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GK0038 - Die Tochter der Hölle

GK0038 - Die Tochter der Hölle

Titel: GK0038 - Die Tochter der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einige Blutstropfen genau in den halbgeöffneten Mund des Totenschädels fielen.
    ***
    Der Mond hing als bleiche Scheibe am Himmel und versuchte vergeblich, die Dunkelheit zu durchdringen.
    Es war eine kühle Nacht. Bodennebel kroch schlangengleich zwischen Büschen und Sträuchern umher und legte sich wie Watte auf knorrige Äste und Zweige.
    Eine schwarzgekleidete Gestalt schlich durch den verwilderten Park, der die Abtei umgab. Die Gestalt kannte sich aus. Zielstrebig umging sie natürliche Hindernisse und gelangte schließlich auf den Weg, der zum Grab der Gräfin führte.
    Die Gestalt blieb stehen, als sie den offenen Einstieg sah. Ein lautloses Lachen schüttelte ihren Körper.
    Es war erreicht! Endlich! Bald würde die Gräfin wiederkommen und ihren blutigen Terror fortsetzen, so wie sie es vor über 200 Jahren versprochen hatte.
    Die Gestalt bückte sich und packte den Stein. Mit übermenschlicher Anstrengung schob sie ihn wieder in die alte Lage.
    Den Grabschändern war der Rückweg abgeschnitten.
    ***
    »Ich bin froh, daß wir hier wegkommen, Jim. Es ist doch unheimlich«, sagte Laura leise.
    Jim Cody grinste. »Du hast es nicht anders gewollt.«
    Auch seine Forschheit war nur gespielt. Aber was tut man nicht alles, um einem jungen Mädchen zu imponieren?
    »Da ist schon die Treppe.«
    Jim deutete mit der freien Hand nach vom. »Gleich haben wir es geschafft.«
    Laura ging an dem jungen Reporter vorbei und nahm die ersten Stufen.
    Plötzlich schrie sie auf. »Jim! Der Stein! Wir können nicht mehr raus! Die Öffnung ist zu.«
    »Red keinen Quatsch!«
    Jim Cody leuchtete nach oben.
    Tatsächlich! Laura hatte recht. Der Stein war wieder in seine alte Lage geschoben worden.
    Laura wandte Jim Cody ihr bleiches Gesicht zu. »Wer hat das getan?« flüsterte sie.
    »Ich weiß es nicht«, gab Jim mit belegter Stimme zurück.
    »Jetzt kommen wir nie mehr hier raus«, rief Laura.
    »Nun verlier nicht die Nerven, Mädchen«, beruhigte sie der Reporter. »Laß mich mal vorbei. Vielleicht kann ich den verdammten Stein hochstemmen.«
    Jim nahm die Stufen und drückte sich oben mit beiden Schultern gegen den Stein.
    Vergebens. Er bewegte sich keinen Millimeter.
    »Jetzt müssen wir für immer hierbleiben, Jim, nicht wahr?« fragte Laura mit flatternder Stimme.
    »Unsinn!« keuchte Jim, der vor Anstrengung schweißnaß war. »Es gibt bestimmt noch einen anderen Ausgang.«
    »Aber wo?«
    »Den müssen wir eben finden.«
    »Sollen wir es nicht doch lieber noch mal versuchen? Warte, ich helfe dir.«
    Gemeinsam drückten sich Laura und Jim jetzt gegen den Stein.
    Sie schafften es nicht.
    Laura begann zu weinen. »Hätte ich doch nur nicht mitgemacht«, schluchzte sie.
    Jim gab keine Antwort. Er überlegte fieberhaft, wie sie aus diesem Labyrinth entkommen konnten.
    Plötzlich hörten sie ein Geräusch. Es klang wie das Knarren einer Tür.
    »Jim, was ist das?«
    »Weiß ich auch nicht.«
    Laura klammerte sich ängstlich an ihren Begleiter.
    »Ich geh’ nach unten«, sagte Jim.
    »Nein, Jim. Bitte nicht. Laß mich nicht auf der Treppe allein!«
    »Gut, dann komm mit.«
    Die beiden jungen Leute schlichen wieder die Stufen hinunter.
    Schlurfende Schritte drangen an ihre Ohren. Sie kamen von der Grabkammer der Gräfin her. Jim hielt die Taschenlampe gesenkt. Er wagte nicht, sie zu heben und in den Gang zu leuchten. Die Angst lähmte seine Bewegungen.
    Die Schritte wurden lauter. Gleichzeitig klang noch ein gräßliches Stöhnen auf.
    Lauras Fingernägel bohrten sich in Jims Arm. Er spürte es nicht.
    Das unheimliche Stöhnen wurde lauter, drang fast schmerzhaft in die Ohren der beiden jungen Menschen.
    Da hielt es Jim Cody nicht mehr länger aus.
    Er riß die Lampe hoch.
    Der Strahl schnitt durch die Finsternis und traf eine grauenhafte Gestalt. Es war die Gräfin Barthony!
    ***
    »Sie sind wirklich ein Glückspilz, Sir«, sagte der pausbäckige Bürgermeister der kleinen Ortschaft Longford.
    Lord Cheldham lächelte verbindlich. »Wie meinen Sie das?«
    »Sie besitzen ein Schloß, eine schöne Frau und viel Geld«, erwiderte der Bürgermeister.
    Lord Cheldham zog die buschigen weißgrauen Augenbrauen zusammen.
    »Was wollen Sie, Herr Bürgermeister?«
    »Sehen Sie, Sir. Longford ist ein kleiner Ort. Die Bürger sind meistens Bauern oder arbeiten im Bergwerk. Es ist klar, daß bei ihrem Einkommen die Gemeindekasse nicht gerade mit Steuern gesegnet wird. Folglich…«
    »Sie wollen also Geld«, schnitt Lord Cheldham dem

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