Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
entsagt, sie hatte ihr Leben unter den Amazonen und mit ihren einfacheren Festtagsfreuden verbracht. Aber sie konnte immer wieder und wieder hierherkommen, wenn sie tat, was Rohana von ihr verlangte, und ihren Sitz im Rat einnahm. Und Peter würde es so gefallen… Entsetzt merkte sie, daß sie es tatsächlich in Erwägung zog. Dem Schock folgte ein Schwindelanfall, der beinahe in Übelkeit übergegangen wäre.
„Chiya, was ist los?”
Sie lächelte Peter schwach zu. „Es ist lästig, schwanger zu sein. Ich brauche Luft…”
„Setz dich hierher - an die offene Tür. Ich hole dir etwas zu trinken”, erbot sich Peter, und Jaelle ließ sich mit einem Seufzer der Erleichterung niedersinken. „Ich brauche wirklich nichts…” begann sie, aber er war schon fort und eilte zum Büffet.
Jaelle saß an der Tür zum Balkon, und es war sehr warm. Sie trat auf den Balkon hinaus, lehnte sich an das steinerne Geländer, atmete den Abendnebel ein. Das vielfarbene Mondlicht verwandelte die Schwaden in perlige Regenbogen. Der schwere Duft der Blumen und das leise Zirpen der Insekten stiegen zu ihr hoch. Wie schön war das nach all den Wochen steriler Zimmergerüche und dem harten gelben terranischen Licht! Jaelle saß still auf einer Bank. Bald mußte sie wieder hineingehen, denn Peter würde sich Sorgen machen, wenn er sie nicht fand. Aber es tat so gut, hier zu sitzen und den Sommer zu spüren. Einmal nickte sie ein und schreckte auf, als sie eine Stimme hörte, die sich mit den Düften des Burggartens nicht vertrug. Das zornige Flüstern in Terra-Standard kam von Alessandro Li.
„Ich habe Ihnen doch gesagt, er würde hier sein! Welch ein Glück!” „Alessandro - Aleki, ist es Jaelle nicht gelungen, Ihnen irgend etwas beizubringen? Er ist der Schwiegersohn von Lord Alton. Sie können nicht einfach vor ihn hintreten und ihm unverschämte Fragen über interne Angelegenheiten der Domäne stellen…” Das war Magda! Was machte Magda hier?
„Sie verstehen nicht, Magda. Dieser Mann ist der Schlüssel zu allem, was ich über Darkover herausfinden soll. Andrew Carr weiß…”
„Dieser Mann ist Dom Ann’dra Lanart, und als solchen müssen Sie ihn behandeln”, fiel Magda scharf ein. „Ich habe keine Ahnung, ob er Carr ist oder nicht…”
„Nun, ich schon; ich habe mir Bilder von ihm angesehen. Und wer sollte er sonst sein? Sie haben selbst gesagt, er sei Terraner!”
„Zur Hölle mit den Bildern”, erklärte Magda, und dann hörte Jaelle Montys Stimme.
„Er mag der Mann sein, den Sie suchen, Sandra, oder auch nicht. Auf keinen Fall können Sie ihn hier ansprechen. Tanzen Sie mit ihm, Magda, deswegen sind wir hergekommen, nicht um Stunk zu machen” „Ich habe nicht vor, Stunk zu machen”, protestierte Aleki. Jaelle merkte, daß er wütend war. „Ich muß einfach mit ihm reden. Warum helfen Sie mir nicht, eine Möglichkeit dazu zu finden, statt so verdammt stur zu sein?” „Ausgerechnet Sie dürfen anderen keine Sturheit vorwerfen”, fuhr Magda ihn an. „Ein für allemal, schlagen Sie es sich aus dem Kopf und hören Sie auf, sich wie ein Terraner zu benehmen, der sogar beim Festball mit seinen Gedanken im Dienst ist!”
„Magdalen Lorne!” Das war die Stimme des älteren Montray, der sich gewaltige Mühe gab, scherzhaft zu wirken. „Ist das eine Art, mit Ihrem Vorgesetzten zu reden, noch dazu auf einer Party? Sie sehen hinreißend aus. Monty, warum hast du mir nicht erzählt, daß du sie aufgespürt und zum Mitkommen überredet hast? Ich hätte meinen höheren Dienstgrad geltend machen und sie dir als meine Begleiterin wegschnappen können, mein Sohn”
„Cholayna!” rief Magda, und Jaelle nahm die Erleichterung in ihrer Stimme wahr. „Wie bezaubernd du aussiehst! Bist du mit dem Koordinator hier?” Cholayna erklärte in ihrer sachlichen, freundlichen Art: „Ich werde längst nicht so angestarrt, wie ich erwartet hatte, und ich weiß nicht, ob das einfach an den guten Manieren der Anwesenden liegt oder ob sie damit rechnen, daß Terraner komisch aussehen”
„Wenn sie so engstirnig sind, daß sie Sie anstarren, weil Sie eine andere Hautfarbe haben”, mischte sich Alessandro Li ein, „dann zum Teufel mit ihnen allen! Sie sind schließlich nichts weiter als ein Haufen unwissender Eingeborener. Hallo, Haldane, wo ist Ihre reizende Frau?”
„Sie fühlte sich ein bißchen schwindelig”, antwortete Peter. „Ich habe sie an der Balkontür zurückgelassen und ihr ein kühles Getränk geholt”
Das war ihr

Weitere Kostenlose Bücher