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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Verbotenen Türm! Sie arbeiten unter dem Bann von Arilinn! Es heißt sogar…” Sie senkte die Stimme, um von einem saftigen Skandal zu berichten. Magda konnte sie nicht mehr verstehen, aber sie hörte die leisen, erschrockenen Ausrufe der anderen.
Camilla fragte laut und deutlich: „Was nützen die Turme uns, die wir nicht zu den Comyn gehören? Wer außer den Leuten vom Verbotenen Turm kommt aus seinen Mauern, um zu helfen und zu heilen?” „Ihr mögt sagen, was Ihr wollt”, widersprach einer der Männer am nächsten Feuer, „es schickt sich nicht für eine leronis, herumzulaufen und mit gewöhnlichem Volk zu verkehren! Und beide, Lady Hilary und Lady Callista, sind von der alten Zauberin aus dem Arilinn-Turm hinausgeworfen worden; das hätte sie nicht ohne guten Grund getan. Sie sollten still zu Hause leben, wenn sie nicht anständig im Turm leben konnten - nicht im ganzen Land herumreiten und Feuer löschen und einfache Leute heilen…” Er spuckte aus, und das Geräusch sprach Bände. „Wir werden mit dem Feuer schon fertig, wir brauchen ihre Zauberei nicht!”
„Ich sage nichts gegen Lady Leonie”, erklang wieder Camillas ruhige Stimme. „Sie ist einmal freundlich zu mir gewesen, als ich Freundlichkeit sehr nötig hatte. Aber vielleicht weiß die Dame, die als geheiligte Jungfrau innerhalb der Mauern ihres Turms von Arilinn lebt, wenig von den Nöten jener, die in der Welt leben müssen und nicht zum Turm kommen und um Hilfe oder Heilung bitten, weil sie nicht wissen, wie sie es anfangen sollen, oder zuviel Ehrfurcht vor ihr haben”
„Ich habe sogar gehört - meine Schwester ist Helferin des Haushofmeisters auf Armida -, daß sie einfache Leute Laran lehren”, berichtete eine Frau verächtlich. „Wenn unsereiner es lernen kann, was hat es dann noch für einen Wert? Die Comyn stammen von den Göttern ab! Warum sollten sie zu uns kommen und sich in unser Leben einmischen?”
Camilla erklärte zornig: „Mit soviel Unwissenheit diskutiere ich nicht” „Sie sind wie ihr Entsagenden”, höhnte die Sprecherin. „Ihr wollt nicht an dem euch zukommenden Platz bleiben, ihr wollt nicht heiraten und Kinder kriegen. Kein Wunder, daß ihr es gern seht, wenn auch die Angehörigen der Hastur-Sippe ihren Platz verlassen! Ihr alle wollt die Welt auf den Kopf stellen, wollt die Herren zu Dienern und die Diener zu Herren machen! Die alten Sitten waren gut genug für meinen Vater, und sie sind gut genug für meinen Mann und mich! Eigene Männer habt ihr nicht, deshalb kommt ihr unverschämt in euren Hosen hierher, zeigt eure Beine und versucht, unsere Männer von uns wegzulocken…Das kann ich Euch sagen, mestra, mein Mann würde Euch nicht mit der Mistgabel anfassen, und täte er es, würde ich ihn skalpieren! Und wenn ich Euch dabei erwische, daß Ihr mit Euren Titten vor ihm wackelt, kratze ich Euch die Augen aus!”
Camilla lachte: „Wenn alle Männer bis auf Euren von der Erde verschwänden, meine Dame, würde ich mit dem Hofhund schlafen. Ich gönne Euch die Aufmerksamkeiten Eures Gatten von Herzen und denke nicht daran, sie Euch streitig zu machen”
„Ihr Amazonen seid alle dreckige Liebhaberinnen von Frauen…” „Halt!” befahl eine autoritäre Stimme. „Im Lager wird nicht gestritten, hier gilt der Feuerfrieden!” Das war Ferrika, und die fremde Frau verschwand in der Dunkelheit. Ferrika sagte: „Legt euch schlafen, meine Schwestern. ,Der Mann, der mit dem Geschrei des Esels oder dem Bellen des Hundes argumentiert, wird vor dem hohen Gericht keinen Prozeß gewinnen”’ Am Feuer der Amazonen wurde es still. Nur Camilla, die sich gerade die Stiefel auszog, konnte sich noch nicht beruhigen.
„Ich habe die alte Leronis von Arilinn kennengelernt - ich sage nicht wo, aber ich war damals noch sehr jung”, vertraute sie Magda mit leiser Stimme an. „Sie heilte mich, als ich die Heilung von Körper und Geist bitter nötig hatte - etwas davon habe ich dir berichtet. Aber die Bewohner des Turms von Arilinn wissen nichts über die Sorgen der einfachen Leute. Wäre mein Unglück einem Mädchen aus dem Volk widerfahren, hätte die Dame die Schultern gezuckt und ihren Angehörigen geraten, sie an den erstbesten Mann zu verheiraten, der beschädigte Ware haben wolle. Da ich eine von ihnen war, hatte sie Mitleid mit mir .. ” Abrupt brach sie ab. „Was ist los mit mir, daß ich so quassele?”
Magda drückte im Dunkeln ihre Hand. „Was du mir auch erzählst, ich werde es niemals weitersagen, das

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