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GK0049 - Dämonos

GK0049 - Dämonos

Titel: GK0049 - Dämonos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schläfenadern sprengten fast die Stirn. Der Mund stand halb offen. Ächzende, kehlige Laute drangen daraus hervor.
    Und John Sinclair sah seine Chance.
    Dadurch, daß der Dolch des Chinesen gekrümmt war und der Kerl seinen Oberkörper weit vorgebeugt hatte, bekam John ein wenig Bewegungsfreiheit.
    Er hob blitzschnell seinen Kopf und stieß mit aller Macht seine Stirn gegen die Nase des Chinesen.
    Es war wirklich das allerletzte Mittel.
    Der Chinese heulte auf. Tränen schossen ihm aus den Augen. Er ließ John Sinclair los.
    John fegte als erstes die Hand mit der Waffe zur Seite. Dann rollte er sich unter dem Chinesen weg, wollte auf die Beine springen, doch es ging nicht. Der mörderische Kampf hatte zu viel Kraft gekostet.
    Johns Lungen pfiffen wie Blasebälge. Auf allen vieren kroch er zu dem Schreibtisch und zog sich an der Kante hoch. Er spürte, wie er am ganzen Körper zitterte.
    Der Chinese gab plötzlich Fersengeld. Er warf sich auf der Stelle herum und rannte nach draußen.
    John wollte die Verfolgung aufnehmen, doch seine Beine knickten ihm weg. Er konnte sich gerade noch an dem Schreibtisch festhalten.
    Der zweite Chinese lag noch immer am Boden. Er hielt sich mit beiden Händen die zerschmetterte Kniescheibe und atmete gepreßt.
    John Sinclair brauchte einige Minuten, bis er wieder fit war. Dann ging er auf den Chinesen zu.
    Haßerfüllt starrte dieser zu dem Inspektor hoch.
    John verzog das Gesicht. Dann zeigte er auf die verletzte Kniescheibe des Mannes.
    »Du bist selbst schuld. Es hätte gar nicht soweit kommen brauchen.«
    Der Chinese schwieg.
    »Laß mal sehen«, sagte John und bückte sich.
    Ein Fluch wurde ihm entgegengeschleudert. Der Verletzte rollte sich zur Seite und hielt plötzlich wieder seinen Krummdolch in der Hand.
    Ehe John Sinclair reagieren konnte, hatte der Mann schon zugestoßen.
    Er hatte sich das eigene Messer tief in die Bauchdecke gestoßen.
    John sprang zurück. Er wußte, daß er diesem Mann nicht mehr helfen konnte. Denn der war dabei, Harakiri zu begehen.
    Eine für einen Europäer gräßliche Todesart. Sie kam eigentlich nur bei den Japanern vor, doch dieser Chinese hatte die Tradition übernommen.
    John Sinclair wandte sich ab. Er trat ins Nebenzimmer. Bis hierher hörte er noch das gepreßte Atmen des Chinesen. Nach einigen Minuten war es still. John ging wieder zurück.
    Der Chinese lebte nicht mehr. Noch im Tod hielten seine Hände den Dolchgriff umklammert.
    John schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen. Als er sie anzünden wollte, sah er, wie seine Finger zitterten.
    Im gleichen Augenblick flammte wieder das Licht auf.
    John wirbelte herum und sah genau in das schreckensstarre Gesicht einer Frau…
    ***
    »Aaaaahhh!«
    Der Schrei gellte durch das Zimmer und brach so plötzlich ab, wie er aufgeklungen war.
    Die linke Hand der Frau lag noch immer auf dem Lichtschalter, während sich die rechte in den Stoff des Pullovers gekrallt hatte.
    John war mit drei Schritten bei ihr. »Kommen Sie mit in den Nebenraum!« Er faßte die Unbekannte an den Schultern.
    »Nein«, brüllte sie plötzlich. »Sie Mörder! Mörder!«
    Sie trommelte wild mit ihren Fäusten gegen Johns Brust.
    Der Inspektor sah nur eine Möglichkeit. Eine schallende Ohrfeige klatschte in das Gesicht der Tobenden.
    Die Frau war sofort ruhig.
    Aus übergroßen Augen starrte sie John an.
    Der Inspektor schob sie ins Nebenzimmer. Dann schloß er die Tür.
    »Hier, nehmen Sie«, sagte John und hielt der Unbekannten seine Zigarettenschachtel hin.
    Sie griff zögernd nach einem Stäbchen.
    John gab ihr Feuer und kam nun endlich auch dazu, sich seinen Glimmstengel anzuzünden.
    Die Frau rauchte einige hastige Züge.
    »Wer sind Sie?« fragte sie mit bebender Stimme.
    »Das gleiche werde ich Sie fragen. Aber damit Sie beruhigt sind: ich bin Inspektor Sinclair von Scotland Yard.« Er zückte seinen Ausweis.
    »Polizei?« hauchte die Frau.
    »Ja. Darf ich nun Ihren Namen erfahren? Und den Grund, weshalb Sie in dieses Büro gekommen sind?«
    Die Unbekannte schluckte. »Ich – ich heiße Samantha Croydon. Ich bin Mr. Santers Sekretärin. Ich wollte nachsehen, ob er heute wieder ins Büro gekommen ist. Er war fast drei Tage nicht da.«
    John sah Samantha an. Sie war für eine Frau ziemlich groß, hatte eine leicht gebogene Nase, einen etwas zu schmalen Mund und hohe Wangenknochen. Die Haare trug sie halb lang und wohlfrisiert.
    Sie war keine schöne Frau, aber ein interessanter Typ. John schätzte sie auf

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