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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefallen. Er war nicht aus dem Urlaub zurückgeholt worden, wie es schon mal passiert war. So hatte er die vierzehn Tage ungestört genießen können. Und das zu Recht. Der Fall mit den Unsichtbaren hatte ihm auch allerlei abverlangt.
    John Sinclair war das As beim Yard. Normale Kriminalfälle gingen ihn nichts an. Sein Einsatz kam immer dann, wenn übernatürliche Kräfte mit im Spiel waren. Und damit hatte der Inspektor verdammt oft zu tun. Manchmal war es nur haarscharf an seinem eigenen Leben vorbeigegangen. John dachte ab und zu daran, daß seine Glückssträhne irgendwann mal ein Ende haben würde – und dann…
    John Sinclair war knapp über dreißig, ziemlich groß, hatte blondes Haar und stahlblaue Augen. Er war überzeugter Junggeselle und hatte praktisch nur ein Hobby: seinen Beruf.
    Momentan lag John Sinclair im Bett und schlief den Schlaf des Gerechten. Der Rückflug war kein Vergnügen gewesen, und auch der regnerische Empfang in London hatte nicht gerade dazu beigetragen, seine Kondition zu verbessern.
    John hatte sich vom Flughafen direkt zu seiner Wohnung bringen lassen, in einem Restaurant noch eine Kleinigkeit gegessen und war dann gegen einundzwanzig Uhr in die Falle gehüpft.
    Als das Telefon schrillte, hatte er das Gefühl, erst wenige Minuten geschlafen zu haben.
    Zuerst wollte John gar nicht drangehen, doch schließlich siegte sein Pflichtgefühl.
    Nach dreimaligem Tasten fand er den Hörer.
    »Bin nicht zu Hause. Ich habe noch Urlaub«, sagte er zur Begrüßung.
    »Machen Sie keinen Wind, Inspektor. Die Sache ist ernst. Verdammt ernst.«
    John stöhnte auf. Superintendant Powell war der Anrufer. Er hätte es sich auch denken können. Wann ließ ihn sein direkter Vorgesetzter schon mal in Ruhe.
    »Ich höre, großer Meister«, sagte John und schwang sich schon halb aus dem Bett.
    »Folgende Sachlage, Inspektor. Ich erhielt soeben einen Anruf unserer Bereitschaftsabteilung. Ein gewisser Sir Humphry Cunningham hat sich dort gemeldet. Ich hoffe, der Name ist Ihnen ein Begriff, Inspektor.«
    »Aber sicher doch.«
    Der Stahlknacker, dachte John.
    »Sir Humphry Cunningham hatte heute abend eine Gesellschaft gegeben.«
    »Gestern abend«, sagte John und warf einen Blick auf die Uhr.
    »Wie meinen Sie? Ach so, sicher, gestern abend. Aber unterbrechen Sie mich nicht immer, Inspektor. Also hören Sie zu. Während dieser Party hat sich einer der Gäste in ein Skelett verwandelt.«
    »Der wird sich einen Scherz erlaubt haben«, meinte John.
    »Nein. Wir haben Zeugen.«
    John fuhr sich mit der Hand durch sein kurzgeschnittenes Haar. »Und was soll ich dabei tun?«
    Ein Schnaufen, das an das Atmen eines Walrosses erinnerte, drang durch die Leitung.
    »Was Sie da sollen, Inspektor? Sich um den Fall kümmern, zum Teufel. Es sind prominente Leute mit hineingezogen worden. Der Fall kann ungeahnte Kreise ziehen. Machen Sie sich…«
    »Kommen Sie auch hin?« unterbrach John den Superintendenten.
    »Nein.«
    »Dann wünsche ich Ihnen eine angenehme Nachtruhe, Sir. Wenn Sie mir jetzt die Adresse geben würden?«
    John bekam sie Zehn Minuten später war er schon wieder angezogen, fuhr in die Tiefgarage und holte seinen Bentley aus der Box.
    Die Nacht war kalt und feucht. Der Asphalt glänzte regennaß. John schaltete die Heizung und das Gebläse ein. Er ärgerte sich, daß er den Mantel zu Hause gelassen hatte.
    John fuhr zügig und hatte bald die stille Seitenstraße im Vorort Kensington erreicht. Als der Bentley auf das Grundstück bog, mußte er einem Krankenwagen ausweichen, der ebenfalls durch die Ausfahrt wollte.
    Der Inspektor fuhr bis vor das Portal und parkte dort, wo schon zwei Wagen standen. An den Antennen erkannte John Polizeifahrzeuge.
    Die große Eingangstür war nicht verschlossen. John betrat eine elegant eingerichtete Diele und sah durch eine offenstehende Flügeltür in den Saal, in dem die Menschen in Gruppen zusammenstanden und erregt diskutierten.
    John erkannte seine Kollegen schon auf den ersten Blick. Sie trugen als einzige normale Straßenanzüge und sahen ansonsten ziemlich sauer aus. Und daß Inspektor Bulmer die Untersuchung leitete, schmeckte John auch nicht. Er hatte genug über Bulmer gehört.
    John hatte gerade einige Schritte getan, als man ihn entdeckte. »Sie müssen Inspektor Sinclair sein«, rief ein weißhaariger Mann und kam schnell auf John zu.
    »In Lebensgröße«, erwiderte der Inspektor und grinste.
    Der Weißhaarige war so nervös, daß er sogar vergaß, sich

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