysitter spielen«, konstatierte Jill mit Bitterkeit in der Stimme.
    Gray funkelte sie an. »Richtig, Church. Sie sind ein Babysitter. Besser, Sie finden sich damit ab. Wie gesagt, ich traue Stillwater nicht. Machen Sie ihm was vor. Halten Sie ihn hin. Das ist ab sofort Ihre Aufgabe. Ich hoffe, Sie werden ihr gerecht!«

6
    8.59 Uhr
    Jill lehnte am Metallgeländer einer roten Ziegeltreppe an der Nordostecke des Henry Ford Hospital. Davor befand sich ein parkähnliches Gelände, zwischen dem sechsstöckigen Forschungs- und Ausbildungsgebäude und einem hohen Bau mit fünfzehn Etagen, der nach einem Apartmentkomplex aussah und an den zwei Parkhäuser angeschlossen waren. Es gab einige Tennisplätze, die nicht benutzt wurden, und neben ihnen befand sich ein rot gestrichener Hubschrauberlandeplatz mit roten Blinklichtern an jeder Ecke. Der Wachdienst des Krankenhauses hatte den Bereich abgesperrt. Ein markerschütterndes Brüllen hallte zwischen den Gebäuden wider, als ein großer alter Huey-Militärhubschrauber über ihnen erschien und zur Landung ansetzte.
    Jill machte ein finsteres Gesicht. Sie hatte die Akte über Derek Stillwater gelesen, die in der Datenbank des Hauptquartiers verfügbar gewesen war, und was sie gelesen hatte, gefiel ihr nicht. Stillwater schien gern den Helden zu spielen und muckte auf, wo es nur ging. Der Mann war ein Cowboy.
    Der Huey setzte auf, und sobald die Rotorblätter ausgelaufen waren, ging Jill hinüber. Die Tür öffnete sich, und eine Reihe von FBI-Beamten in marineblauen Windjacken verließen den Hubschrauber und begannen, Ausrüstung auszuladen. Jill blieb stehen und wartete. Als schließlich der letzte Agent ausgestiegen war, fragte sie: »Dr. Derek Stillwater?«
    Der Agent, ein Schwarzer mit grimmigem Gesicht, der wie ein Kühlschrank gebaut war, wies mit dem Daumen über die Schulter in den Huey.
    Jill trat näher. Sie sah einen Mann, der sich mit blassem Gesicht an die Innenwand des Hubschraubers lehnte. Zu seinen Füßen standen ein Rucksack und eine Sporttasche. Auf seiner Stirn glänzten Schweißperlen, und die Hände hatte er zu Fäusten verkrampft.
    »Dr. Derek Stillwater?«, wiederholte sie und fragte sich, was zum Teufel mit ihm los war.
    Er nickte und schien wieder zum Leben zu erwachen. Er griff nach seinem Gepäck und sprang aus der Maschine. Rucksack und Sporttasche warf er Jill vor die Füße, dann stützte er sich mit einem Arm am Hubschrauber ab und erbrach sich auf das Landefeld. Er holte tief Luft, wischte sich die Stirn mit dem Ärmel ab und wandte sich ihr zu.
    »Entschuldigen Sie.«
    »Probleme mit dem Fliegen?«
    Er schüttelte den Kopf und hob sein Gepäck auf. »Nein. Probleme mit Schauplätzen biologischer und chemischer Kriegführung.«
    Sie zog eine Braue hoch. »Sie sind also Derek Stillwater.«
    »Stimmt genau. Und wer sind Sie? Meine Babysitterin vom FBI?«
    Sie blinzelte. »Special

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