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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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verlaufen, er kann verunglücken. Ich weiß nicht, wie gut er seine Reise geplant hat. „Geh mir aus dem Weg, Peter. Ich habe dir gesagt, ich verlasse dich”
„Und ich habe gesagt, du bleibst hier”, gab er kochend vor Wut zurück. „Du bist meine Frau, und du kannst nicht so mit mir reden. Leg diese Dinger hin! Und dann wollen wir uns setzen, etwas trinken und vernünftig miteinander diskutieren. Du behauptest immer, die Entsagenden seien so vernünftig, aber du benimmst dich wie ein hysterisches schwangeres Mädchen, das ohne nachzudenken in einen Sturm hinausrennen will! Kommt dir das vernünftig vor, Jaelle?”
Er trat an die Erfrischungskonsole und wählte für sie ein heißes Getränk, von dem er wußte, daß sie es gern mochte. Der feine Duft, etwas wie jaco ohne die Bitterkeit, stahl sich ins Zimmer.
„Setz dich, trink deine Schokolade, Jaelle. Versuche, es verstandesmäßig zu betrachten”
„Du meinst, es auf deine Weise zu betrachten?” Sie nahm die Schokolade an; auf dem langen Ritt, der vor ihr lag, brauchte sie ihre Kraft. „Peter, können wir die Abwicklung der Scheidung nicht
ebenso gut besprechen, wenn ich zurückkomme? Bis dahin wirst du dich beruhigt haben und einsehen, daß es das einzig Richtige ist. Sollte unser Kind ein Junge werden - Rohana sagt zwar, es ist ein Mädchen -, will ich ihn dir überlassen; dann hast du den Sohn, den du dir wünschst. Ich glaube, das ist alles, was du überhaupt je von mir gewollt hast…”
Sie wußte, was er in seinem Groll dachte. Frauen waren verdammt unvernünftige Kreaturen, aber ein Mann war auf sie angewiesen, wenn er Kinder wollte - und wie konnte er sonst Unsterblichkeit erlangen? Fast hätte sie Mitleid mit ihm gehabt.
„Sei nicht dumm, Jaelle. Ich werde nicht in eine Scheidung einwilligen, nicht jetzt, wo ein Kind unterwegs ist. Ich schulde es zumindest meinem Kind, daß ich für seine Mutter sorge und sie beschütze, auch wenn wir nicht allzu gut miteinander auskommen”
„Und du glaubst, ich werde hier im HQ herumsitzen und keinen Schritt zur Tür hinaus tun, weil du mich unter deiner Fuchtel behalten willst? Nein, Peter!” Sie stellte den Plastikbecher so heftig ab, daß er umkippte und sich ein braunes Rinnsal über die Tischplatte ergoß. „Ich bin bereit, mich nach meiner Rückkehr mit dir zu treffen - im Fremdenzimmer des Gildenhauses
-, und dann werden wir über unser Kind sprechen, wenn du unbedingt willst. Aber nicht jetzt; du hältst mich auf, ich möchte vor Dunkelwerden auf der Straße sein.” Um ihre Satteltaschen aufzuheben, mußte sie um ihn herumgehen. „Es tut mir leid, Peter; ich wünschte, es wäre anders gekommen. Ich…” Sie hatte sagen wollen: Ich habe dich geliebt, aber sie war sich dessen nicht mehr sicher. So seufzte sie nur und warf sich die Satteltaschen über die Schulter.
„Nein, verdammt noch mal! Jaelle, du bist wahnsinnig! Siehst du denn das nicht ein?” Er riß ihr die Satteltaschen weg und warf sie heftig auf den Boden. Der Zorn hatte ihm das Blut ins Gesicht getrieben.
„Peter, geh mir aus dem Weg. Ich will dich nicht verletzen”
„Ich sage dir, du gehst nirgendwohin, nicht in diesem Wetter, nicht allein, nicht, solange du schwanger bist!” Seine Lippen waren nur noch ein dünner Strich. „Wenn du mir keine andere Wahl läßt, rufe ich unten am Tor an und lasse dich von der Raumpolizei festhalten, und dann endest du in der Medizinischen Abteilung unter Schutzhaft. Ich werde angeben, daß du schwanger bist und den Verstand verloren hast, und man wird dich einsperren, bis du dich vernünftig benimmst!”
Es war ihm möglich, das war das Schrecklichste daran. Sie sah sich selbst eingesperrt oder wieder mit Drogen bewußtlos gemacht. Er brauchte nur zu behaupten, sie sei verrückt, was bedeutete, daß sie nicht tat, was er als ihr Mann ihr befahl. Wahrscheinlich gelang es ihr, ihre geistige Gesundheit zu beweisen; als terranische Ehefrau war sie nicht sein Eigentum, wie sie es gewesen wäre, wenn sie einen Darkovaner geheiratet hätte. Sie konnte Cholayna als Zeugin dafür benennen, daß sie ihre Sinne sehr gut beisammen hatte, und erklären, warum es ihre Pflicht war, Botschafter Li zu folgen. Aber das würde Zeit kosten, sie würde Cholayna suchen müssen, und inzwischen war sie längst betäubt und ins Hospital gebracht worden. „Und ich habe tatsächlich einmal geglaubt, du liebtest mich!”
„Ich liebe dich”, gab er zurück, „Das bedeutet jedoch nicht, daß ich dir jede verrückte Idee,

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