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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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von kalten, unwirtlichen oder gebirgigen Planeten stammten und deshalb eine Expedition in das schwierigste Terrain Darkovers bei schlechtestem Wetter nicht nur aushalten, sondern auch noch genießen würden.
Diese Arbeit war Jaelle so vertraut, daß sie zu der Zeit, als sie die vorläufigen Listen aufgestellt und zwischen Rafaella und Monty ein Treffen zur Mittagszeit arrangiert hatte, über ihre schlechte Laune so ziemlich hinweggekommen war. Sie überprüfte sorgfältig Montys Kleidung und kehrte sogar in ihre Wohnung zurück, um die Beutelchen mit Gewürzen zu holen, mit denen sie gestern abend die Nähte ihres Kleides eingerieben hatte. Doch dann zögerte sie und fragte sich, ob die Düfte, die sie für sich selbst verwendet hatte, nicht unpassend für die Kleidung eines Mannes seien. Sie roch an den Nähten des Festtagsanzugs, den Peter, als er betrunken nach Hause gekommen war, auf den Boden geworfen hatte. Nein, das war ein anderer Geruch - soweit sich das durch den überwältigenden Whiskygestank feststellen ließ.
„Jaelle!” sagte Peter hinter ihr beinahe entschuldigend. „Liebes, du brauchst dich nicht um meine Sachen zu kümmern, du bist nicht mein Kammerdiener. Und so, wie sie aussehen, kann man sie doch nur noch in den Abfallbeseitiger stecken. Eine Reinigung sind sie kaum noch wert” Jaelle schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich werde sie in der Altstadt reinigen lassen. Wenn du wieder ins Feld gehst, werden sie umso authentischer aussehen. Deshalb bin ich hier - Monty geht auf eine Mission - Flugzeuge für Aldaran oder so etwas”
„Verdammt! Natürlich, als Sohn des Alten hat er bei jedem begehrenswerten Auftrag den Vorrang”, knurrte Peter.
„Wenn du meinst, daß er dir diesen hat wegnehmen wollen, irrst du dich sehr”, stellte Jaelle bedächtig fest. „Außerdem gibt es Missionen, die einem mehr Prestige eintragen. Monty wäre dir dankbar, wenn du seine äußere Erscheinung überprüfen wolltest - Cholayna, die es als Leiterin des Nachrichtendienstes tun müßte, scheint sich einen Tag Urlaub genommen zu haben”, setzte sie listig hinzu. Sofort verwandelte er sich in den terranischen Peter, stets darauf bedacht, auch die kleinste Chance zu nutzen.
„Gut, das werde ich tun”, sagte er. „Wahrscheinlich wird er sich die richtigen Stiefel erst besorgen müssen” Er wandte sich zum Gehen.

„Treffen wir uns zum Lunch, Jaelle?” Er kam zurück und küßte sie, und da wäre ihr Herz fast geschmolzen. Er war ihr so teuer. Vielleicht brauchten sie nur Zeit, Zeit, um sich anzupassen, um zusammenzuwachsen… „In der Haupt-Cafeteria”, willigte sie ein. „Die synthetischen Speisen oben bringe ich einfach nicht hinunter!” Er nickte und klopfte liebevoll ihren Bauch.
„Junior mag keine synthetischen Nahrungsmittel? Das geht in Ordnung; nichts als das Beste für meinen Sohn!”
„Peter, Rohana hat mir gesagt, es wird ein Mädchen…”
„Sei nicht dumm, Liebling. Auch die terranischen Ärzte könnten kaum schon sicher sein - du bist nicht einmal im zweiten Monat. Warten wir auf die wissenschaftliche Untersuchung, ja? Wenn es dir Freude macht, an eine Tochter zu denken, laß dich dabei nicht stören, Süße - schließlich besteht eine Wahrscheinlichkeit von fünfzig Prozent, daß du recht behältst. Trotzdem wette ich auf Peter junior. Wie dem auch sei, wir sehen uns zur Lunchzeit oder ein bißchen später in der Haupt-Cafeteria” Noch ein schneller Kuß, gleichzeitig der gewohnheitsmäßige, reflexartige Blick zur Uhr, und er war fort.
Jaelle unterdrückte ihren Ärger und ging nach unten, um mit den Versorgungsleuten über die Pferde für die Reise zu sprechen. Man wollte ihr Lastwagen einreden, mit denen die schwere Maschinerie über die Ebene hätte transportiert werden können, aber Jaelle machte darauf aufmerksam, daß es keine geeigneten Straßen gab und es für die Männer gut war, wenn sie ein paar Tage im Sattel verbrachten, ehe es in die Berge ging, weil sie sich so am leichtesten an die große Höhe in den Hellers akklimatisierten. „Wissen Sie nicht, daß Sie die Höhenkrankheit bekommen können, wenn der Übergang zu schnell erfolgt?”
„Mit der Höhenkrankheit werden wir fertig, dafür haben wir Medikamente”, behauptete der Transportoffizier. Jaelle gab ruhig zurück: „Es wäre besser, Sie verließen sich nicht auf Medikamente, denn Sie werden in einem fernen Land außer Reichweite der…” - sie suchte nach dem Wort und fand es zu ihrer Überraschung in den

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