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Gilde der Jaeger 00 - Magische Verfuehrung

Gilde der Jaeger 00 - Magische Verfuehrung

Titel: Gilde der Jaeger 00 - Magische Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Singh
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»Blut, Fehde, Entführung, Geisel.«
    Interessiert sah er sie aus seinen moosgrünen Augen an. »Er-zähl mir mehr darüber!« Er bedeutete ihr auf dem Bett Platz zu nehmen. »Tut mir leid, aber ich habe nicht mit solch erlesenem Besuch gerechnet.«
    Ashwini stellte ihren Kaffee auf dem Küchentresen ab und kletterte auf einen der Barhocker. Janvier grinste und machte es sich auf dem Bett bequem. Auf die Hände gestützt lehnte er sich nach hinten, schlug die Beine, die in einer Bluejeans steckten, lässig übereinander. Sonnenstrahlen tanzten auf seinem dunkel-braunen Haar und ließen es hier und da kupfern leuchten, was sich schön zum Goldton seiner Haut ausnahm.
    Vampire, die so alt waren wie Janvier, sahen durchweg gut aus, doch mit seinem Cajun-Charme konnte sich keiner messen. Zudem war Ashwini noch nie jemandem begegnet, der so schnell Freundschaften schloss, und genau aus diesem Grund war sie jetzt hier.
    »In Atlanta gibt es Probleme.«
    »Atlanta?« Er stutzte kurz. »Das Gebiet gehört den Beaumonts.«
    Bingo. »Wie gut kennst du die Familie?«
    »Gut genug. Die Beaumonts sind ein sehr altes Vampirge-schlecht, von denen gibt es nicht mehr viele.«
    Von dem köstlichen Duft verführt, nahm Ashwini noch einen Schluck von Janviers starkem Kaffeegebräu. »Das leuchtet mir ein. Schließlich nehmen Engel bei der Auswahl der Kandidaten keine Rücksicht auf Familienbande.« Von den abertausend Menschen, die sich jedes Jahr um Unsterblichkeit bewarben, gelangte nur ein kleiner Kreis in die engere Auswahl.
    »Die Beaumonts bilden eine Ausnahme«, setzte Janvier hinzu. »Bislang ist es ihnen gelungen, in jeder Generation einen Vampir hervorzubringen, diesmal sogar zwei.«
    »Monique und Frederic. Geschwister.«
    Er nickte. »Und durch diese Erfolgsquote sind sie zu einem Machtzentrum angewachsen. Mit Monique und Frederic zählen die Beaumonts bereits zehn lebende Vampire. Der Älteste ist ein halbes Jahrtausend alt.«
    »Antoine Beaumont.«
    »Halsabschneider«, sagte Janvier beinahe liebevoll. »Der wür-de selbst seine eigenen Kinder in die Sklaverei verkaufen, wenn er daraus Profit schlagen könnte.«
    »Ein Freund von dir?«
    »Ich habe ihm einmal das Leben gerettet.« Janvier hielt das Gesicht genießerisch in die Sonne. »Er schickt mir jedes Jahr eine Flasche seines besten Bordeaux - samt Angebot, seine Tochter Jean zu heiraten.« Wie sinnlich der Name klang, wenn er ihn französisch aussprach.
    Ashwinis Finger krampften sich um die handbemalte Kaffee-tasse. »Das arme Mädchen.«
    Der Schalk blitzte ihm aus den Augen, als er sie ansah. »Ganz im Gegenteil! Jean ist ganz versessen darauf, mich zu heiraten.
    Im Winter hatte sie mich nach Aspen eingeladen. Ich sollte sie in ihrer traumhaften Skihütte warm halten.«
    Ashwini wusste, dass er sie nur hochnahm. Und sie traute ihm ohne Weiteres zu, dass er sich die Geschichte eigens dafür ausgedacht hatte. »Wetten, dass deine Jean jetzt nicht gerade an Aspen denkt? Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird sie im Moment nur Mord im Kopf haben.«
    »Was ist geschehen?« Und wieder zeigte sich, wie blitzge-scheit er war. Aus diesem Grund zog es Ashwini, trotz gegenteiliger Schwüre, immer wieder zu ihm hin.
    »Was ist mit Monique? Jeans Ururururururururenkelin?«
    Janvier überlegte einen Moment. »Vielleicht kommt noch ein
    >ur< dazu, aber das spielt keine Rolle. Jean liebt das Mädchen abgöttisch. Und für Antoine sind Frederic und Monique so etwas wie Enkelkinder.«
    »Monique ist mit sechsundzwanzig bestimmt kein Kind mehr, und ihr Bruder ist schon dreißig«, sagte Ashwini.
    »Für mich ist jeder unter hundert ein Kind.«
    »Seltsam.«
    »Dich habe ich dabei aber nicht im Sinn, Cherie.« In sein Lächeln mischte sich ein dunkler Zug. »Die Weisheit steht dir in die Augen geschrieben. Wenn ich nicht wüsste, dass du ein Mensch bist, würde ich glauben, dass du schon ebenso lange auf der Welt bist wie ich.«
    Manchmal hatte sie ganz ähnliche Gedanken und Befürch-tungen - doch diese Dämonen hatten hier im Moment nichts verloren. Sie schaute verlegen weg und sagte: »Monique ist entführt worden.«
    »Wer wagt es nur, sich gegen die Beaumonts aufzulehnen?«
    Janvier wirkte schockiert. »Sie sind für sich genommen schon äußerst mächtig, zudem sind sie Günstlinge des Engels, der über Atlanta herrscht.«
    »Das waren sie«, sagte sie und sah ihn erneut an. Sie genoss den Anblick seines Körpers im Sonnenlicht, und über diesen Kitzel vergaß sie sogar ihre

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