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GK0038 - Die Tochter der Hölle

GK0038 - Die Tochter der Hölle

Titel: GK0038 - Die Tochter der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versperrt hatte. Und er war es auch, der den Stein wieder hochgezogen hatte. Zu früh. Der Mann war ihm entkommen. Aber vielleicht brauchte die Gräfin gar keinen Mann? Schon früher hatte sie nur junge Mädchen genommen. Trotzdem hätte er den Mann töten sollen. Und jetzt war es zu spät.
    Der Schwarzgekleidete wandte sich ab. Wenn jemand von seinem Fehler erfuhr, war er reif. Deshalb mußte er diese Nachlässigkeit sofort wieder wettmachen.
    Der Zeuge mußte von der Bildfläche verschwinden!
    Erst dann würde die Gräfin ihr grausames Werk in Ruhe vollenden können.
    Der Schwarzgekleidete ging in Richtung Schloß. Er betrat Cheldham Castle durch eine Hintertür.
    Der Mann ging sofort auf sein Zimmer und legte sich ins Bett. Einschlafen konnte er nicht. Zu viele Gedanken kreisten in seinem Gehirn.
    Und die meisten davon beschäftigten sich mit dem Mord.
    ***
    »Name?« knurrte der Konstabler.
    »Jim Cody.«
    »Geburtsort?«
    Jim gab mit monotoner Stimme seine Personalien an, die der Beamte auf einer museumsreifen Schreibmaschine herunterklapperte.
    Noch in der Nacht war der Dorfarzt gekommen, hatte Jims Verletzungen untersucht, sie anschließend mit einer übelriechenden Salbe eingepinselt und einige Pflaster darübergeklebt. Nach dieser Behandlung war Jim in einen fast totenähnlichen Schlaf gefallen. Und dies in der Ausnüchterungszelle des Dorfes.
    Mittlerweile war es schon neun Uhr am anderen Morgen. Es dauerte noch eine weitere halbe Stunde, bis der Konstabler mit seinem Protokoll fertig war.
    Als Jim unterschrieben hatte und der Konstabler den Bogen abheftete, sagte der Beamte: »Wenn Sie uns einen Bären aufgebunden haben, Cody, geht es Ihnen schlecht. Ich persönlich werde mich mit Lord Cheldham in Verbindung setzen und mit ihm über Ihre obskuren Angaben reden.«
    »Das bleibt Ihnen überlassen«, erwiderte Jim Cody trocken.
    »Werden Sie nur nicht frech, sonst lasse ich Sie hier brummen.«
    »Dazu haben Sie gar kein Recht«, begehrte Jim auf, doch als er den wütenden Ausdruck in den Augen des Konstablers sah, winkte er ab und hielt den Mund.
    Statt dessen knurrte der Konstabler: »Sie können jetzt gehen, Cody.«
    Jim stand ächzend auf und verließ ohne einen Gruß die Gendarmerie.
    Aus zusammengekniffenen Augen blickte er in die Spätsommersonne.
    Longford war ein kleiner Ort mit ungefähr 3000 Einwohnern. Das Dorf lag in Mittelengland und war in Touristenkreisen einigermaßen bekannt, da die Wälder in der näheren Umgebung des Ortes sich sehr gut zur Erholung eigneten. Viele Einwohner hatten die Zeichen der Zeit erkannt und sich auf den Fremdenverkehr eingestellt. Die meisten jedoch arbeiteten nach wie vor in einem in der Nähe liegenden Bergwerk oder in der Fabrik. Diese Menschen wohnten in einer typischen englischen Arbeitersiedlung am Rande der Stadt.
    Bekannt war Longford aber auch noch durch das Schloß geworden. Zweimal in der Woche waren Besichtigungen vorgesehen, und Lord Cheldham persönlich führte die Besucher durch die mit wertvollen Gegenständen eingerichteten Schloßräume.
    Jim Cody hatte seinen Wagen, einen kleinen Fiat, vor dem großen Schloßpark geparkt. Da es in Longford so gut wie unmöglich war, ein Taxi aufzutreiben – die fuhren meistens erst ab mittags –, machte sich Jim zu Fuß auf den Weg.
    Auf der mit kleinen Geschäften flankierten Hauptstraße traf er den Bürgermeister.
    Broomfield stutzte einen Moment, erkannte Jim Cody dann und vertrat ihm den Weg.
    »Ah, mein Lebensretter«, meinte Jim sarkastisch.
    Das runde Gesicht des Bürgermeisters verzog sich. »Sie sollten etwas höflicher sein, junger Mann.«
    »Was wollen Sie?« fragte Jim direkt.
    Der Bürgermeister lächelte hinterhältig. »Ich möchte, daß Sie von hier verschwinden und sich auch nicht mehr wieder hier blicken lassen. Leute wie Sie stören unser Image.«
    »Soll ich jetzt lachen?« fragte Jim spöttisch. »Ihren Ratschlag in allen Ehren, Bürgermeister, aber ich bin Reporter. Zwar kein bekannter, doch das kann noch werden. Und was ich erlebt habe, dafür werden sich auch noch andere Leute interessieren, verlassen Sie sich darauf, Broomfield.«
    Der Bürgermeister biß sich auf die Lippen. »Das ist doch alles Unsinn, Mr. Cody. Sie spinnen sich da was zurecht.«
    »Spinnen, sagen Sie, Broomfield? Ich bin mit einer Bekannten nach Longford gefahren, Herr Bürgermeister.« Jims Stimme klang ätzend wie Säure.
    »Und diese Bekannte ist jetzt wahrscheinlich tot. Da sagen Sie noch, ich spinne. Ich weiß

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