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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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handverlesene Mitglieder des Stabes auffordert…” „Das würde Russ Montray ausschließen” Jaelle merkte, daß ihr Ton bissig war. Peter schüttelte den Kopf.
„Unglücklicherweise können wir den Koordinator nicht zu Hause lassen. Aber es kam eine inoffizielle Bitte, ich solle mich an seine
Fersen heften und aufpassen, daß er nichts zu Gräßliches anstellt. Und natürlich wird Monty dort sein. Du dagegen hast die Aufgabe, bei Cholayna zu bleiben, da sie nie im Feld gewesen ist und auch nie hinauskommen wird, und sie ist die einzige Frau hier, die ihrem Dienstgrad nach als Begleiterin des Koordinators in Frage kommt. Ich wünschte, wir brächten es fertig, Magda aus dem Gildenhaus zu holen, aber wahrscheinlich wird man sie nicht gehen lassen. Wenn wir den Alten so von allen Seiten abschirmen, dürfen wir hoffen, daß wir ihn aus Schwierigkeiten heraushalten”
Die Mißachtung in seiner Stimme berührte Jaelle unangenehm. Wenn der Mann so unfähig war, sollten sie ihn von seinem Amt entfernen oder zumindest dafür sorgen, daß er eine Gallionsfigur ohne Macht war. So hatte es der Comyn-Rat in der Vergangenheit mit verschiedenen Königen gemacht, und Jaelle vermutete, daß es auch Dom Gabriels Schicksal gewesen war. Jeder wußte, daß Rohana viele Jahre lang die wirkliche Macht der Domäne Ardais verkörpert hatte.
Peter lenkte ihren Blick auf die Einladung. „Sieh her, wir sind namentlich aufgeführt…” Er zeigte auf die Stelle. „Mr. und Mrs. Peter Haldane…!’ Men diapre’zhiuro… daß ich nie mehr den Namen eines Mannes führen will, sei er Vater, Vormund, Liebhaber oder Gatte,.. Jaelles Stimme klang gefährlich ruhig. „Peter, ich bin nicht Mrs. Peter Haldane. Ich bin Jaelle n’ha Melora. Das werde ich dir nicht noch einmal sagen”
Er zuckte zusammen. „Ich weiß, Schatz. Aber die Terraner verstehen das nicht, und was kommt es darauf an, wie sie dich nennen? Es ist eine Formalität, mehr nicht. Wahrscheinlich haben sie deinen Namen auf der Gehaltsliste nachgesehen - mach doch nicht mich dafür verantwortlich”, protestierte er.
Sie ließ das Blatt Papier mit einem merkwürdigen Gefühl von Endgültigkeit fallen. Ich habe meine Identität verloren. Ich bin nicht mehr Jaelle n’ha Melora. Ich bin nicht einmal mehr Jaelle, Jalaks Tochter. Ich bin nur noch ein Anhängsel von Peter Haldane, seine Frau, die Mutter seines Kindes… Ich bin hier niemand. Peter hat recht. Es kommt nicht darauf an. Peter atmete auf. „Ich wußte doch, daß du vernünftig sein würdest. Braves Mädchen!” Jaelle hörte seinen unausgesprochenen Gedanken: Ich wußte, daß du es von meinem Standpunkt sehen wür
dest. „Was wirst du anziehen? In Uniform oder in Amazonenhosen kannst du nicht gehen…”
„Ich habe doch das grüne Kleid, das Rohana mir zu Mittwinter geschenkt hat” Jaelle versuchte, sich die Erregung ihres ersten Tanzes mit Peter ins Gedächtnis zurückzurufen. Er jedoch erinnerte sich gar nicht mehr daran und schüttelte nur den Kopf. „Das haben die Leute schon gesehen. Heute abend mußt du etwas Neues und Besonderes tragen!”
„Daheim im Gildenhaus habe ich Kleider, nur passen mir meine eigenen im Augenblick nicht” Sie warf einen trübseligen Blick auf ihre dicker werdende Taille. „Aber Rafaella und ich haben uns immer gegenseitig Kleider geliehen, und sie ist schwerer als ich. Ihre Sachen werden jetzt genau richtig für meine Figur sein, und sie wird mir gern ein Kleid geben” Wie hatte sie Rafaella aufgezogen, als ihre Taille stärker wurde und sie in Jaelles Kleider nicht mehr hineinkam!
„Ich kann nicht zulassen, daß du dir die getragenen Kleider von jemand anders ausleihst!”
„Piedro, sei nicht albern, wozu sind Schwestern denn da?”
„Meine Frau hat es nicht nötig, sich Kleider zu borgen oder ein altes, abgetragenes Kleid anzuziehen!”
„Piedro”, wandte Jaelle vernünftig ein, „Rafaella zieht sich sehr gut an, sie trägt ein Festkleid nie öfter als ein- oder zweimal, und hier hat noch niemand eins von ihnen gesehen, sie könnten ebenso gut neu sein” Wieder kam es ihr vor, als bestehe Piedro aus zwei Männern, aus ihrem Liebhaber und diesem verrückten Terraner mit seinen absurden Vorurteilen und Einbildungen, der zwischen ihr und ihrem geliebten Piedro stand. „Denke einmal nach, Piedro. Wo in Thendara finden wir eine Schneiderin, die mir noch am Festtag ein Kleid nähen würde? Es muß entweder mein altes grünes sein - obwohl ich ein Kleid, das ich nur einmal

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