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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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glücklich zu machen, war sie willens - nein, mit Freuden bereit -, sich Camilla zuzuwenden.
„Aber ich weiß nicht… ich habe noch nie…”
Camilla beendete die wirren Worte mit einem Kuß. Dann nahm sie Magdas Gesicht in beide Hände und sah sie forschend an.
„Ist das dein Ernst? Hast du nicht einmal als junges Mädchen eine bredhya gehabt…?”
Benommen schüttelte Magda den Kopf. Niemals. Ich hatte nie eine Freundin, auch keinen Freund, keinen Liebhaber, bis ich ins Gildenhaus kam. Ich wußte nicht einmal, daß ich mir eine Frau als Freundin wünschte, bis ich mich selbst entdeckte, als ich mein Leben für Jaelle wagte. Ihr war beinahe, als würde Camilla ihre Gedanken lesen.
„Das macht nichts, Liebes”, flüsterte Camilla. „Liebe ist etwas sehr Einfaches…Komm und laß dir von mir zeigen, wie einfach sie ist!”

2. Kapitel
    Im Inneren des HQ ließ sich Mittsommer nicht von Mittwinter unterscheiden. Das Licht war dasselbe. Es gab keine Fenster, an denen man die schweren Wintervorhänge hätte zurückziehen können, in der Luft lag kein Duft nach Backwaren, kein fröhlicher Lärm drang von der Straße herein. Aber als Peter nach Hause kam, brachte Jaelle ein Lächeln für ihn zustande.
Ziemlich verlegen zog er hinter seinem Rücken einen der mit Obst und Blumen gefüllten Körbe hervor, die an diesem Tag auf der
Straße verkauft wurden. Jaelle war gerührt; er mußte eigens dafür in die Altstadt gegangen sein.
„Von Mittwinter bis Mittsommer - wir sind ein halbes Jahr zusammen, Jaelle. Wer könnte das vergessen? Und wenn es wieder Mittwinter wird, sind wir eine Familie von dreien.” Er nahm sie fest in die Arme und küßte sie, und ihr wurde warm ums Herz. Er hatte daran gedacht. Trotzdem war es nicht ganz das alte Gefühl für ihn. Das war für immer verschwunden, und wo es gewesen war, befand sich nichts als Leere. An einer Frucht knabbernd, machte sich Jaelle auf die Suche nach einem Gefäß, um die Blumen ins Wasser zu stellen. Dabei fragte sie sich, ob das der Grund sei, warum Entsagende gelobten, niemals di catenas zu heiraten: Der erste Rausch verging so schnell… Peter trat hinter sie, hielt sie fest und flüsterte ihr ins Ohr.
„Du mußt für den Tanz heute abend dein schönstes Kleid anziehen, auch wenn du in deinem Zustand nicht viel tanzen wirst…”
„Ich würde lieber nicht zu dem öffentlichen Tanz auf dem Marktplatz gehen”, wehrte sie ab. „Dort ist es immer so überfüllt, und es treibt sich Gesindel herum. Manchmal wird eine Amazone von einem Mann, der irgend etwas beweisen will, in einen Kampf verwickelt…”
„Unsinn”, sagte Peter. „Ich wäre ja bei dir. Meinst du, ich würde es zulassen, daß irgendein Mann meine Frau anfaßt? Ja, ja, ich weiß, du bist stark, dein Eid behauptet, du könnest dich selbst schützen, aber wenn du glaubst, ich sehe zu, wie eine schwangere Frau kämpft… Ich habe jedoch gar nicht den öffentlichen Tanz gemeint”, fuhr er fort. „Es ist ein historisches Ereignis für Darkover, Liebling, und ich bin überzeugt, du hast etwas damit zu tun gehabt. Der Comyn-Rat hat eine Einladung für Montray und eine Delegation aus dem Terranischen Hauptquartier geschickt, und natürlich gehören wir dazu, weil du Darkovanerin bist und ich so oft im Feldeinsatz gewesen bin, daß ich das Benehmen, die Sprache, das Protokoll bei dergleichen Anlässen kenne. Man versucht, gute Beziehungen zu zementieren, indem man handverlesene Mitglieder des Stabes auffordert…” „Das würde Russ Montray ausschließen” Jaelle merkte, daß ihr Ton bissig war. Peter schüttelte den Kopf.
„Unglücklicherweise können wir den Koordinator nicht zu Hause lassen. Aber es kam eine inoffizielle Bitte, ich solle mich an seine
Fersen heften und aufpassen, daß er nichts zu Gräßliches anstellt. Und natürlich wird Monty dort sein. Du dagegen hast die Aufgabe, bei Cholayna zu bleiben, da sie nie im Feld gewesen ist und auch nie hinauskommen wird, und sie ist die einzige Frau hier, die ihrem Dienstgrad nach als Begleiterin des Koordinators in Frage kommt. Ich wünschte, wir brächten es fertig, Magda aus dem Gildenhaus zu holen, aber wahrscheinlich wird man sie nicht gehen lassen. Wenn wir den Alten so von allen Seiten abschirmen, dürfen wir hoffen, daß wir ihn aus Schwierigkeiten heraushalten”
Die Mißachtung in seiner Stimme berührte Jaelle unangenehm. Wenn der Mann so unfähig war, sollten sie ihn von seinem Amt entfernen oder zumindest dafür sorgen, daß er eine

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