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GK0080 - Das Höllenheer

GK0080 - Das Höllenheer

Titel: GK0080 - Das Höllenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Mönche hörten sie nicht mehr. Dafür drang ein anderes Geräusch an ihre Ohren. Schreien und Wehklagen. John Sinclair lief eine Gänsehaut über den Rücken. Er machte sich auf das Schlimmste gefaßt. Doch seine bösesten Ahnungen wurden noch übertroffen, Sie erreichten eine unterirdische Felshalle, die zur Hälfte durch ein Eisengitter getrennt war. Und hinter den Gittern wohnte das Grauen. Gräßliche Gestalten tanzten auf dem nackten Steinboden. Sie waren ehemals Menschen gewesen, doch hatten sie nichts Menschliches mehr an sich. Sie waren zu Opfern der Dämonen geworden. Einige der bedauernswerten Geschöpfe kamen auf das Gitter zugerannt und klammerten ihre Fäuste um die Stäbe. Ihre Körper waren verändert. John sah nur noch klumpenähnliche Gebilde, in denen die Beine fast ganz verschwanden. Dafür waren die Arme überlang geworden, und die Köpfe hatten die Größe von dicken Melonen. Mund und Nase waren verschwunden, nur noch die Augen glotzten starr und ohne Leben auf die drei Männer. Andere wieder besaßen in ihrem Gesicht nur noch einen Mund, der die gräßlichen, verzweifelten Schreie ausstieß. Wieder andere lagen apathisch auf dem Boden. Sie hatten aufgequollene Bäuche, die sich hoben und senkten. Der Lama beobachtete den Inspektor.
    »Es sind immer noch Menschen«, sagte er. »Und wir müssen alles versuchen, sie zu retten.«
    John nickte stumm. In seiner Kehle hatte sieh ein Kloß gebildet. Das Grauen strich mit unsichtbarer Hand über seinen Rücken.
    »Wie existieren diese Geschöpfe?« fragte er. »Nehmen sie Nahrung zu sich?«
    »Nein.« Der Lama schüttelte den Kopf. »Sie leben einfach. Ohne Speisen und ohne Trank. Sie sind zu Geschöpfen der Dämonenwelt geworden und damit anderen Gesetzen unterworfen.«
    Mandra Korab griff unter den Mantel. Als seine Hände wieder zum Vorschein kamen, umspannten sie die Kugel. Die Augen des Mönches leuchteten auf, als sie das magische Kristall sahen. Er murmelte einige Worte. Plötzlich wurden die Gestalten in dem Käfig ruhig. Sie kamen an das Gitter, auch die, die auf dem Boden gelegen hatten. Irgend etwas hatte sie aufgeschreckt. War es der Bann der Kugel? Noch lag sie ruhig und sicher in Mandra Korabs Hand. Dann begann der Inder zu sprechen. Mit leiser, aber dennoch deutlicher Stimme. Uralte Beschwörungsformeln drangen über seine Lippen. Überlieferungen aus Zeiten, als die Erde noch von den Dämonenwesen bewohnt waren.
    John Sinclair, der gebannt dem Schauspiel zusah, wußte nicht, wohin er zuerst schauen sollte. Er sah plötzlich die Veränderung der Kugel, sah das Farbenspiel und erkannte, daß eine bläulich flirrende Aura den Kristallkörper umgab. Im gleichen Moment begannen sich die Gestalten zu verändern. Ihre Körper dehnten sich, Rauch stieg aus ihren Mündern und strömte gegen die Decke. Blitze zuckten auf. Gellende Schreie ertönten. Fratzen schwebten auf einmal in der Steinhalle. Fratzen aus Rauch und Qualm. Gierige Hände streckten sich den atemlos wartenden Männern entgegen, doch der magische Schutzschild der Kugel hielt die zurück. Die Rauchwolken quirlten durch den Käfig, wurden zu langen gräßlichen Gestalten, die sich noch einmal auf ihre Opfer stürzen wollten. Die Macht der Kugel war stärker! Die Schreckensgestalten aus dem Dämonenreich zerplatzten wie Seifenblasen.
    Zurück blieben ihre Opfer. Sie lagen auf dem Boden, waren in einen tiefen, todesähnlichen Schlaf gefallen, aus dem sie wieder als normale Menschen erwachen würden. Mandra Korab hatte sie mit seiner magischen Kugel von der Schreckensherrschaft der Dämonen befreit. Die Kugel hatte wieder ihre normale Farbe angenommen. Er zeigte auf die Schlafenden. »Sie werden wieder in ihre Dörfer zurückkehren können.«
    Zum erstenmal sah John Sinclair auch bei dem Lama eine Gefühlsregung. Ein befreiendes Aufatmen drang aus seiner Brust.
    »Du hast die Probe bestanden«, sagte er zu dem Inder. »Du und dein Freund – ihr werdet auch die Göttin ein für allemal vernichten. Und nun kommt mit. Ich will euch das Tor in die Dämonenwelt zeigen.«
    Der Lama schritt auf die Treppe zu. Mandra Korab folgte ihm dichtauf. Nur John Sinclair blieb noch einen Augenblick sinnend an dem Gitter stehen. Er konnte noch keine rechte Freude empfinden.
    Noch existierte die Schreckensgöttin…
    Die Zeit verging. John Sinclair und Mandra Korab hatten von dem Lama einen kleinen Raum zur Verfügung gestellt bekommen. Noch konnten sie nicht in das Dämonenreich eindringen. Erst um

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