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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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umherliefen, nach dem Weg zu fragen. Sie sahen in ihren Strumpfhosen, den Jacken in verschiedenen Farben und den ausgeschnittenen, dünnen Sandalen alle gleich aus. Jaelle fuhr zwei- oder dreimal im Aufzug hinauf und hinunter, bis sie herausgefunden
hatte, wie er funktionierte. Es war gar nicht kompliziert, wenn es nur zu verstehen gewesen wäre, warum die Leute sich die Mühe machten. War eine Lähmung der Beine eine rassisch bedingte Krankheit bei den Terranern, so daß sie keine Treppen benutzen konnten? Sicher waren Aufzüge sinnvoll, wenn ein Gebäude zwanzig oder dreißig Stockwerke besaß, aber warum wurde es so hoch gebaut? Die Terraner hatten mit ihrem Raumhafen-Gelände doch Platz genug erhalten, um vernünftig zu bauen! Zumindest stimmte mit Peters Beinen alles, dachte sie lächelnd. Vielleicht waren die Terraner einfach gewohnheitsmäßig faul.
Vor dem Eingang zu der Abteilung, die Peter auf der Karte markiert hatte es gab dort außerdem ein Schild, auf dem, wie sie erkannte, das terranische Wort für KOMMUNIKATION stand -, stellte sich Jaelle einem dort Wache haltenden Mann vor. Sie sagte: „Mein Name ist Jaelle n’ha Melora”, und hielt ihm ihren Paß hin.
„Treten Sie bitte vor den Bildschirm und stecken Sie den Paß in den Schlitz”, antwortete er gleichgültig. Jaelle steckte den Paß in den Schlitz, und der Glasschirm begann, mit einem merkwürdigen Piepen zu flackern. „Was ist los?” fragte der Mann.
Hilflos stand Jaelle vor dem blinkenden, piependen Schirm.
„Ich weiß es nicht.. ” begann sie. „Mein Paß ist wieder herausgekommen…” Bestürzt zog sie ihn aus dem Schlitz.
Der Mann betrachtete den Paß und den Bildschirm. Stirnrunzelnd meinte er „Sie tragen keine Uniform, und die Kamera erkennt Sie nach dem Bild nicht - verstehen Sie? Und der Name, den Sie nannten, stimmt nicht mit dem Namen auf dem Paß überein, Miss” Jaelle nahm das letzte Wort für eine höfliche Anrede, ähnlich Damisela. Sollte sie ihn verbessern? Er zeigte geduldig auf den Namen, der im Paß stand. „Sie müssen den Namen in der Form wiederholen, wie er hier angegeben ist. Verstehen Sie? Haldane, Mrs. Peter. Versuchen Sie, es so zu sagen”
Sie wollte protestieren, ihr Name sei Jaelle, einer Entsagenden sei es aufgrund ihres Eides verboten, den Namen eines Mannes zu tragen, aber sofort überlegte sie es sich anders. Den Wachposten ging es nichts an, und wie sollte sie es überhaupt einem Terraner erklären? Gehorsam wiederholte sie: „Haldane, Mrs. Peter” vor dem Schirm, und die Tür glitt zurück und ließ sie ein. Sie erinnerte sich, daß einige von Peters Freunden - nicht die besten Freunde - sie gestern abend
Mrs. Haldane genannt hatten und sie sie hatte korrigieren müssen. Aber war das nicht auch Magdas Name?
Sie trat in einen großen, hellen Raum mit dem allgegenwärtigen gelben Licht. Entlang der Wand standen seltsame, ihr unbekannte Maschinen. Eine junge Frau erhob sich hinter einem schmalen Tisch, um sie zu begrüßen. „Ich bin Bethany Kane”, sagte sie. „Du mußt Jaelle sein” Ihr Cahuenga, die Sprache der Handelsstadt, war so schlecht, daß Jaelle kaum ihren eigenen Namen verstand. Bethany führte sie an einen Tisch mit Glaspaneelen und merkwürdigen Ausrüstungsgegenständen. „Du kannst deine Sachen hierlassen. Dann gehen wir gleich nach oben; ich soll dich zur Verwaltung und zur Medizinischen Abteilung bringen”
Man merkte nur zu deutlich, daß es eine vorher auswendig gelernte Ansprache war. Jaelle hatte offensichtlich keine „Sachen”, die sie hätte dalassen können, und die junge Frau machte den Eindruck, als hätte sie gern mehr gesagt, könne aber nicht. Einem Impuls folgend, erwiderte Jaelle auf Casta: „Magda erzählte nur von ihrer Freundin Bethany - bist du das?” Bethany war eine kleine Frau mit mittelbraunem Haar und braunen Augen wie Tieraugen, dachte Jaelle -, und sie sah in der alle Kurven nachzeichnenden terranischen Uniform verführerisch aus. Wie konnte sich die Frau in einem Büro, wo Männer und Frauen gemeinsam arbeiteten, so zur Schau stellen! Wären nur Frauen zugegen gewesen, hätte es vielleicht nicht so - Jaelle suchte nach dem Wort - so absichtlich provozierend gewirkt. Aber diese Frauen gingen ganz ungezwungen mit den Männern um, und niemand schien ihre Aufmachung zu bemerken. Während sie an einer ganzen Reihe von Türen mit den jeweiligen Wachtposten entlanggingen, nahm sich Jaelle vor, später darüber nachzudenken. Ihr war, als führe Bethany,

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