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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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allein ausgezogen, und mit etwas Glück hat er den Paß hinter sich, bevor der Sturm mit voller Kraft losbricht. Nur die Leute, die aus den Kilghardbergen zum Fest hergekommen waren - die von Alton und Syrtis werden wahrscheinlich in Schwierigkeiten geraten”
„Die meisten sind sicher der Ratssitzungen wegen hiergeblieben”, sagte Rohana, und dann piepte der Interkom von neuem.
„Wir haben Botschafter Li nirgendwo finden können, Sir. Er hat eine Nachricht hinterlassen, er werde versuchen, wegen einer Sache von höchster Dringlichkeit Kontakt mit Cholayna Ares in ihrer Privatwohnung aufzunehmen, da sie heute nicht in ihrem Büro war”
Jaelle sagte voller Unbehagen: „Ich hätte dort sein sollen. Sie haben mir die persönliche Verantwortung für ihn übergeben, Sir…” Montray sah sie mit ungewohnter Freundlichkeit an.
„Er ist ein erwachsener Mann, Jaelle. Verantwortlich für ihn sind Sie nur, wenn er sich außerhalb des HQ-Gebiets befindet, draußen bei den Eingeborenen. Machen Sie sich keine Sorgen um ihn. Übrigens hörte ich, daß man Ihnen gratulieren darf. In der Medizinischen Abteilung wird man Ihnen sagen, was Ihnen an Mutterschaftsurlaub und sonstigen Vergünstigungen zusteht.”
Er wußte es also auch, und es war Bestandteil des verdammten Archivs geworden. War hier überhaupt nichts privat? Jaelle war böse auf die anderen und wurde gleichzeitig von Schuldgefühlen gepeinigt. Sie hatte die persönliche Verantwortung für Li übernommen, und irgendwie hatte sie auch in diesem Punkt versagt.
Rohana hofft doch nur, wenn ich erst einmal im Rat bin, werde ich mein Kind bei den passenden Leuten in Pflege geben, damit es als Comyn aufgezogen wird… Es gibt also keine Freiheit mehr, für mich nicht und nicht einmal für meine Tochter…
Ich glaubte, als ich zu den Entsagenden ging, gefeit gegen ein Schicksal wie das zu sein, das meiner Mutter den Tod brachte. Aber jetzt hat es mich sogar unter den Terranern aufgespürt und erwischt. In ihrem Zorn ging sie auf Peter los.
„Du Plappermaul, kannst du nichts für dich behalten? Mußt du meine Geheimnisse ausposaunen wie ein Prahlhans auf dem Marktplatz, damit alle Männer dich deiner Männlichkeit wegen auf den Rücken klopfen, als brächte nicht jeder Kater den gleichen kleinen Trick fertig? Du meinst, von dir und Rohana gleichzeitig bedrängt, werde ich alles tun, was mir befohlen wird, wie ein braves terranisches - oder darkovanisches - Frauchen? Das wird nicht funktionieren, verdammt noch mall Ich verlasse dich; laß das ins Archiv aufnehmen! Und du, Rohana…” - sie wandte sich ihrer Verwandten zu - „… merke dir eins: Ich will meine Tochter lieber tot als in deinem Comyn-Rat sehen”
»Jaelle, sag so etwas nicht! Oh, bitte.. ” entsetzte sich Rohana, und Peter rief: „Jaelle, Schatz, sei vernünftig! Lady Rohana, sie ist krank, sie ist außer sich…” Sie hörte es deutlich, und sie wußte,
daß Rohana es hörte: Sie ist krank und irrational, sie ist schwanger, und dann sind die Frauen nun einmal ein bißchen verrückt, aber ich kann sie durch gutes Zureden wieder zur Raison bringen, überlassen Sie sie nur mir!
Jaelle murmelte einen Stallknechtsfluch, der Rohana blaß werden ließ, und stürmte aus dem Büro.
Sie hatte Peter versprochen, über die Scheidung erst unter vier Augen mit ihm zu reden. Aber er hatte sich als erster nicht daran gehalten, er hatte ihre Privatangelegenheiten vor Montray ausgekramt, obwohl er für den alten Mann nichts als Verachtung empfand - ausgerechnet vor Montray! Vielleicht hätte sie ihm verziehen, wenn er einem engen Freund hier im HQ von dem Kind erzählt hätte
- Männer brüsteten sich immer mit ihrer zukünftigen Vaterschaft, das war ihr klar. Aber es Montray zu erzählen, es offiziell in die Personalakten aufnehmen zu lassen? Verdammtes Großmaul sie war zu wütend, um den Gedanken zu Ende zu führen. In ihrer Wohnung angekommen, begann sie, Kleidungsstücke in ihre alten Satteltaschen zu stopfen.
Zwei Dinge mußte sie noch erledigen, bevor sie ging. Erstens mußte sie mit Cholayna sprechen. Nun, das konnte sie im Gildenhaus tun. Zweitens mußte sie die beschworene Verantwortung für Aleki in aller Form abgeben. Botschafter Li hatte ihr Wort entgegengenommen, und so war es eine Sache der Ehre. Dann wurde sie nach Hause gehen.
Sie trat ans Interkom. Anfangs hatte sie es gehaßt; jetzt wußte sie die Annehmlichkeit zu schätzen und fragte sich plötzlich, wie sie ohne dieses Gerät auskommen

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