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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hier umziehen - Jaelle, gibt es auf diesem Planeten eine Redensart, die der unsrigen von der Bratpfanne ins Feuer wandern entspricht?” Sie entnahm es seinem Gehirn, daß Magda daran gewöhnt gewesen war, dieses Spiel mit ihm zu treiben, und daß ihm Magda fehlte, obwohl er sich nie gestatten würde, das auszusprechen oder auch nur zu denken. Sie antwortete freundlich: „Wir würden sagen: Das Wild, das von selbst aus der Falle in den Kochtopf läuf t.” Zum ersten und letzten Mal in ihrem Leben war sie dicht daran, Russell Montray leiden zu mögen. Ob wohl jeder auf dem Angesicht dieser und jeder anderen Welt Verzweiflung und Traurigkeit auf seine eigene Art tarnte, mit Grausamkeit, mit verletzender Ironie, mit eiskalter Zurückweisung jeder Kommunikation schirmen wir uns alle so
von unserer Umwelt ab? Gibt es nie eine Möglichkeit für einen Durchbruch? Peter und ich glaubten, einen Weg gefunden zu haben, aber das hatten wir uns nur eingebildet. Ihr war so elend zumute, daß sie hätte weinen mögen, um sich, um Peter, sogar um Montray, der die Welt haßte, auf der er lebte und deren Luft er atmete, und das überspielte, indem er selbst hassenswert war. Sie machte es ja auch nicht anders, sie wollte nichts als weinen, und sie verbarg ihre wirklichen Gefühle hinter Höflichkeit und Diensteifer, weil man im Büro des Chefs einfach nicht weinte. Sie sagte, und sie kam Peter damit um einen Atemzug zuvor: „Sie haben uns sicher nicht gerufen, nur um über Sprichwörter zu reden, Mr. Montray. Wir saßen gerade beim Essen” Doch bevor er antworten konnte, bevor sie noch einen Blick in den dunkleren Teil des Raums geworfen hatte, wußte sie den Grund. Sie drehte sich um, sagte zu Rohana kalt: „Lady”, und verbeugte sich.
Ihr ganzer Körper hatte sich verkrampft. Sie ist gekommen, um von mir wieder das zu fordern, was ich nicht tun will.
Jaelle, niemand kann nur das tun, was er will. Sie las Rohanas Gedanken, als habe die Frau sie ausgesprochen. Ich hätte mein Leben gern in einem Turm verbracht. Du hättest es vorgezogen, nichts als eine Freie Amazone zu sein. Und meinst du, das geht allein den Frauen so? Gabriels liebste Beschäftigung war es, Lieder zur Laute zu machen. Und du weißt besser als ich, was Peter will und nicht haben kann und was Montray sich vergebens wünscht…
Bedeutet Laran, die Sehnsüchte anderer so deutlich zu erkennen, daß man keine Zeit mehr für eigene Gedanken und Wünsche findet? Und dann riß sich Jaelle von diesen Wahrnehmungen los. Die Anstrengung machte sie blaß, und ihr wurde ganz kalt. Währenddessen stellte Montray sie liebenswürdig Lady Rohana vor.
Rohana streckte die Hand aus. „Aber Jaelle ist meine Verwandte, Montray, die Tochter einer Cousine, mit der ich wie mit einer Schwester aufgewachsen bin, und natürlich bin ich ihrem Freipartner schon viele Male begegnet. Er war letzten Winter mein Gast” Sie stellte ein paar höfliche Fragen nach Peters Gesundheit und Arbeit.
„Wenigstens brauche ich in dem heraufziehenden Sturm nicht draußen zu sein” Peter sah an Montray vorbei aus dem Fenster. „Ich beneide Monty kein kleines bißchen, daß er bei diesem Unwetter nach Aldaran reiten muß” „Sturm? Ich sehe nichts von einem Sturm”, erklärte Montray
angriffslustig. „Es ist dunkel und trostlos und gar nicht wie Mittsommer oder wie das, was ich auf jeder halbwegs für Menschen geeigneten Welt Mittsommer nennen würde - nichts für ungut, Lady Rohana, aber mögen Sie dieses Wetter wirklich? Ich vermute, Sie haben…”
„Nicht unbedingt”, lächelte Rohana. „Nach einer alten Geschichte gaben die Götter den Menschen einmal die Kontrolle über das Wetter, aber in ihrer Torheit wollten die Sterblichen nur sonnige Tage haben, und die Ernte mißriet, weil es an Regen und Schnee gemangelt hatte. Deshalb nahm ihnen ein gnädiger Gott die Kontrolle wieder weg…”
„Auf den meisten zivilisierten Planeten”, stellte Montray verdrießlich fest, „kontrollieren die Menschen das Wetter tatsächlich. Diese Geschichte klingt in meinen Ohren verdammt vereinfacht. Haben Sie keine Frostschäden, keine Überschwemmungen, haben Sie nicht mehr Schneestürme, als Sie brauchen können, und wäre es nicht ein Segen, wenn hier ein Wetter erzeugt würde, das für die Landwirtschaft und die Menschen das Optimum darstellt?”
Rohana zuckte die Schultern. „Es wäre schwer zu sagen, wem man die Entscheidungen über das Wetter anvertrauen sollte. Aber sicher habt Ihr doch von der

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