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Gillian Shields - Die Schwestern der Dunkelheit - 02

Gillian Shields - Die Schwestern der Dunkelheit - 02

Titel: Gillian Shields - Die Schwestern der Dunkelheit - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das heilige Feuer
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dass diese Hügel unter unseren Füßen von Tunneln und Höhlen durchzogen sind. In einer davon befindet sich ein Spalt zwischen dieser Welt und den Schatten. Deshalb hat dieses Tal große Wunder gesehen, sowohl gute wie auch schlechte. Und ich bin hier, um einige von ihnen zu sehen und meine Rolle darin so gut wie möglich zu spielen. Ich kenne das Scheitern, und ich kenne den Erfolg, aber der Kampf zwischen dem Licht und der Dunkelheit endet nie. Dies muss euch an Wissen genügen.«
    »Aber was werden Sie jetzt tun?«, fragte Sarah. »Werden Sie hierbleiben?«
    »Für eine Weile auf jeden Fall. Der Hexenzirkel ist zerstreut
und wütend und hat Angst, was ihn gefährlich macht. Ich hoffe, dass mich niemand verdächtigen wird, aber ich kann da nicht sicher sein. Celia Hartle hat mir nie ganz getraut, und sie hat es geschafft, mich in der Nacht, als Laura gestorben ist, mit einem Auftrag kreuz und quer durch die Gegend zu schicken.« Sie machte eine Pause und sah zur Seite, dann fügte sie leise hinzu: »Das war in der Tat ein Versagen. Danach musste ich so tun, als wäre ich die glühendste Unterstützerin der Obersten Mistress. Es war nützlich, als eine Schwester der Dunkelheit zu handeln, sowohl, um die anderen Schülerinnen zu bewachen, als auch aus anderen Gründen.« Dann sah sie uns drei an und lachte herzlich. »Aber ihr braucht keine Wächterin. Wenn ihr einander treu bleibt, werdet ihr stark genug sein für alles, was das Leben noch für euch bereithält.«
    »Und was ist mit der armen Harriet?«, fragte ich besorgt. »Wird es ihr wieder gut gehen?«
    »Harriet wird sich von dem erholen, was sie hier erlebt hat«, antwortete Miss Scratton. »Wenn es das ist, was du meinst. Sie schläft jetzt bei Agnes’ Grab, was ihr – hätte Celia Hartle das nur gewusst – einen gewissen Schutz bietet. Ich werde dafür sorgen, dass sie keinerlei Erinnerung an diese Nacht hat und nichts weiter als eine leichte Erkältung davon bekommt, dass sie draußen gewesen ist. Aber sie war von einem Geist besessen, der stärker war als ihrer, und das zu heilen braucht länger. Wir müssen uns darum kümmern.« Sie sah auf Mrs. Hartles Leiche herunter und bedeckte sie mit ihrem Mantel, dann stieß sie einen hohen, klaren Ruf aus. Einen Augenblick später kam ihr herrliches weißes Pferd aus der Düsternis herbeigaloppiert
und blieb neben ihr stehen, schüttelte unruhig den Kopf und scharrte über den Boden. Miss Scratton bückte sich und hob Mrs. Hartles Leiche mit überraschender Kraft hoch, legte sie dann sanft über den Pferderücken. »Wir müssen uns auch um diese Angelegenheit kümmern. Aber nicht du, Evie.«
    »Wieso nicht ich? Ich möchte auch helfen.«
    »Der neue Tag bricht an. Dies ist dein Tag – der Tag für dich und Sebastian. Geh zu ihm, Evie. Nutze deinen Tag gut. Und wenn du heute Abend gegen Sonnenuntergang zufällig nach Fairfax Hall kommen solltest, werden deine Schwestern dich dort empfangen.«
    Ich küsste Helen und Sarah, dann ging ich den Hügel hinauf zu der Stelle, wo ein Junge mit dunklen Haaren und blauen Augen auf mich wartete.
    Sebastian James Fairfax. Meine erste, meine einzige Liebe.

Achtundvierzig

    D ies ist der Tag. Dies ist das Jetzt.
    Es ist der perfekte Morgen. Der Sturm ist vorübergezogen, und alles beginnt wieder von vorn. Obwohl es noch nicht März ist, ist die Luft sanft, der Himmel trägt ein weiches, liebliches Blau, und die Erde fühlt sich in der Sonne warm an. Die vom Regen nassen Knospen der Schneeglöckchen und Krokusse, die unter den Bäumen stehen, heben wieder die Köpfe, entschlossen weiterzuleben.
    Sebastian lächelt und schließt mich in seine Arme.
    »Du hast mir einen Tag gegeben. Also möchte ich dir diesen Tag zurückgeben. Einen perfekten Tag, der ewig dauern wird. Und dann werde ich dein letztes Geschenk annehmen.«
    Es ist ein Tag, an dem alle Dinge zusammenpassen und einen Sinn ergeben. Ein Tag wie ein Schatz, wie ein kostbarer Edelstein. Ein Tag, auf den ich zurückblicken kann: als Sebastian und ich zusammen waren, als wir glücklich und gesegnet waren. Mein Herz ist voller Dankbarkeit für Agnes, für Sarah und Helen, die mir geholfen haben, dies möglich zu machen.
    Ich liebe … ich werde geliebt … nur diesen einen Tag lang.

    Wir gehen und gehen über die hohen Hügel. Die Sonne scheint, und die Erde dreht sich unter unseren Füßen, und das Leben fließt in einem endlosen Strom um uns herum. Alles, was wir haben, ist hier und jetzt, und es ist genug. Jede

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