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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ist meine Schwester, meine engste Freundin hier, sie hat Anteil genommen und mir beigestanden, als ich in Ungnade gefallen war. Immer, wenn ich hier allein war und eine Freundin brauchte, war sie da, verlangte nichts, bot mir Liebe und Hingabe. Im Namen der Göttin, wie kann ich mich vor der Wahrheit verschließen, wie kann ich mich Monty hingeben, der mir nichts bedeutet, und mich Camilla verweigern? Sie küßte Camillas weiche
ergrauende Locken, hob das Gesicht der Frau und küßte sie auf die Lippen. Camilla lächelte sie atemlos an, und Magda stammelte: „Ich… ich weiß nicht… nein, ich bin keine cristofero, der Gedanke beunruhigt mich nicht auf diese Weise, ich… ich habe nur nie darüber nachgedacht.. ” Sie wußte nicht, wie sie es ausdrucken sollte.
Nie darüber nachgedacht, daß ich meine Freundinnen lieben könnte, statt auf Männer zu reagieren, die schließlich fremdartige Wesen sind … Sie wußte, es war mehr als das, sie war sich nicht sicher, aber wenn sie es über sich brachte, Monty, der ihr gleichgültig war, glücklich zu machen, war sie willens - nein, mit Freuden bereit -, sich Camilla zuzuwenden.
„Aber ich weiß nicht… ich habe noch nie…”
Camilla beendete die wirren Worte mit einem Kuß. Dann nahm sie Magdas Gesicht in beide Hände und sah sie forschend an.
„Ist das dein Ernst? Hast du nicht einmal als junges Mädchen eine bredhya gehabt…?”
Benommen schüttelte Magda den Kopf. Niemals. Ich hatte nie eine Freundin, auch keinen Freund, keinen Liebhaber, bis ich ins Gildenhaus kam. Ich wußte nicht einmal, daß ich mir eine Frau als Freundin wünschte, bis ich mich selbst entdeckte, als ich mein Leben für Jaelle wagte. Ihr war beinahe, als würde Camilla ihre Gedanken lesen.
„Das macht nichts, Liebes”, flüsterte Camilla. „Liebe ist etwas sehr Einfaches…Komm und laß dir von mir zeigen, wie einfach sie ist!”
    2. Kapitel
Im Inneren des HQ ließ sich Mittsommer nicht von Mittwinter unterscheiden. Das Licht war dasselbe. Es gab keine Fenster, an denen man die schweren Wintervorhänge hätte zurückziehen können, in der Luft lag kein Duft nach Backwaren, kein fröhlicher Lärm drang von der Straße herein. Aber als Peter nach Hause kam, brachte Jaelle ein Lächeln für ihn zustande.
Ziemlich verlegen zog er hinter seinem Rücken einen der mit Obst und Blumen gefüllten Körbe hervor, die an diesem Tag auf der
Straße verkauft wurden. Jaelle war gerührt; er mußte eigens dafür in die Altstadt gegangen sein.
„Von Mittwinter bis Mittsommer - wir sind ein halbes Jahr zusammen, Jaelle. Wer könnte das vergessen? Und wenn es wieder Mittwinter wird, sind wir eine Familie von dreien.” Er nahm sie fest in die Arme und küßte sie, und ihr wurde warm ums Herz. Er hatte daran gedacht. Trotzdem war es nicht ganz das alte Gefühl für ihn. Das war für immer verschwunden, und wo es gewesen war, befand sich nichts als Leere. An einer Frucht knabbernd, machte sich Jaelle auf die Suche nach einem Gefäß, um die Blumen ins Wasser zu stellen. Dabei fragte sie sich, ob das der Grund sei, warum Entsagende gelobten, niemals di catenas zu heiraten: Der erste Rausch verging so schnell… Peter trat hinter sie, hielt sie fest und flüsterte ihr ins Ohr.
„Du mußt für den Tanz heute abend dein schönstes Kleid anziehen, auch wenn du in deinem Zustand nicht viel tanzen wirst…”
„Ich würde lieber nicht zu dem öffentlichen Tanz auf dem Marktplatz gehen”, wehrte sie ab. „Dort ist es immer so überfüllt, und es treibt sich Gesindel herum. Manchmal wird eine Amazone von einem Mann, der irgend etwas beweisen will, in einen Kampf verwickelt…”
„Unsinn”, sagte Peter. „Ich wäre ja bei dir. Meinst du, ich würde es zulassen, daß irgendein Mann meine Frau anfaßt? Ja, ja, ich weiß, du bist stark, dein Eid behauptet, du könnest dich selbst schützen, aber wenn du glaubst, ich sehe zu, wie eine schwangere Frau kämpft… Ich habe jedoch gar nicht den öffentlichen Tanz gemeint”, fuhr er fort. „Es ist ein historisches Ereignis für Darkover, Liebling, und ich bin überzeugt, du hast etwas damit zu tun gehabt. Der Comyn-Rat hat eine Einladung für Montray und eine Delegation aus dem Terranischen Hauptquartier geschickt, und natürlich gehören wir dazu, weil du Darkovanerin bist und ich so oft im Feldeinsatz gewesen bin, daß ich das Benehmen, die Sprache, das Protokoll bei dergleichen Anlässen kenne. Man versucht, gute Beziehungen zu zementieren, indem man

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