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Girl Parts – Auf Liebe programmiert

Girl Parts – Auf Liebe programmiert

Titel: Girl Parts – Auf Liebe programmiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John M. Cusick
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ignorierte es. Vor jedem anderen nackt zu stehen, war beschämend. Aber nicht vor ihm.
    »Was denkst du?«
    David starrte mit offenem Mund. Er kniff die Augen zusammen, schüttelte dann den Kopf.
    Rose blinzelte. »Was ist los?«
    Er beugte sich zur Seite und machte die Nachttischlampe an. In der plötzlichen Helligkeit hielt sich Rose die Hände vor den Körper.
    »Lass mich sehen«, sagte er drängend.
    Sie bewegte die Hände. David starrte, und sein Blick verfinsterte sich.
    »Meinst du das ernst ?«
    »W-was?«
    »Wieso hast du mir davon nichts gesagt?« Er stand auf und marschierte durch den Raum. »Und das in all der Zeit!« Er war empört, warf wilde Blicke. »Ich meine, verdammt noch mal, Rose!«
    Sie sank auf dem Bett in sich zusammen. »Ich verstehe nicht.«
    »Was sollte dann das Ganze? Dieses ganze affektierte Getue! Dieses ganze Getue von wegen ›wir zwei‹! Ist das ein idiotischer Witz?«
    »Ich verstehe wirklich nicht, was du meinst.« Sie war den Tränen nahe. »Bitte sag es mir doch.«
    »Reden wir vielleicht davon, dass man nicht bekommen hat, was man wollte!« Er stürmte zur Tür.
    Rose griff hastig nach ihrem Kleid und hielt es vor sich.
    »Was stimmt denn nicht mit mir?«
    Er wirbelte zu ihr herum. »Als ob du das nicht wüsstest.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Du bist unvollständig, Rose. Du bist eine Barbie.«
    »Ich …«
    Er riss die Tür auf und warf einen letzten wütenden Blick über die Schulter.
    »Was für eine Zeitverschwendung«, sagte er und verschwand.
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

9. Transistoren
    Die nächsten paar Tage waren ein einziger Nebel.
    »Es geht nicht um Sex, David. Es geht darum, etwas Wirkliches zu erreichen«, sagte Dr. Roger.
    »Sex ist etwas Wirkliches.«
    »Du bist zu jung«, sagte sein Vater. »Wir hatten nicht die Absicht, dir eine aufblasbare Gummipuppe zu kaufen.«
    »Haben Sie nicht bei sich selbst wahrgenommen, wie Sie eine emotionale Bindung entwickelten?«
    »Nein.«
    Seine Freunde zeigten mehr Anteilnahme.
    »Ich kann mir vorstellen, wie die Schlampe dich gelinkt hat«, sagte Artie.
    »Soll sie doch nach New Hampshire zurückgehen oder wohin auch immer«, sagte Clay.
    »Ich halte mich wieder an Blondinen«, sagte David und trank sein letztes Bier aus.
    »Das ist doch wieder unser alter Sun God.« Clay schlug ihm auf die Schulter. »Freut mich, dass wir dich wiederhaben.«
    Er selbst freute sich, wieder mit den anderen zusammen zu sein. Er hätte sich noch mehr gefreut, wenn endlich jemand gekommen wäre und Roses Kram abgeholt hätte.
    »Sie haben keine Vorstellung, wohin sie gegangen sein könnte?«, fragte der Vertreter von Sakora.
    »Nicht die leiseste Ahnung«, sagte David. Der Vertreter stand da in seinem Anzug, musterte David aus kleinen grauen Augen und wartete auf mehr. Als David nicht aufsah, wandte er sich schließlich ab und ging.
    Nur nachts ging es David schlecht. Er wachte auf, dachte an sie und schaltete alle Lichter ein. Er stellte den Computer an, die Stereoanlage, alles. Er grübelte, wo sie sein könnte, lag grübelnd da, bis die Sonne aufging und der Himmel sich dunkelrot färbte.
    Er ließ die Jalousien herunter. Er wollte diese Farbe nie wieder sehen.
    Sprühregen rieselte auf das Metallgehäuse des Generators. Thaddeus lag mit dem Rücken im Dreck, die Taschenlampe zwischen den Zähnen, und schaute zu den durchgeschmorten Transistoren hoch. Irgendwo im Wald krächzte eine Krähe.
    »Hoffnungsloser Fall?«, fragte Charlie.
    »Die Gute ist gründlich im Eimer.« Thaddeus zog seine übliche Nummer als robuster Mechaniker ab. »Der Blitz hat ihre Innereien gegart wie ’nen Schweinebraten auf dem Gartengrill.«
    Beim Gedanken an gegrilltes Schweinefleisch zog sich Charlies Magen zusammen. Da sie die ganze Nacht und den ganzen Vormittag keinen Strom gehabt hatten, gab es bei ihnen außer kaltem Müsli nichts zu essen. Er hätte alles gegeben für ein paar Chicken Wings aus der Mikrowelle.
    »Kannst du das reparieren?«
    Thaddeus schob die Taschenlampe in seine Brusttasche. »Wir müssen heute Nachmittag in die Stadt und neue Transistoren besorgen.«
    Sie gingen zurück ins dunkle Haus. Halb beendete Brettspiele und unvollständige Puzzles lagen auf dem Teppich und dem abgewetzten Couchtisch verstreut. Mehrere Bücher mit Eselsohren und kaputtem Buchrücken spreizten sich auf dem fadenscheinigen Sofa. Thaddeus ließ sich in seinen Sessel fallen, sprang gleich wieder auf und rieb sich

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