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GK0049 - Dämonos

GK0049 - Dämonos

Titel: GK0049 - Dämonos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war durch diesen Fehlschlag etwas irritiert. Blitzschnell packte John das Handgelenk seines Gegners, drehte den Arm herum und knallte ihn gegen einen der Gitterstäbe. Dämonos heulte auf.
    John hielt eisern fest.
    »Gib auf!« keuchte er.
    »Niemals!« gurgelte Dämonos erstickt und kämpfte verzweifelt gegen den Griff an.
    Der Inspektor ließ ihm keine Chance. Noch weiter drehte er den Arm herum. Wenn Dämonos jetzt nicht losließ, war sein Arm bald hin.
    Und er ließ los.
    Der Dolch versank in den Fluten.
    Augenblicklich löste John den Griff. Sofort wurde Dämonos wieder von der Strömung gegen das Gitter gepreßt.
    John packte die Schultern seines Gegners und drehte Dämonos so, daß er direkt vor ihm stand. Dann schlug John zu.
    Er legte alle Kraft in den Hieb, der Dämonos trotz der Strömung zurückschleuderte und in der Brühe versinken ließ.
    Doch schon preßte das Wasser Dämonos wieder gegen das Gitter.
    Mit beiden Händen zog John den Kerl hoch. Dicht vor sich sah er die teuflische Fratze.
    Noch einmal schlug John Sinclair zu.
    Wieder versank Dämonos in dem reißenden Wasser. Und als er diesmal gegen das Gitter geschwemmt wurde, war es vorbei – so glaubte John.
    Doch er hatte die Zähigkeit dieses Mannes unterschätzt. Dämonos mußte, als er beim zweitenmal unter Wasser gedrückt worden war, den Dolch zwischen die Finger bekommen haben.
    Der Inspektor sah nur noch eine blitzschnelle Bewegung, und dann stieß sich Dämonos den Stahl in den Bauch.
    Kein Schrei drang über seine Lippen, nur die Augen quollen unnatürlich weit aus den Höhlen.
    Dämonos, der Diener einer grausamen Göttin aus uralter Zeit, starb in den schmutzigen Fluten eines Unterwasserkanals.
    Zwei, drei Minuten stand John Sinclair mit dem Rücken an das Gitter gepreßt und atmete mit offenem Mund. Es gelang ihm nur schwer, die aufkeimende Übelkeit zu unterdrücken.
    Ein letztes Mal sammelte John all seine Kräfte, zog sich aus dem Kanal und blieb auf dem schmalen Sims völlig erschöpft liegen.
    So fanden ihn die Polizisten.
    ***
    Eine viertel Flasche Whisky im Magen und in eine Decke gehüllt, saß John Sinclair in dem Streifenwagen, der auf dem Fabrikgelände stand.
    Über London war schon die Sonne aufgegangen und verzauberte mit ihren ersten Strahlen die triste Umgebung.
    Von einem der Bobbys hatte John auch eine Schachtel Zigaretten und ein Päckchen Zündhölzer bekommen.
    Die Zigarette schmeckte sogar. Ein Zeichen, daß es ihm wieder besser ging.
    John blickte nach draußen, wo die gefangenen Chinesen im Sammeltransporter weggeschafft wurden. Er wunderte sich, daß ihm keiner in die Quere gelaufen war. Hinterher stellte sich jedoch heraus, daß sie alle einen anderen Fluchtweg gewählt hatten als Dämonos.
    Plötzlich sah John einen alten Bekannten.
    Bill Conolly, seinen besten Freund und Kampfgefährten in manch heißer Schlacht. Bill war jedoch nicht allein. Samantha Croydon war bei ihm. Sie steckte in einem alten Trainingsanzug und hatte sich, genau wie John, eine Decke über die Schultern geworfen. Samantha zeigte gerade auf den Streifenwagen, in dem John saß.
    Wenig später öffnete Bill die Tür und kletterte zu ihm.
    »Das verzeihe ich dir nie«, begrüßte er John. »Hast einen Bombenfall und sagst mir nicht Bescheid.«
    »Wie kommst du überhaupt hierher?« wunderte sich der Inspektor.
    Bill grinste spitzbübisch. »Ich habe den Polizeifunk abgehört. Den Rest konnte ich mir zusammenreimen.«
    Plötzlich drängte sich Samantha Croydon vor. Sie schlüpfte ebenfalls in den Streifenwagen und setzte sich neben John.
    Und dann mußte der Inspektor erzählen. So bekam Bill Conolly eine brandheiße Story.
    Samantha Croydon hatte die ganze Zeit geschwiegen. Doch zum Schluß fragte sie: »Wird die Göttin wiederkommen, Inspektor?«
    John blickte die Frau ernst an. »Ich hoffe nicht, Miss Croydon. Aber man kann nie wissen…«
    ENDE

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