Gildenhaus Thendara
Arbeit gehört, die die Leute aus einem der Türme beim letzten Waldbrand leisteten, indem sie es an den richtigen Stellen regnen ließen. Und das ist einer der Gründe, warum ich Euch aufgesucht habe. Ich bin überzeugt, Peter hat Euch erzählt, daß bei Euch eine junge Frau arbeitet, die potentielles Material für einen Turm ist. Jaelle…”
Jaelle fuhr zu ihr herum. Sie fühlte sich in die Falle gelockt und verraten. Wütend sprudelte sie hervor: „Rohana, über das alles hatten wir gesprochen, bevor ich hierherkam. Ich habe kein Laran…”
Rohana sagte sehr leise: „Sieh mir in die Augen und wiederhole das, Jaelle.”
Das bedeutet es also, Laran zu haben? Ich habe es in all den Jahren so erfolgreich unterdrückt; warum kommt es jetzt plötzlich Ober mich? „Es ist mein Leben, und ich habe diesem Erbteil entsagt. Wie kannst du es wagen, Rohana, hierher zu den Terranern zu kommen und mich in die Enge zu treiben?”
„Ich tue es, weil ich keine andere Wahl habe, Jaelle. Ich habe dir auseinandergesetzt, warum es unbedingt notwendig ist, daß du deinen rechtmäßigen Platz unter den Comyn und im Rat einnimmst
und ich sage dir das hier, weil du dich nicht damit herausreden sollst, dein Mann und die Terraner, die, wie ich annehme, einen gewissen Anspruch auf deine Dienste haben, erlaubten dir nicht, deine Pflicht gegenüber deinen Verwandten und den Domänen zu erfüllen”
Jaelle? Ein Sitz im Rat? Sofort begann Peter, darüber nachzudenken, wie er es zu seinem Vorteil ausnutzen könne. Jaelle entging es nicht. Meine Frau gehört dem Comyn-Rat an, und das brauchen wir nicht einmal geheimzuhalten, da Rohana offen hergekommen ist und davon gesprochen hat.
Jaelle war nicht länger fähig, Montrays Gedanken zu lesen. Vielleicht brauchte sie dazu einen Augenblick der Sympathie, der vorbei war. Montray sagte: „Ich weiß nicht viel über den Rat, Lady Rohana, aber eins steht fest. Er ist von jeher gegen unsere Anwesenheit hier in Thendara gewesen…”
„Eure Anwesenheit hier in Thendara ist eine Tatsache, Mr. Montray, und es hat keinen Sinn, sich mit Tatsachen zu streiten. Wir können nur überlegen, wie wir diese Tatsachen für alle Beteiligten weniger traumatisch machen. Ich gebe zu, manch einer im Rat sähe es lieber, wenn Jaelle weder eine Freie Amazone noch die Freipartnerin eines Terraners wäre, aber auch das sind Tatsachen, die akzeptiert und einkalkuliert werden müssen. Vielleicht wollte ich mich hier nur vergewissern, daß Ihr Jaelle nicht daran hindert, ihre Pflicht in dieser Angelegenheit zu tun…”
„Das würden wir uns niemals einfallen lassen”, erwiderte Montray ruhig. „Es geht mich natürlich nichts an, was sie mit ihrem Leben anfängt, aber ich kann Ihnen versichern, falls sie Urlaub braucht, um ihren Platz im Rat einzunehmen…”
„Das ist lächerlich!” ereiferte sich Jaelle. „Warum tust du das, Rohana, und warum ziehst du die Terraner mit hinein?”
„Wie ich schon sagte: Die Terraner sind eine Tatsache, und wenn eine Frau, die normalerweise an unsern Ratssitzungen teilnähme, ihre Pflicht unter dem Vorwand vernachlässigt, ihre Arbeit für die Terraner lasse es nicht zu…”
„Ich habe dem ein für alle Mal entsagt…”
Rohana schnitt ihr mit einer Geste das Wort ab. Dann seufzte sie. Sie sah sehr müde aus. „Du und Magda, ihr habt mit mir darüber gesprochen, daß ihr eine Brücke zwischen den beiden Welten bauen wollt. Der Anfang sollte sein, daß darkovanische Frauen, Entsagende, im terranischen HQ als medizinischtechnische Assistentin
nen ausgebildet und in die Lage versetzt werden, die terranische Medizin, die ausgezeichnet ist, in unserer Stadt einzuführen. Wäre es nicht ein noch besserer Weg für den Bau einer Brücke, wenn du einen Sitz im Rat einnähmst, die du den terranischen Lebensstil gut kennst, weil du auf die andere Seite der Mauer zwischen unseren Völkern geheiratet hast? Natürlich bist du nicht die allererste…” - sie lächelte schwach - „…aber das kannst du nicht wissen”
„Einen Augenblick mal”, fiel Montray ein. „Ein weiterer Terraner… Wir haben keine Unterlagen über die Heirat eines anderen Terraners…” „Andrew Carr”, klärte Rohana ihn auf, „Eure vermißte Person. Er heiratete Lady Callista Lanart, vormals Callista von Arilinn. Das hörte ich von Damon Ridenow, dem Regenten von Alton. Es ist nicht unmöglich, daß Lady Callista eines Tages im Rat sitzt. Und es ist gewiß, daß es irgendwann ein Kind oder Enkel dieses Carr
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