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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sagte Camilla. „Sie wurde in Shainsa geboren, aber es ist ihre Geschichte, nicht meine, und ich habe nicht das Recht, sie zu erzählen.”
Magda lachte verlegen. „Meine Geschichte ist keine Tragödie.” Sie bemühte sich, leichthin zu sprechen. „Sie ist eher eine Komödie - oder eine Farce!”
„Ah, Schwester”, erwiderte Camilla, „das ist ja das Schreckliche an allen unseren Geschichten, daß manche Männer, wenn sie sie hörten, sie für beinahe komisch halten würden” Aber ihre Stimme verriet nichts von Belustigung. „Geh du ins Bett. Ich gebe heute keinen Unterricht im Schwertkampf” Sie streckte die Arme aus und umarmte die Jüngere schnell und herzlich. „Leg dich schlafen, chiya.”
Magda wäre lieber geblieben; sie wollte nicht allein sein. Aber sie stieg gehorsam in ihr Zimmer hinauf und legte sich ins Bett. Eine oder zwei Stunden später wachte sie auf und konnte nicht wieder einschlafen. Sie ging in die Küche und suchte sich kaltes Essen zusammen. Danach wußte sie nichts Rechtes mit sich anzufangen, denn die Gildenmütter hatten sie für heute von allen Pflichten befreit. Deshalb suchte sie die Bibliothek auf und las eine Weile die Geschichte der Freien Amazonen. Eigentlich, dachte sie, hätte sie sich sorgfältig Notizen machen müssen, damit sie das alles eines Tages im Archiv des terranischen Hauptquartiers speichern konnte. Aber sie hatte im Augenblick keine Lust, darüber nachzudenken. Später am Tag kam Mutter Lauria herein und bat sie, den Hallendienst zu übernehmen, die leichteste Arbeit von allen Pflichten im
Haus. Es bedeutete nichts weiter, als daß sie Blumen und Zweige aus dem Gewächshaus holen und die Dekorationen ersetzen mußte, die zu welken begannen, und dann in der Halle zu bleiben hatte, um die Schwestern herein- oder hinauszulassen oder an die Tür zu gehen, wenn irgendwer mit einem Anliegen kam.
Magda war dabei, einfache Stiche zu lernen, verabscheute das Nähen jedoch immer noch. Sie holte sich einen Kordelgürtel nach unten, an dem sie flocht, setzte sich hin und beschäftigte sich mit den komplizierten Knoten.
Zwei- oder dreimal stand sie auf und ließ jemanden ein. Einmal nahm sie eine Botschaft für Marisela entgegen und übermittelte sie ihr an der Tür des Zimmers, in dem Byrna lag, das Neugeborene neben sich. Magda war im grauen Licht der Halle halb eingeschlafen, als laut und energisch an die Tür gehämmert wurde.
Magda fuhr in die Höhe und zog die schwere Tür auf. Ein großer, stämmiger Mann, teuer gekleidet, stand auf der Schwelle. Er sah Magda finster an und erklärte, den herabsetzenden Modus benutzend: „Ich möchte die Frau sprechen, die in diesem Haus die Leitung hat” Die Form, die er gewählt hatte, machte deutlich, was er meinte: „Hol mir die Vettel her, die die Aufsicht über diesen stinkenden Abfallhaufen hat”
Magda bemerkte zwei Männer hinter ihm, ebenso groß wie er, beide mit Schwert und Dolch bewaffnet. Sie antwortete im höflichen Modus, der ein Vorwurf für seine Grobheit war: „Ich werde fragen, ob eine der Gildenmütter Zeit hat, mit Euch zu sprechen, Messire. Darf ich Euer Anliegen erfahren?”
„Und ob!” polterte der Mann. „Sagt der alten Schlampe, ich bin gekommen, meine Frau zu holen, und ich will sie auf der Stelle haben, ohne langes Geschwätz!”
Magda machte ihm die Tür vor der Nase zu und begab sich schnell in das Sanktuarium der Gildenmutter.
„Wie blaß du bist!” rief Mutter Lauria aus. „Was ist geschehen, Kind?« Magda berichtete. „Ich glaube, es ist Keithas Mann”, schloß sie mit einem Blick auf die große, kupferbeschlagene Tür, das Andenken an den Kampf um eine Frau, die vor Generationen wie Keitha im Gildenhaus Zuflucht gesucht hatte.
Mutter Lauria folgte Magdas Blick.
„Hoffen wir, daß es nicht dazu kommt, mein Kind. Aber laufe in den Waffensaal und sage Rafaella - nein, Rafi ist mit einer Karawane in den Norden unterwegs. Sage Camilla, sie solle sich schnell bewaffnen und herkommen. Ich wünschte, Jaelle wäre hier, aber es ist keine Zeit, nach ihr zu schicken. Und du bewaffnest dich auch, Margali; Jaelle hat mir erzählt, daß du mit Räubern gekämpft hast, als sie auf dem Weg nach Sain Scarp verwundet worden war”
Mit klopfendem Herzen rannte Magda zum Waffensaal hinunter und gürtete sich mit dem langen Messer, das die Amazonen kein Schwert nannten, obwohl Magda da keinen Unterschied sah. Camilla blickte grimmig drein.
„So etwas ist seit zehn Jahren oder länger nicht mehr

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