Gilde der Jaeger 00 - Magische Verfuehrung
das Mädchen zu Zachs Linken.
Annie vermochte die zwei recht schnell auseinanderzuhal-ten. Beide waren selbstbewusst und fröhlich, aber aus Lissas Augen blitzte es noch schelmischer, während Noelle mit ihrem Lächeln einen Raum erhellen konnte. »Schön, euch kennen-zulernen!«
Bevor Cerise ihre Hände losließ, drückte sie noch einmal zu.
»Wo sind eure Schwestern?«, fragte sie die Zwillinge.
Erstaunt riss Annie die Augen auf. Noch mehr Schwestern?
Zach musste über ihr Gesicht lachen. »Vier von der Sorte habe ich«, sagte er. »Vier. Jess, Bryans Mutter, und Poppy, beide älter als die zwei Gören hier.«
»Ja, ja, du hast uns aber trotzdem lieb.« Lissa streckte sich, um ihm noch einen Kuss zu geben. »Ich such sie mal, die wollen dein Mädchen bestimmt auch kennenlernen.«
»Bis nachher, Annie«, verabschiedete sich Noelle mit einem kleinen Winken und rannte ihrer Schwester hinterher.
Annie wusste nicht, ob sie lachen oder nur fassungslos den Kopf schütteln sollte. »Vier jüngere Schwestern?«
Er drückte sie an sich. »Deshalb habe ich auch jetzt schon graue Haare. Siehst du?« Er neigte den Kopf.
Am liebsten hätte sie ihm über sein seidig schwarzes Haar gestrichen. »Spinner. Du hast kein einziges graues Haar.« In seinem Arm fühlte sie sich sicher und geborgen wie nie zuvor.
Angst stieg in ihr auf. Na wenn schon!, sagte sie sich und schob die Angst beiseite. Okay - diese Beziehung war ihr jetzt schon wichtiger, als sie sich das je hätte träumen lassen. Aber es war ja schließlich so, als würde sie etwas Dummes tun … wie auf Zach zu bauen.
Cerise lachte. »Sie ist dir auf die Schliche gekommen, Jung-chen! Ich wette, sie wird sich blendend mit Jess verstehen.«
»Apropos Jess …« Annie runzelte die Stirn. »Hat Bryan nicht noch einen größeren Bruder? Wann hat Jess denn geheiratet … sich einen Gefährten genommen?«, verbesserte sie sich.
»Mit zwanzig. Jetzt ist sie dreißig, nur ein Jahr jünger als unser Zachary hier. Ihr ältester Sohn ist neun«, beantwortete Cerise ihre Fragen.
»Zwanzig ist noch so jung«, murmelte Annie.
»Sie hat ihren Gefährten eben früh gefunden«, sagte Zach voller brüderlicher Liebe. »Und das war’s dann. Sie hat immer eine große Familie gewollt, und so kamen die Kinder schon kurz darauf. Sie ist glücklich.« Aus seinem Mund klang alles ganz einfach, dennoch war viel Liebe und Vertrauen dafür nötig gewesen.
Annie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, selbst jemals einem Menschen so zu vertrauen.
»Ja, sie ist sehr glücklich«, stimmte Cerise zu. »Aber genug jetzt von diesem Familiengerede. Warum schnappt ihr beiden euch nicht einen Happen zu Essen, bevor es die Jungen nieder-machen? Manchmal weiß ich wirklich nicht, wo das alles hin-geht.«
»In die hohlen Beine der Jungs natürlich«, ertönte eine männliche vertraute Stimme.
»Lucas.« Cerise drückte den hochgewachsenen Mann mit den grünen Augen an sich. Das muss das Alphatier des Rudels sein, dachte Annie. »Ach du liebe Güte!« Cerise richtete den Blick über Lucas’ Schulter. »Ich glaube, ein Junges steckt oben auf dem Baum fest, das hole ich mal kurz runter. Und wenn das nicht eines von Tammys Jungen ist, fress ich einen Besenstiel.«
Sie verschwand in Richtung einer großen alten Tanne, von wo Annie ein klägliches Miauen vernahm.
»Hallo. Sie müssen Annie sein!« Lucas streckte ihr die Hand entgegen.
Als sie ihm die Hand schüttelte, kam es ihr vor, als wären alle Augen auf sie gerichtet. »Sie haben ein gutes Gedächtnis. Wir sind uns nur einmal beim Weihnachtsspiel begegnet.«
Er grinste. »Na ja, ich hatte schon ein paar Infos vorab. Wie war die Tour?«
»Super!« Zach drückte sie noch fester an sich. »Aber aus mir unerfindlichen Gründen ist Annie immer noch unschlüssig, ob sie mit mir ausgehen möchte.«
»Zach!« Entrüstet funkelte sie ihn an.
Er grinste und drückte ihr blitzschnell einen Kuss auf die Lippen. Mit hochrotem Kopf fragte sie sich, ob solch offene Zu-neigungsbekundungen innerhalb des Rudels normal waren. Die Antwort darauf bekam sie schon Sekunden später, als eine exotische Schönheit von hinten ihre Arme um Lucas schlang und ihn küsste. In ihren Augen spiegelte sich der nächtliche Sternen-himmel einer Kardinalsmedialen: weiße Sterne auf schwarzem Samt.
»Hallo! Sie sind bestimmt Annie.« Ihre Stimme war so sanft und warm wie ein Sommerwind. »Lissa und Noelle haben schon allen erzählt, wie versessen sie auf Ihre Jacke
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