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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Mittsommer nennen würde - nichts für ungut, Lady Rohana, aber mögen Sie dieses Wetter wirklich? Ich vermute, Sie haben…”
„Nicht unbedingt”, lächelte Rohana. „Nach einer alten Geschichte gaben die Götter den Menschen einmal die Kontrolle über das Wetter, aber in ihrer Torheit wollten die Sterblichen nur sonnige Tage haben, und die Ernte mißriet, weil es an Regen und Schnee gemangelt hatte. Deshalb nahm ihnen ein gnädiger Gott die Kontrolle wieder weg…”
„Auf den meisten zivilisierten Planeten”, stellte Montray verdrießlich fest, „kontrollieren die Menschen das Wetter tatsächlich. Diese Geschichte klingt in meinen Ohren verdammt vereinfacht. Haben Sie keine Frostschäden, keine Überschwemmungen, haben Sie nicht mehr Schneestürme, als Sie brauchen können, und wäre es nicht ein Segen, wenn hier ein Wetter erzeugt würde, das für die Landwirtschaft und die Menschen das Optimum darstellt?”
Rohana zuckte die Schultern. „Es wäre schwer zu sagen, wem man die Entscheidungen über das Wetter anvertrauen sollte. Aber sicher habt Ihr doch von der Arbeit gehört, die die Leute aus einem der Türme beim letzten Waldbrand leisteten, indem sie es an den richtigen Stellen regnen ließen. Und das ist einer der Gründe, warum ich Euch aufgesucht habe. Ich bin überzeugt, Peter hat Euch erzählt, daß bei Euch eine junge Frau arbeitet, die potentielles Material für einen Turm ist. Jaelle…”
Jaelle fuhr zu ihr herum. Sie fühlte sich in die Falle gelockt und verraten. Wütend sprudelte sie hervor: „Rohana, über das alles hatten wir gesprochen, bevor ich hierherkam. Ich habe kein Laran…”
Rohana sagte sehr leise: „Sieh mir in die Augen und wiederhole das, Jaelle.”
Das bedeutet es also, Laran zu haben? Ich habe es in all den Jahren so erfolgreich unterdrückt; warum kommt es jetzt plötzlich Ober mich? „Es ist mein Leben, und ich habe diesem Erbteil entsagt. Wie kannst du es wagen, Rohana, hierher zu den Terranern zu kommen und mich in die Enge zu treiben?”
„Ich tue es, weil ich keine andere Wahl habe, Jaelle. Ich habe dir auseinandergesetzt, warum es unbedingt notwendig ist, daß du deinen rechtmäßigen Platz unter den Comyn und im Rat einnimmst
und ich sage dir das hier, weil du dich nicht damit herausreden sollst, dein Mann und die Terraner, die, wie ich annehme, einen gewissen Anspruch auf deine Dienste haben, erlaubten dir nicht, deine Pflicht gegenüber deinen Verwandten und den Domänen zu erfüllen”
Jaelle? Ein Sitz im Rat? Sofort begann Peter, darüber nachzudenken, wie er es zu seinem Vorteil ausnutzen könne. Jaelle entging es nicht. Meine Frau gehört dem Comyn-Rat an, und das brauchen wir nicht einmal geheimzuhalten, da Rohana offen hergekommen ist und davon gesprochen hat.
Jaelle war nicht länger fähig, Montrays Gedanken zu lesen. Vielleicht brauchte sie dazu einen Augenblick der Sympathie, der vorbei war. Montray sagte: „Ich weiß nicht viel über den Rat, Lady Rohana, aber eins steht fest. Er ist von jeher gegen unsere Anwesenheit hier in Thendara gewesen…”
„Eure Anwesenheit hier in Thendara ist eine Tatsache, Mr. Montray, und es hat keinen Sinn, sich mit Tatsachen zu streiten. Wir können nur überlegen, wie wir diese Tatsachen für alle Beteiligten weniger traumatisch machen. Ich gebe zu, manch einer im Rat sähe es lieber, wenn Jaelle weder eine Freie Amazone noch die Freipartnerin eines Terraners wäre, aber auch das sind Tatsachen, die akzeptiert und einkalkuliert werden müssen. Vielleicht wollte ich mich hier nur vergewissern, daß Ihr Jaelle nicht daran hindert, ihre Pflicht in dieser Angelegenheit zu tun…”
„Das würden wir uns niemals einfallen lassen”, erwiderte Montray ruhig. „Es geht mich natürlich nichts an, was sie mit ihrem Leben anfängt, aber ich kann Ihnen versichern, falls sie Urlaub braucht, um ihren Platz im Rat einzunehmen…”
„Das ist lächerlich!” ereiferte sich Jaelle. „Warum tust du das, Rohana, und warum ziehst du die Terraner mit hinein?”
„Wie ich schon sagte: Die Terraner sind eine Tatsache, und wenn eine Frau, die normalerweise an unsern Ratssitzungen teilnähme, ihre Pflicht unter dem Vorwand vernachlässigt, ihre Arbeit für die Terraner lasse es nicht zu…”
„Ich habe dem ein für alle Mal entsagt…”
Rohana schnitt ihr mit einer Geste das Wort ab. Dann seufzte sie. Sie sah sehr müde aus. „Du und Magda, ihr habt mit mir darüber gesprochen, daß ihr eine Brücke zwischen den beiden Welten

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